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Lewis, CS - Narnia 2

Lewis, CS - Narnia 2

Titel: Lewis, CS - Narnia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig von Narnia
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Treubruch zu richten. Ich habe das Recht, zu töten. Du bist der letzte, der das vergißt.«
    »Oooh«, stöhnte der Biber. »Oooh, deshalb bildet sie sich ein, Königin zu sein, weil sie die Henkerin des Herrn der Herren ist.«
    »Halt Frieden, Biber«, ermahnte Aslan, leise grollend.
    »Und deshalb«, fuhr die Hexe fort, »gehört dieses Menschenwesen mir. Sein Leben ist mir verfallen, und sein Blut ist mein Eigentum.«
    »Komm her und nimm ihn dir«, brüllte der Stier mit Menschenkopf.
    »Du Narr«, sagte die Hexe mit einem Gelächter, das fast wie ein Schnauben anhub. »Glaubst du wirklich, dein Herr könnte mich durch stärkere Kräfte meiner Rechte berauben? Er kennt den Urzauber besser. Er weiß daß ganz Narnia von Feuer und Wasser verzehrt wird und untergeht, wenn ich kein Blut habe, nach dem Geheiß des Gesetzes.«
    »Das ist wirklich wahr«, sage Aslan leise. »Ich leugne es nicht.«
    »O Aslan«, flüsterte Suse dem Löwen ins Ohr.
    »Könnten wir, wünschst du, willst du, daß wir etwas gegen den Urzauber unternehmen? Kannst du nicht etwas dagegen tun?«
    »Etwas tun gegen den Willen des Herrn der Herren?«
    Aslan wandte sich ihr mit gerunzelter Stirn zu, und keiner versuchte einen neuen Vorschlag.
    Edmund stand an Aslans Seite. Er blickte ihn die ganze Zeit unverwandt an, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Er erkannte, daß man von ihm nichts anderes erwartete, als erdulden, was verlangt wurde.
    »Tretet alle zurück«, befahl Aslan, »und laßt mich mit der Hexe allein!«
    Sie gehorchten. Dies Warten, die Ungewißheit, diese schreckliche Spannung, während der Löwe und die Hexe leise miteinander redeten, waren entsetzlich. Lucy stöhnte.
    »O armer Edmund«, klagte sie und weinte. Peter drehte den andern den Rücken zu und starrte auf das ferne Meer.
    Die Biber hielten sich mit geneigten Köpfen an den Pfoten, die Zentauren stampften unruhig mit den Hufen. Doch endlich wurde es still, so still, daß man jeden leisesten Ton vernommen hätte, das Fallen eines Blattes im Wind, das Vorbeistreichen einer Hummel oder einen Vogelruf, tief unten im Wald. Und noch immer währte das Gespräch zwischen Aslan und der Hexe. Endlich hörten sie Aslans Stimme. »Ihr könnt alle zurückkommen. Ich habe es geordnet. Sie verzichtet auf eures Bruders Blut.«
    Ein Aufatmen ging durch die versammelten Scharen, die so lautlos auf dem Hügel verharrt hatten. Dann begannen alle untereinander zu murmeln.
    Die Hexe, schon im Fortgehen, drehte sich mit einem Ausdruck wilden Triumphes noch einmal um und rief: »Doch woher weiß ich, ob das Versprechen eingehalten wird?«
    Da erhob sich Aslan, öffnete weit seinen Rachen, ließ seine Stimme hören, und der brüllende Donner wurde lauter und lauter. Einen Atemzug lang starrte ihn die Hexe mit offenem Munde an, dann hob sie ihre Röcke hoch und rannte, als ginge es um ihr Leben.
     

DIE HEXE TRIUMPHIERT
     
    Die Hexe war kaum verschwunden, da sagte Aslan: »Wir müssen sofort aufbrechen, dieser Ort hat einem anderen Zweck zu dienen. Wir werden heute nacht beim Berunafjord unser Lager aufschlagen.«
    Natürlich hätte jeder für sein Leben gern gewußt, was Aslan mit der Hexe abgemacht hatte, aber sein Antlitz war streng, und der Donner seiner Stimme klang noch in allen Ohren nach, keiner wagte eine Frage.
    Nachdem sie auf der Höhe des Hügels im Freien geschmaust hatten – die Sonne war schon heiß und trocknete das Gras –, waren sie eine Weile eifrig damit beschäftigt, das Zelt abzubrechen und alles einzupacken. Kurz nach dem Mittagessen wanderten sie nordwärts. Sie gingen gemächlich, denn ihr Weg war nicht weit.
    Unterwegs erklärte Aslan Peter sein Vorhaben: »Sobald sie hier durchgesetzt hat, was sie wollte, wird sie sich mit ihrer Sippschaft ziemlich sicher in ihre Behausung zurückziehen und sich dort auf eine Belagerung vorbereiten. Es ist nun die Frage, ob du sie daran hindern kannst oder nicht. Es gibt zwei Möglichkeiten: Du kannst gegen die Hexe und ihre Sippschaft hier im Wald kämpfen oder ihren Sitz angreifen.« Auf der ganzen Wanderung unterwies er Peter in den Dingen, die er unternehmen sollte. Er riet ihm: »Du mußt Späher ausschicken, die genau beobachten, was sie unternimmt, und die Zentauren mußt du da und dort aufstellen.«
    »Ihr selbst werdet doch dabei sein, Aslan?« fragte Peter.
    »Das kann ich dir nicht versprechen«, antwortete der Leu, und dann gab er ihm weitere Ratschläge.
    Erst am Ende des Weges gelang es Suse und Lucy,

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