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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Südseite des Kilmaaro
    Matt lag auf dem Rücken. Er atmete flach. Noch wagte er nicht, sich zu bewegen. Noch nicht! Hatte die Roziere sich wirklich stabilisiert oder würde sie jeden Moment weiterrutschen? Irgendwo hinter ihm zischte es aus einer Düse. Von außen prasselte etwas gegen die Wände. Dann wurde es still.
    Der Mann aus der Vergangenheit schaute sich um: Die Gondel lag auf der Seite. Ihre Wände waren teilweise aufgebrochen. Überall ragten zersplitterte Holzbohlen und verbogene Metallstreben ins Innere. Sämtliche Fenster waren zerbrochen. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, hatte sich während des Absturzes in Wurfgeschosse verwandelt: Keine Handbreit neben Matts Kopf steckte eine Axt in den Bohlen. Nur die festgeschraubten Bänke und der Kartentisch hatten sich nicht vom Fleck bewegt. Gespenstisch hingen sie aus der gegenüberliegenden Wand. Matts Blick wanderte zur Decke: Eine offene Schranktür schaukelte halbherzig in ihren Angeln. Und dort, wo einst die Einstiegsluke gewesen war, glotzte ihm jetzt eine gewaltige Öffnung entgegen. Dahinter schimmerte mattes Licht durch den Stoff der Ballonhülle, der sich um das Gehäuse der Gondel gewickelt hatte. Wie ein Leichentuch!, dachte Matt.
    Aber er lebte! Und nicht nur er: Quer über seiner Brust lag Almira. Ihre Fingernägel gruben sich noch immer in seine Seite. Ihr dünner Körper zitterte.
    »Es ist vorbei, Almira. Wir leben.« Vorsichtig löste sich Matthew aus ihrem Griff und setzte sich auf.
    Die junge Frau glitt zurück. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Neben ihrer Schläfe bahnte sich ein dünnes Rinnsal Blut einen Weg über ihre Wange. Unzählige Schnittwunden bedeckten die dunkle Haut ihrer Arme und Beine. Aus ihrer Wade ragte eine fingerlange Scherbe. Ihre hellblaue Burka hing lose um ihre Schultern. Darunter trug sie ein lindgrünes Shirt und sandfarbene Shorts. Aus großen braunen Augen schaute sie Matt an. »Ich kann’s nicht fassen, dass wir das überlebt haben«, flüsterte sie.
    Matthew Drax nickte. Er konnte es selbst kaum glauben. Ein Sturz aus gut tausend Metern Höhe! Es grenzte tatsächlich an ein Wunder! Aber es war nicht das erste Wunder, das Matt begegnete, und es würde sicherlich nicht das letzte sein. Seit er 2012 durch den Zeitstrahl einer marsianischen Rasse ( die Hydree; obwohl längst im Dunkel der Geschichte versunken, ist ihr Transportstrahl noch immer aktiv ) unfreiwillig ins Jahr 2516 gelangt war, pflasterten rätselhafte Phänomene seinen Weg durch die postapokalyptische Welt nach
    »Christopher-Floyd«. Er schien die sieben Leben einer Katze zu haben.
    Im Moment aber hing er an dem einen Leben, das er hatte, und an dem Menschen, mit dem er es teilen wollte: Aruula! Ihretwegen war er hier in Afrika. Sie war verschleppt worden von ihrem gemeinsamen Sohn und dessen außerirdischem Mentor. Verschleppt in der PARIS, einer Roziere wie dieser hier. Nur dass die PARIS Eigentum des Kaisers Pilatre de Rozier vom Victoriasee war und von dessen Sohn gesteuert wurde.
    Und dass sie hoffentlich in einem besseren Zustand war als diese. Matt warf einen finsteren Blick auf das Chaos in der Gondel. »Rulfan, hörst du mich?«
    »Ja! Fühle mich zwar wie in einem zu klein geratenen Sarg, aber ich lebe noch! Und Sanbaa auch. Allerdings kommen wir hier nicht raus!«
    Matt fiel ein Stein vom Herzen, als er die vertraute Stimme seines Freundes hörte. Sie kam aus einer Nische in Almiras Rücken. Von dem Platz, der üblicherweise als Schlaflager diente, war nicht mehr viel zu sehen: Einige Holzbohlen aus dem Boden und einer Seitenwand hatten sich gelöst und ineinander verkeilt. Sie bildeten ein hölzernes Gefängnis um Rulfan und Sanbaa. Matt sah, wie sich der Arm seines Freundes aus einer Lücke zwängte, um die Bohlen auseinander zu stemmen. Doch vergeblich; das Holz gab keinen Zentimeter nach.
    »Warte, ich bin gleich bei dir!« Matt riss die Axt aus dem Boden und stand auf. Es knackte und knirschte, als er über Holztrümmer und zerbrochenes Fensterglas stieg.
    Umgestürzte Metallkisten versperrten ihm den Weg zur Nische. Als er sie beiseite schob, entdeckte er den verkrümmten Körper des toten Piloten Cadiz. Ein Laserstrahl, von Sanbaa abgefeuert, hatte ihn durchbohrt – und in der weiteren Folge das Luftschiff zum Absturz gebracht.
    Im selben Moment erschütterte eine Detonation die Roziere. Matt wirbelte herum. Aus dem Augenwinkel sah er Almira. »Feuer!«, hörte er sie flüstern. Ihre Hand deutete in den

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