Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
Vom Netzwerk:
sollte nicht misstrauisch werden. Ich werde mich hinter dem Hortensienbusch vor seinem Haus verstecken. Ich werde aus dem Busch heraus schießen, versuchen, ihn in der Brust zu treffen und jeden Nahkampf zu vermeiden. Angenommen mir gelingt der Cumshot nicht gleich–“
    „Andere Wortwahl bitte“, sagte Jack mit erstickter Stimme. Lachte er oder war er entsetzt? Beides wäre eigentlich gut.
    „Mir gefällt Cumshot. Wenn Papa mich schon dort nach draußen in meinen Tod schickt, dann werde ich es wenigstens für alle Beteiligten so unangenehm wie möglich machen.“
    Jack warf ihr einen finsteren Blick zu und fuhr fort. „Okay, du schießt auf ihn, er rennt weiter auf dich zu und was dann?“
    „Das ist in der Tat clever. Ich habe eine Pfeil-und-Bogen-Konstruktion zusammengebastelt, so dass er nur auf den Stolperdraht treten muss, und sie wird ihm in den Rücken schießen. Falls ihm das nicht den Garaus macht – dann werde ich ihm mein Knie in die Gonaden rammen und ihm durchs Herz stechen.“ Sie machte eine entsprechende Geste mit ihrem Knie und lächelte Jack an.
    „Also, mir hast du jedenfalls einen Höllenschrecken eingejagt. Okay, gut. Solide. Schließt Ausweichpläne mit ein. Hast du die Zyanidpille?“
    Es war nicht wirklich Zyanid, aber so nannten sie es. Es war im Grunde eine kleine Silberkugel, die beim Aufprall in scharfe Splitter zerfiel. Sie hatte mal gesehen, wie ein Vampir in Flammen aufging, als er von Silber getroffen wurde.
    Es würde ein allerletzter verzweifelter Versuch sein, sich selbst zu retten. Wenn sie sich für ihre Rettung darauf verließ, war sie eigentlich schon tot. Furcht durchströmte ihren Körper und ließ ein kaltes Gefühl zurück.
    Jacks Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammen gepresst, sein ganzer Körper auf einmal angespannt. Sie hielt eine Hand hoch, denn sie wollte nicht, dass er irgendetwas über ihre plötzliche Furcht – und deren Offensichtlichkeit – sagte.
    Sie musste das Gespräch unbeschwert weiterführen.
    Er verstand dies und passte seine Haltung entsprechend an, mit seiner schlanken Hand über sein Gesicht reibend. „Schon gut. Wo wirst du sie aufbewahren?“
    „Tasche?“, sagte sie hoffnungsvoll.
    „Ooh, tut mir leid, aber das ist ein Anfängerfehler. Wie willst du denn an deine Tasche kommen, wenn ein angepisster und hungriger Vampir dir gerade die Kehle aufreißen will?“ Sein Ton war verspielt und sie wusste die Bemühung, die er ihretwegen machte, zu schätzen.
    „Und was schlägt Ihre Hoheit vor?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich würde sie am Handgelenk befestigen. Dann kannst du sie ihm einfach ins Gesicht schmettern.“
    Ihr blieb das Herz für einen Augenblick stehen. Sie konnte sich vorstellen, unter einem Vampir gefangen zu sein und zu versuchen, ihm diese dämliche Kugel in die Kopfseite zu rammen, bevor er sie tötete.
    Oh Gott, ihr würde schlecht werden .
    Jack gab ihr ein kleines Armband, das einen kleinen Saugnapf für die Kugel hatte. Sie sah es misstrauisch an. „Funktioniert das auch? Ich möchte nicht dein Versuchskaninchen sein.“
    „Ja, das tut es. Ich hab’s vor zwei Wochen ausprobiert.“
    Sie wollte Fragen stellen. Hatte er es bei einem richtigen Vampir ausprobiert? War die Situation so haarig und gefährlich geworden, dass es zum Nahkampf gekommen war? Doch sie fragte nicht. Er erzählte ihr solche Sachen nicht, und sie fragte nicht danach.
    „Okay, ich werde mich fertig machen. Verschwinde jetzt, bevor die Nacktheit anfängt!“
    Jack ging schnell und gab der Tür einen zusätzlichen Stoß, um sicherzugehen, dass sie zu war.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, lag Val auf ihrem Bett. Ihr war übel vor Nervosität, fast so, als ob sie zwei Herzen hatte, die wild in ihrer Brust schlugen, anstelle von einem.
    Sie fragte sich, ob Lucas heute Abend da sein würde. Nein, warum sollte er? Sie hatte ihn nur das eine Mal gesehen, obwohl sie Monate gebraucht hatte, um sich nicht mehr beobachtet zu fühlen. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er ganz in der Nähe war. So, als ob sie ihn sehen würde, wenn sie sich nur schnell genug umdrehte.
    Falls er da sein würde, würde er ihr wieder helfen? Er hatte gesagt, er wolle sie beschützen. Wie viele schlaflose Nächte hatte dieser eine Satz ihr bereitet?
    Sie sah auf die Uhr. Zeit, zu gehen. Am Fuß der Treppe fiel ihr auf, dass das Haus viel zu ruhig war und dass sie ihren Vater nicht nach Hause kommen gehört hatte.
    „Wo ist Papa?“
    Jack zuckte zusammen. „Er

Weitere Kostenlose Bücher