Liebe - heiß und himmlisch!
sagte Jack und gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass er gemerkt hatte, dass sie den Gesprächsfaden verloren hatte. Sie hätte sich gern das Verdienst zugerechnet, ihm dieses zuvorkommende Verhalten beigebracht zu haben, doch sie wusste es besser. Er verstand es schon immer viel zu gut, ihre Körpersprache zu lesen … und manchmal ihre Gedanken, wie sie sich einbildete.
„Stimmt“, erwiderte sie schnell und lächelte ihn dankbar an. „Aber sagen Sie mir, bedeutet der Name, dass Sie von Ihrer Tochter erwarten, dass sie Baseball spielt?“
Kendra lachte. „Offenbar haben Sie das Kinderzimmer mit seiner verrückten Ausstattung noch nicht gesehen. Wer hätte schon gedacht, dass man rosa Kissen in Form eines Fängerhandschuhs bekommen kann?“
„Komm mit.“ Deuce stand auf und nahm eine leere Servierplatte, um sie in die Küche zu bringen. „Ich zeige dir mein Meisterwerk.“
„Das muss ich unbedingt sehen“, erwiderte Jack und nahm ebenfalls ein paar Teller. „Kommst du auch, Lil?“
„Ich komme nach.“ Sie war nicht unbedingt darauf erpicht, das Kinderzimmer mit Jack zu besichtigen und sich Bemerkungen darüber anzuhören, wie sehr Deuce doch in der Falle saß.
Nicht, dass er bis jetzt etwas Derartiges gesagt hätte, aber sie kannte Jack. „Ich glaube, ich genieße mit Kendra noch ein wenig den Sonnenuntergang und räume dann erst einmal ab.“
„Danke, Lily“, meinte Kendra. „Deuce lässt mich keinen Finger mehr rühren, wie Sie ja gemerkt haben.“
Deuce beugte sich über seine Frau und drückte ihr einen zärtlichen Kuss ins Haar. „Du bist in der achtunddreißigsten Woche schwanger, meine Süße. Da sollst du nichts weiter tun, als dieses Baby austragen.“
Sie lächelte ihn an und strich erneut über ihren Bauch. „Uns geht’s gut, Honey. Mach dir keine Sorgen um deine beiden Mädchen.“
Seiner Miene nach tat er es doch, aber er küsste Kendra nur noch einmal, ehe er sich an Lily wandte. „Rufen Sie mich, falls ihre Fruchtblase platzt.“
Jack, der hinter Deuce stand, verdrehte die Augen. „Ruf mich, wenn mein Handy klingelt“, spottete er.
Sobald die beiden weg waren, lehnte Lily sich zurück, um noch ein wenig mit Kendra zu plaudern. Sie sah ihrem älteren Bruder sehr ähnlich, auch wenn sie blaue Augen und viel helleres Haar hatte.
Es wäre leicht gewesen, auf eine Frau wie Kendra Monroe neidisch zu sein. Sie hatte alles – Liebe, einen Ehemann, demnächst ein Baby und ein Haus, das so einladend und voller Wärme war, dass es Lily schwer ums Herz geworden war, als sie es betreten hatte.
Doch Lily war nicht neidisch oder eifersüchtig – sie sehnte sich schon so lange nach all den Dingen, die Kendra hatte, dass ihr dieses Gefühl ganz normal vorkam. Nein, das, was sie empfand, war neu, und es ängstigte sie. Diesmal hatte ihre Sehnsucht sozusagen ein Gesicht. Einen Namen. Einen Körper. Wundervolles Haar, ein Herz aus Gold und eine so tief gehende Abneigung gegen eine feste Beziehung, dass sie in seinen Genen verankert sein musste.
„Ich glaube, Sie haben es geschafft, Lily.“ Kendras Bemerkung riss Lily erneut aus ihren Gedanken, doch diesmal tat sie nicht so, als wisse sie, was ihre Gastgeberin meine.
„Was soll ich geschafft haben?“
Kendra blinzelte in die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. „Also, zum einen hat Jack seine Serviette über seinen Schoß gelegt, ehe wir zu essen anfingen, und ich könnte schwören, dass er zwischen Salat und Hauptgericht die Gabeln gewechselt hat.“
Lily lächelte. „Ein kleiner Sieg, aber er sollte der Sache dienlich sein.“ Sie hatten Deuce und Kendra während des Essens ausführlich erklärt, warum sie, Lily, auf der Insel war, und warum Jack dem Persönlichkeitstraining zugestimmt hatte.
„Und“, fuhr Kendra fort, „ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich noch nie erlebt habe, dass Jack sich mit Deuce nicht über Baseball und die Highschool unterhalten hat, sondern über Dinge, die alle am Tisch interessierten.“
Lily nickte. „Es war leicht, ihm gewisse Verhaltensregeln beizubringen.“
„Er wird einen exzellenten Chef für die Werbeagentur abgeben, und, glauben Sie mir, es gab einmal eine Zeit, da dachte ich, Jack würde als hungernder Künstler enden.“
„Er wird die Engländer jedenfalls an der Nase herumführen. Falls ich ihn dazu bewegen kann, vernünftige Schuhe zu tragen und sich die Haare schneiden zu lassen.“
„Dann viel Glück. Er hat es bisher nur während der Baseballsaison kurz
Weitere Kostenlose Bücher