Liebe - heiß und himmlisch!
zerspringen.
„Weißt du nicht, dass es gefährlich ist, während eines Gewitters zu duschen?“, fragte er mit herausfordernd dunkler Stimme. „Du hättest einen elektrischen Schlag bekommen können.“
Der hätte sie kaum mehr beeindruckt als seine Worte, seine Berührung und seine Nähe, die sie in seinen Bann zogen. „Ich bin ein Risiko eingegangen, stimmt.“
„Riskierst du gern etwas, Lily?“ Die Frage klang derart doppeldeutig, dass Lily fast in Gelächter ausgebrochen wäre.
„Nein, ich habe lieber alles unter Kontrolle.“ Genau. Wa rum stand sie dann da und ließ ihn die Situation im wahrsten Sinne des Wortes im Griff halten? Er brauchte nur die Zipfel loszulassen, und Lily würde splitternackt dem Blick seiner seegrünen Augen ausgesetzt sein.
Bei dieser Vorstellung wurde ihr wieder heiß vor Sehnsucht, und ihre Knie schienen nachgeben zu wollen. Sie hob Jack das Gesicht entgegen, verzehrte sich danach, seine Lippen auf ihren zu spüren.
Doch er drückte ihr lediglich die Enden des Tuchs in die Hand. Sich zu bedecken war nun ihr Job, nicht mehr seiner.
„Bitte sehr. Jetzt hast du wieder die Kontrolle.“
Nicht unbedingt.
„Eine Sekunde lang habe ich geglaubt, du würdest mich küssen.“
Leise lachend verschwand er in der Dunkelheit, obwohl er sich kaum zwei Schritte entfernte. „Jetzt kennst du also meine Geheimwaffe. Ich tue nie, was man von mir erwartet.“
Und genau deshalb würde es eine Riesenherausforderung sein, Jack Locke zu verändern.
Das und die Tatsache, dass sie, wenn er ihr nicht die Kontrolle zurückgegeben, sondern sich vorgebeugt und sie geküsst hätte, nichts unternommen hätte, um ihn aufzuhalten.
2. KAPITEL
Jack brauchte etwa sechs Minuten, um neben der Spüle in der Küche eine Taschenlampe zu finden. Würde die Zeit für Lily reichen, um im Dunkeln etwas zum Anziehen aus ihrem Koffer zu ziehen?
Er hoffte inständig, dass dem nicht so war.
Im Schein der Taschenlampe eilte er die schmale gewundene Treppe nach oben. Als es erneut heftig blitzte, blieb Jack wie angewurzelt stehen. Beim nachfolgenden Donner fiel ihm sofort wieder ein, welchen Anblick ihm der letzte grelle Blitz im Badezimmer beschert hatte.
Er war nie um eine passende Bemerkung verlegen. Schließlich war es seine persönliche Stärke, mit Worten umzugehen. Und er benutzte sie, um zu überreden, zu beeindrucken, einzuschüchtern und zu amüsieren. Aber der Anblick dieser Frau – nackt, nass, übergossen vom urtümlichsten Licht der Natur – hatte ihn sprachlos gemacht.
Sie in einem durchnässten Leinenkleid zu sehen, war eine Sache. Aber ihre festen runden Brüste, über deren rosige Knospen Wassertropfen rannen, direkt vor seiner Nase – fast hätte sie ihn in die Knie gezwungen. Es war gerade lange genug hell gewesen, um die Tröpfchen über ihren Bauch fließen und in den Löckchen zwischen ihren Beinen verschwinden zu sehen.
Wenn ihm kein Witz und keine passende Bemerkung einfielen, dann sagte Jack einfach die Wahrheit. Und genau das hatte er vorhin im Bad getan. Lily war bildschön.
Leise aufstöhnend erreichte er das Ende der Treppe und richtete seine Jeans, um seine Erregung zu verbergen, die ihn lange vor der unerwarteten Peepshow erfasst hatte. Lily hatte sein Blut in dem Moment in Wallung gebracht, als er sie triefend im Foyer hatte stehen sehen.
Wenn er es recht bedachte, er hatte sie eigentlich noch nie … trocken gesehen.
„Bist du das?“, rief sie aus dem Gästezimmer.
„Ja, der Pool-Boy, der deinetwegen mit seiner Taschenlampe um die Wette brennt.“
Lachend trat sie in den Lichtkegel im Flur.
Sechs Minuten hatten ihr gereicht, um eine dunkle, ihre Hüften betonende Jogginghose in ihrem Koffer zu finden, ein pinkfarbenes T-Shirt, das nur knapp ihren Bauch bedeckte, und ein Paar Flip-Flops.
„Du bist nicht noch einmal ins Bad gegangen, oder?“
Sie schüttelte den Kopf. „Sobald es wieder Strom gibt, mache ich mich ans Aufräumen. Bis dahin bleibe ich von den Scherben weg. Es muss eine Schale mit getrockneten Blüten gewesen sein oder …“ Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. „… eine Kerze, die wir gut gebrauchen könnten.“
Er hielt die Taschenlampe etwas höher, um Lily besser sehen zu können. „Ich kenne dich zwar erst seit etwa einer Stunde, aber ist dir bewusst, dass ich dich bisher nur pudelnass gesehen habe?“
„Das Schicksal eines Pool-Boys. Hast du nur eine Taschenlampe gefunden?“
Jack nickte. „Aber bestimmt gibt es unten ein paar
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