Liebe Ist Finsternis
modifiziert wurde, die Knochen zerschmetterten und die Hälfte seines Schädels leicht eingedrückt wurde.
Valerie hastete von dem Baum weg, als Lucas’ Zwang plötzlich von ihr abfiel wie gelöste Ketten. Sie stolperte auf die Füße, aber er war genau vor ihr, mit der Hand an ihrem Kinn und nötigte sie, ihn anzusehen, um ihren Willen zu brechen.
Sie konnte seine auf sie gerichtete Macht spüren – wie sie über ihre Haut kroch und Lucas darauf wartete, dass sie die Augen öffnete, so dass sie ihm gehören würde. Val trat blindlings zu, traf einen unbestimmten Teil seines Körpers und hörte ein leises Oomph als Reaktion. Und dann war sie frei. Er berührte sie nicht mehr. Im Vorwärtsrennen öffnete sie ihre Augen – und er war wieder genau vor ihr.
Dieses Mal tat die Welle der Macht weh, wie eine Säurewelle, die sie überspülte, anstelle von Seewasser. Ihr Körper hielt mitten in der Bewegung inne und sie wartete. Der Schmerz verschwand, als ob er ihn von ihr gewischt hätte, aber trotzdem konnte sie nicht weglaufen.
Val atmete ein und aus, bewirkte, dass ihre Lungen ihrem Willen statt seinem folgten. Er wollte, dass sie ruhig war, sie versuchte stürmisch zu sein.
Sie öffnete ihre Hände weit, krümmte ihre Zehen. Sie drehte sich um, sah die zwei Vampire an, unfähig wegzulaufen, und fürchtete dennoch das, was hinter ihr geschah. Wenn sie schon sterben sollte, wollte sie es wenigstens sehen. Es war ja klar, dass für sie der einzige Weg, einem so heißen Mann so nahe zu kommen, war, dass er sie töten würde.
Ihr Sehvermögen wurde klar, und sie sah, dass die Situation sich geändert hatte. Als Lucas abgelenkt gewesen war, hatte Mr. Ire ihn niedergestochen. Der Pflock steckte dicht neben seinem Magen.
Lucas zog den Pflock heraus, als ob er einen Fussel vom Pullover entfernte – lässig, herablassend, als ob es nicht den geringsten Eindruck machte, dass er niedergestochen worden war. Dann schleuderte er ihn beiseite, und er landete vor ihren Füßen.
Sie wollte danach greifen, doch ihr Körper weigerte sich, ihr zu gehorchen. Was bedeutete es, dass er ihn ihr zugeworfen hatte?
Sein Einfluss zerfiel wieder, und Valerie ergriff den Pflock und hielt ihn fest in der rechten Hand . Als sie aufsah, war der Kampf vorüber. Mr. Ire war an einen Baum geheftet, Lucas’ Arm machte ihn unbeweglich, während er armselig zappelte und lediglich sein Kopf von einer Seite zur anderen schlug.
„Zum Teufel mit Euch, Lucas!“, rief ihr Angreifer wütend.
„Genug der Worte“, sagte Lucas. Stärke durchdrang seine Worte, und ihre Ohren klingelten von der Vibration. Die Augen des Iren wurden größer, aber er sprach nicht, sein Körper war vor Zorn verspannt.
„Komm zu mir, Valerie. Komm und töte deinen Angreifer.“ Seine Stimme war tief und liebkosend, strich über ihre Haut wie Samt, grub sich in sie ein und verursachte ein Gefühl, das einschüchternd und fremdartig zugleich war.
Sie vermied es hochzusehen, da sie seinen Blick nicht noch einmal treffen wollte. Sie hatte das Bedürfnis, zu Lucas zu gehen und zu tun, was er verlangte, doch ihr Herz hämmerte protestierend. Er ist gefährlich. Ein Mörder. Zu ihm zu gehen ist dumm .
Sie lief vorwärts.
Warte .
Valerie hielt wieder an und stellte sich vor, dass ihre Füße wie ein Baumstamm im Boden verwurzelt wären und jede Bewegung verweigerten.
„Sieh mich an“, befahl Lucas ihr sanft.
Val entfuhr ein frustrierter Laut des Verrats, als ihr Körper ohne ihr Einverständnis handelte und sein ausdrucksloses Starren erwiderte. Seine blauen Augen waren blass, hell leuchtend, fast seltsam in der Dunkelheit. Sie wusste es, als sich ihre Blicke trafen, fühlte es auf eine reale und intuitive Weise. Eine, die zu intim und persönlich war.
„Ich übergebe dich wieder dir selbst.“
Valeries ganzer Körper zitterte, und sie spürte, wie die Angst sich in ihr ausbreitete, jegliche Spur von Ruhe und Zurückhaltung war verschwunden, wie schwere, triefende Kleidung von ihrem Körper genommen.
„Töte ihn, Valerie. Er hat dich angegriffen.“
Hmm, das ist eine interessante Wendung . Sie schüttelte den Kopf und ließ den Pflock fallen, ihre Hände kraftlos vor Angst. „Nein, ich will nicht.“
„Es wird dir Schlimmeres begegnen. Du musst lernen, dich zu verteidigen. Ich kann nicht die ganze Zeit da sein. Tue es jetzt und unter meinem Schutz. Du sollst durch meine Hand kein Leid erfahren.“
Ihr Herz machte einen Sprung. „Warum?“
„Deine Angst ist
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