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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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predigst. Das ist der Grund, warum du die ganze Sache aus unseren Gedanken durch ein Ritual entfernen musstest. Es ist dir gelungen … bis jetzt. All das wird lebendig. Ebenso, wie die Erinnerungen an den Menschen Bernard. Sage mir eines: Hast du dir zeit meines Lebens Sorgen gemacht, ich könnte so werden wie mein Vater? Hast du befürchtet, ich könnte meine menschliche Seite entdecken? Liegt dir deshalb so viel daran, dass ich mich mit Torlat vereinige?“
    „Ich denke, er wird dich zur Ruhe bringen und deine dolexidischen Gene stärken.“
    Ein Teil Wahrheit hatte sich soeben den Weg gebahnt. Benahra ahnte, dass es noch nicht alles war. Es gab einen Grund, warum sie hierher zurückgekehrt war. Es wurde Zeit, ihn herauszufinden. Zuvor gab es noch anderes zu erledigen. Lex hatte ihr eine Aufgabe gestellt, und sie war ihm enorm wichtig gewesen. Benahra nahm die Herausforderung an. Sie richtete ihre Worte an die Mutter, die zwar geschwächt war, deren Einfluss auf die Schwestern aber immer noch groß genug war, um Benahra vorsichtig agieren zu lassen.
    „Ich trage die dolexidischen Gene in mir, und sie sind stark … So stark, dass mir ein Mann nicht reicht. Was für dich gegolten hat, gilt auch für mich. Ich werde mir einen zweiten Partner aus den Gefangenenlagern holen. Einen Menschen. Torlat wird von Beginn an lernen, seinen Platz zu teilen. Es erscheint mir notwendig, denn ich werde nicht die gleichen Fehler machen, wie du, Mutter. Ich werde mich nicht in einen der beiden verlieben, sondern sie so benutzen, wie es einer Dolexidin zusteht. Ich werde nun gehen. Wenn ich wiederkomme, werde ich Torlat und den Neuen zu meinem Besitz erklären. Ich werde die alten Traditionen aufleben lassen und damit dem Geist der dolexidischen Frauen neues Leben einhauchen. Bekomme ich deine Einwilligung?“ Benahra wartete gespannt.
    Als ihre Mutter nickte, atmete sie erleichtert durch.
    „Torlat soll sich bereithalten. Ich möchte die Zeremonie durchführen, sobald ich zurück bin.“
    Bevor Benahra das Haus verließ, warf sie Torlat einen Blick zu. Er stand da, als hätte sie ihn mit der Peitsche geschlagen. Sein ganzer Körper schien in Schmerz gekrümmt zu sein, die Augen waren niedergeschlagen. Benahra ahnte, dass sie ihm mit ihrer Forderung und ihren Lügen weit mehr angetan hatte, als sie es mit einer körperlichen Züchtigung vermocht hätte. Er litt unter ihrer Missachtung. Zu gerne hätte sie ihm klargemacht, dass sie es zum Teil für ihn tat. Sie musste dafür sorgen, dass ihre Mutter und ihre Schwestern ihr abnahmen, dass sie zur konsequentesten Dolexidin geworden war, die sie je erlebt hatten. Nur so würde es ihr gelingen, dass man sie in Ruhe ließ. Egal, was ihre Gesellschaft vorsah, Benahra fand es nicht richtig, einen anderen Menschen zu besitzen. Möglicherweise hatte sie mehr von ihrem Vater geerbt, als ihre Mutter wahrhaben wollte.
     
    *
     
    „Ein sehr beeindruckendes Shuttle“, staunte Ryan, während sie im Hangar auf BC zugingen. Lex gab nur ein Brummen von sich.
    „Ist das ein Teil deiner Belohnung, weil du dich bereit erklärt hast, mich zu jagen und auszuliefern?“
    Lex schnürte es die Kehle zu. „Halt den Mund“, knirschte er.
    Ryan sah ihm in die Augen. „Warum? Ist dir das etwa unangenehm? Oder kommst du langsam ins Grübeln, wie brisant der Fall für Kellim sein muss, wenn er dir ein so kostspieliges Geschenk macht, nur damit du schweigst.“
    Lex packte Ryan an der Schulter und hielt ihn fest. „Sag mir, was so brisant an dem Fall ist! Hör auf, immer nur Andeutungen zu machen! Begreifst du nicht, dass ich dir helfen will?“
    Denver lachte ironisch. „Helfen? Das ist also deine Art, jemandem zu helfen. Kein Wunder, dass sowohl Benahra, als auch Miles Frazer trotz deiner Bemühungen auf Dolex einer unbestimmten Zukunft entgegensehen.“
    „Das ist nicht fair! Ich konnte bei beiden rein gar nichts dagegen unternehmen, dass sie fortgebracht wurden! Aber bei dir könnte ich etwas unternehmen! Du sagtest, es reicht dir nicht, wenn ich dafür sorge, dass du einen Prozess erhältst. Zugleich gibst du mir nichts an die Hand, um mehr als das zu tun. Rede verdammt noch mal mit mir und gib Preis, was du Kellim gestohlen hast. Was war so wertvoll, dass es ein Shuttle wie das hier als Kopfgeld rechtfertigt? Los, sprich!“
    Denver schüttelte den Kopf. „Weißt du, Lex, die Tatsache, dass du das Shuttle von einem Typ wie ihm angenommen hast, zeigt mir, dass ich dir nicht vertrauen kann. Nicht

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