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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In den Tiefen von Raum und Zeit war eine Entscheidung gefallen. Ein Wesen, dessen Kraft noch, nicht ausreichte, sich auf Dauer körperlich zu manifestieren, entwickelte einen Plan. Eine andere Entität, ein Nebenbuhler, ähnlich und doch völlig anders , mußte ausgeschaltet werden.
    Der Tag der Entscheidung rückte näher.
    Es hatte Rückschläge gegeben in der Entwicklung zum endgültigen Werden. Und die andere Entität hatte einen Vorsprung gewonnen. Das barg Gefahr…
    Deshalb mußten Helfer gewonnen werden.
    Der Zufall zeigte dem Wesen aus körperloser Kraft eine Welt mit Bewohnern, die ebenfalls nicht menschlich waren. Wenn sie ihrem Trieb folgten, konnten sie zu wertvollen Helfern werden.
    Außerdem war da noch ein Wesen.
    Ein Wesen, das zwischen den Welten lebte und weder zu der einen noch zu der anderen wirklich gehörte.
    Es war kein Problem, sie zum Helfen zu zwingen. Sie alle - die eigentlichen Bewohner dieser Welt wie auch das Zwischengeschöpf - zu- manipulieren, kostete nur sehr wenig Energie. Die Kontrolle war perfekt.
    ***
    Die ›Taverna di gladiatori‹ war eine kleine Pizzeria hinter dem Kolosseum, einem der gewaltigen Wahrzeichen Roms. Um diese Uhrzeit war sie allerdings nur mäßig besucht.
    Zamorra störte das herzlich wenig. Um so eifriger konnte sich der Wirt um seine wenigen Gäste kümmern. Und der staunte nicht schlecht, als sein Gast gerade zum drittenmal nachbestellte. Dabei waren die beiden Pizzen, die er bereits verzehrt hatte, durchaus im Format altrömischer Streitwagenräder gewesen - zumindest annähernd.
    Solche Gäste sah man natürlich gern. Und weil derartig viel Speise auch mit viel Trank hinuntergespült werden mußte, hatte der Wirt Salvatore gleich eine große Karaffe Wein auf den Tisch gestellt. Da brauchte er nicht alle paar Minuten zum Tisch zu laufen.
    Daß Zamorra einen gewaltigen Kalorienbedarf entwickelt hatte, weil ersieh durch den Einsatz enormer magischer Energien total verausgabt hatte, konnte der Wirt nicht ahnen. Nach dem Kampf gegen menschenmordende Spinnenungeheuer, die hier in Rom ihr Unwesen getrieben hatten, war er erschöpft zusammengebrochen. Er hatte praktisch zweimal rund um die Uhr geschlafen, um danach mit einem wahren Bärenhunger zu erwachen. [1]
    Ted Ewigk hatte nichts Eiligeres zu tun gehabt, als seine Freunde daraufhin in sein Stammlokal zu verfrachten. Die Pizzeria war klein, recht rustikal und dadurch urgemütlich. Und weil sie nach außen hin so unscheinbar wirkte, wurde sie nicht von Touristen überfüllt. Sie war eher ein Treff der Einheimischen und ein Geheimtip für Eingeweihte. Deshalb war auch die Preisgestaltung nicht auf Nepp ausgerichtet.
    Die Fensterpartie hätte eigentlich einen Ausblick aufs Kolosseum bieten müssen. Aber sie war durch Aquarien ersetzt worden, in denen sich allerlei eßbare Wasserbewohner tummelten. Wer wollte, konnte sich aussuchen, welcher davon schmackhaft zubereitet auf seinem Teller landen sollte.
    Ted hatte sich eine bedächtig um sich tastende Languste ausgewählt.
    Nicole wehrte schaudernd ab.
    »Die lieben Tierchen schauen einen so treuherzig an… Wie kann man bloß so roh und grausam sein, die einfach auffressen zu wollen?«
    »Ach, das geht ganz einfach«, erwiderte der Geisterreporter. »Du mußt dir nur vorstellen, daß es zwei Möglichkeiten gibt: Wenn das Tier überlebt, verhungerst du.«
    »Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, sich zu ernähren!«
    »Sicher. Dann trifft’s aber andere Tiere. Und wenn ich mich nur pflanzlich ernähre, esse ich den Tieren ihr Futter weg und verurteile sie damit zum Hungertod. Also schränke ich die Möglichkeiten auf eine überschaubare Szenerie ein und folge dann meinem Überlebenstrieb.«
    »Barbar«, murmelte Nicole.
    Mittlerweile waren sie - mit Ausnahme Zamorras - gesättigt.
    Ted Ewigk sah auf die Uhr.
    »Eigentlich müßte Carlotta allmählich auftauchen. Ich habe ihr gesagt, daß sie uns hier findet.«
    »Vielleicht wird bei den öffentlichen Verkehrsmitteln mal wieder gestreikt«, überlegte Zamorra. »Mittlerweile läuft Italien England dabei den Rang ab…«
    »Auch zu Fuß hätte sie schon hier sein können«, brummte Ted.
    Der aus Deutschland stammende Reporter besaß nebenbei auch einen italienischen Paß. Er hatte sich in einer Villa am nördlichen Stadtrand von Rom angesiedelt und war nun schon seit etlichen Jahren mit der jungen schwarzhaarigen Römerin verbandelt. Aber sie wollte ihre Selbständigkeit nicht aufgeben und ging immer noch ihrer

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