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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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überwechselte, gab man mir ein paar Befehle. Ich zog los, um sie auszuführen – unverzüglich, wie man es von mir verlangte. Ich betrat ein bestimmtes Gebäude, marschierte durch einen Korridor, und bei jedem Schritt, den ich tat, schien eine Stimme in mir zu schreien, ich solle umkehren, weglaufen, auf gar keinen Fall den Weg fortsetzen …«
    »Bist du umgekehrt?«, fragte sie leise.
    Er gab ein merkwürdiges Geräusch von sich, halb Schnauben und halb Lachen. »Natürlich nicht. Ich ging weiter. Was hätte ich sonst tun können? Einen direkten Befehl missachten? Das wäre unehrenhaft gewesen, ich hätte Schande über mich gebracht. Mein Clan …« Sie spürte, wie er sich verkrampfte. Er stand unter einem ungeheuren Stress.
    »Ich folgte dem Korridor, wobei jeder einzelne Schritt zur Qual wurde – denn ich handelte gegen meinen Instinkt, gegen mein Gespür, das mich noch nie im Stich gelassen hatte. Es war das einzige Mal in meinem Leben, dass ich gegen meine Intuition handelte …« Er schloss die Augen.
    Miri bewegte sich neben ihm; sie war besorgt.
    »Ich ging also diesen Korridor entlang«, fuhr er fort, »trat durch eine Tür, händigte meine Papiere aus und ließ mich zum Geheimagenten ausbilden. Bei den Göttern, wie hat man mich belogen, die Wahrheit verdreht, meine Wertvorstellungen verzerrt, in meinem Kopf herummanipuliert, bis Val Con yos’Phelium zu einer Art Erinnerung verblasste. Es tat weh …«
    Er holte tief Luft, und plötzlich fiel die Starre von ihm ab; er drehte sich zu ihr um, schlang seine Arme um sie und barg seinen Kopf an ihrer Schulter.
    »Ach, Miri«, stöhnte er. »Es hat entsetzlich wehgetan …«
    Dann brach er in Tränen aus.
    Sie hielt ihn in den Armen, bis er sich wieder beruhigt hatte, streichelte sein Haar, seinen Rücken, während sie spürte, wie die Spannung allmählich von ihm abfiel und er aufhörte zu weinen. Doch auch dann ließ sie ihn nicht los, sie hielt ihn fest, bis seine gleichmäßigen Atemzüge ihr verrieten, dass er eingeschlafen war.
    Sie rührte sich und versuchte, ein Stück abzurücken, aber er hielt sie weiter in seiner Umarmung, bewegte den Kopf, der an ihrer Schulter ruhte, und murmelte etwas vor sich hin. Resigniert seufzte sie und richtete sich auf eine unbequeme, schlaflose Nacht ein.
     
    Als sie aufwachte, merkte sie, dass er bereits wach war und sie mit ernster Miene beobachtete.
    »Guten Morgen«, sagte sie schläfrig. »Ist es denn Morgen?«
    »Ja, aber es ist noch sehr früh«, antwortete er leise. »Ich glaube nicht, dass Zhena Trelu schon aufgestanden ist.«
    »Gut.« Sie beugte sich vor, um ihm einen Kuss zu geben – und hielt inne.
    »Was hast du?«, fragte er.
    Sie zuckte die Achseln, seinem forschenden Blick ausweichend. »Ich bin mir nie sicher, wann ich dich küssen darf und wann du lieber in Ruhe gelassen werden willst.«
    »Das ist sehr schlimm«, entgegnete er. »Wir haben ein Kommunikationsproblem. Ich schlage vor, du küsst mich jedes Mal, wenn dir danach zumute ist. Auf diese Weise findest du nach und nach heraus, wann ich für deine Zärtlichkeiten am empfänglichsten bin.«
    »Ach, wirklich?« Sie grinste und neigte den Kopf, in der Absicht, ihm nur einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu hauchen. Aber er drehte sein Gesicht und drückte seinen Lippen auf ihren Mund. Mit den Fingern fuhr er durch ihr Haar, löste den Zopf, streichelte ihren Hals und den Rücken …
    Nach dem Kuss lag Miri vor Begehren zitternd auf seiner Brust und blickte ihm sehnsuchtsvoll in die Augen. Sie verging fast vor Lust, Leidenschaft und Liebe. »Noch so ein Kuss«, sagte sie mit heiserer Stimme, »und ich garantiere für nichts mehr.«
    Er lächelte und wölbte eine Augenbraue. »Es ist noch sehr früh.«
    Sie schloss die Augen und rieb ihre Wange an seiner Brust. Plötzlich spürte sie einen seltsamen Stich in ihrem Herzen.
    Robertson, ermahnte sie sich, reiß dich zusammen. Seine Finger wanderten über ihre Wange, ihren Nacken, zogen die Linie ihrer Schulter nach.
    »Bitte, Miri«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich hätte gern noch so einen Kuss.«
    Sie öffnete die Augen und tat ihm den Gefallen mit der größtmöglichen Hingabe.

Liad
Port Solcintra
     
    J awohl, versicherte die Stimme in kultiviertem Terranisch, die Erste Sprecherin sei selbstverständlich bereit, Mr. McFarland gleich nach seinem Eintreffen zu empfangen. Sie freue sich auf seinen Besuch. Sei es erforderlich, einen Wagen von Trealla Fantrol zu entsenden, um ihn abzuholen, oder

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