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Lichthaus Kaltgestellt

Lichthaus Kaltgestellt

Titel: Lichthaus Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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Gestalt. Als sein Kinn und Hinterkopf umfasst wurden, flimmerte noch ein kurzes Erstaunen durch sein benebeltes Bewusstsein, dann wurde ihm das Genick mit einer ruckartigen Bewegung gebrochen. Es knackte wie ein trockener Ast, auf den man trat, doch das hörte er schon nicht mehr.
    *

»Ich glaube, wir haben ihn!« Sophie Erdmanns Stimme klang aufgeregt. »Diel besitzt tatsächlich einen grünen Toyota Pick-up und auch sonst passt er genau ins Profil. Schweiger war gerade hier und hat uns den Namen gebracht.«
    »Der macht doch einen guten Job, oder?« Lichthaus hatte lange geschlafen und war gerade erst mit dem Frühstück fertig.
    »Ja, vielleicht habe ich mich getäuscht. Ich fahre mit Steinrausch in dieses Dorf«, sie raschelte mit Papier, »Abentheuer. Wir wollen die Nachbarn befragen. Vielleicht weiß jemand, wo er arbeitet oder gearbeitet hat, dann können wir an seine Adresse kommen. Müller ist übrigens schon wieder stinkig, wahrscheinlich weil du uns den Hinweis gegeben hast.«
    »Der blöde Hund. Wie wird er vorgehen?«
    »Keine Ahnung. Ich denke, wenn wir wissen, wo Diel wohnt, nimmt er sofort ein SEK mit.«
    »Soll ich kommen?«
    »Ich denke, nein. Das wird Müllers Show. Er wird dich nicht hier haben wollen.«
    »Du hast Recht. Rufst du mich an, wenn es etwas Neues gibt? Auf dem Handy. Ich bin gleich unterwegs.«
    Er legte auf und war zufrieden. Müller würde zwar die Verhaftung vornehmen, musste aber den Fahndungserfolg Lichthaus überlassen. Zumindest intern.
    Die Nachricht hatte seine Pläne umgeworfen. Eigentlich hatte er diesen Uli suchen wollen. Aber das schien sich ja nun erledigt zu haben. Auf der anderen Seite war Diel noch nicht überführt. Er zögerte kurz und machte sich doch auf den Weg. Was sollte er auch sonst tun? Der Altweibersommer pausierte. Es war bedeckt, aber schwülwarm. Eine dicke Hummel taumelte wie betrunken an ihm vorbei. Es roch nach Regen. Eine halbe Stunde später war er in Steinbachweier.
    Ein kleiner Tümpel lag hübsch anzusehen in einer sanften Senke an der Bundesstraße nach Losheim. Gleich daneben gab es einen Gasthof, der auf seinem Aushang gutbürgerliche Küche versprach, dessen ungepflegtes äußeres Erscheinungsbild aber eher das Gegenteil erwarten ließ. Die Tische im Gastraum waren leer. Bis zum Mittag würde allerdings noch einige Zeit vergehen. Nur an der langen Theke saßen weit voneinander entfernt zwei Gestalten. Offensichtlich Alkoholiker mit schlechter Haut und wässrigem Blick. Zusammengesunken hingen sie auf den Barhockern und glotzten in ihr Bier, wohl in der Hoffnung, in den Gläsern ein bisschen Sinn für ihr Leben zu finden.
    Der Wirt war nirgends zu sehen, und nur das Gedudel des Spielautomaten durchbrach die teigige Stille.
    Lichthaus stellte sich zwischen die beiden an die Theke und erschrak, als der Wirt wie von Zauberhand völlig geräuschlos auftauchte. Er war fett, sein Leib wölbte sich weit über den Hosenbund, doch zeigten sein klarer Blick und die gepflegte Kleidung, dass er nicht allabendlich als sein bester Kunde ins Bett schwankte. Die Theke und der Gastraum waren wider Erwarten auffallend sauber, und der Kaffee, der dampfend vor ihm auf die Theke gestellt wurde, roch und schmeckte ausgezeichnet.
    Er wandte sich an den Wirt, bevor er wieder verschwinden konnte. »Ich suche einen Mann, der hier in der Nähe wohnt oder gewohnt hat. Er wird so um die vierzig Jahre alt sein, ist groß und kräftig. Sein Name ist Uli. Seinen Nachnamen kenne ich nicht.«
    »Wieso wollen Sie das wissen?« Die Augen waren misstrauisch.
    »Ich bin von der Kripo in Trier. Es geht um Ermittlungen im Zusammenhang mit einer Unfallflucht«, log er.
    Der Wirt schaute mürrisch. »Ich bin erst vor vier Jahren hierher gekommen. Unter meinen Gästen gibt es niemanden, der Uli heißt. Tut mir leid.«
    »Wenn Sie mir ein Bier ausgeben, fällt mir vielleicht etwas ein«, der Gast links von ihm versuchte, ihn anzuschauen, aber sein Blick schweifte immer wieder ab.
    »Glauben Sie dem kein Wort«, grunzte der andere dazwischen. »Für ein Bier erzählt der Ihnen, seine Mutter hätte es mit dem Bischof getrieben und er wäre das heilige Produkt dieses Besprungs.«
    »Halt du dein Maul.« Spucketropfen flogen über den Tresen, als Links losschrie. »Du bist doch eh nur eine Verhütungspanne.«
    »Ruhe!« Lichthaus ging dazwischen, und die beiden zogen sofort die Köpfe ein. »Machen Sie den Herren bitte ein Bier, und Sie«, er wandte sich an den Mann zu seiner Linken,

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