Liebe Ist Finsternis
durchströmten ihn und zeigten ihm die Macht erneut. Er sollte nicht dagegen ankämpfen, das wusste er, aber es war wider seine Natur nachzugeben und daher versuchte er, dem Ruf des Blutes zu widerstehen.
Ihm stockte der Atem, als er sich an die volle Süße des Blutes erinnerte. Er presste sich selbst reflexartig, als die Erinnerung an Geschmack durch sein Bewusstsein und dann durch seinen Körper schoss.
Wie eine Lawine fegte der Orgasmus durch ihn hindurch, seine geistige Abwehr kollabierte und er spürte die heftigen Zuckungen seines Schwanzes, als er kam. Er atmete schwer, unfähig sich zu bewegen, als die Nachbeben der Lust ihn packten und freigaben.
Ein Empath .
Lucas stolperte auf seine Füße und ging in sein Zimmer, während er sich gleichgültig seiner Kleidung auf dem Weg zur Dusche entledigte.
Seine Gedanken rasten und er erinnerte sich daran, wie die Welt vor Jahrhunderten gewesen war. Eine unruhige Balance von Vampiren, Hexen, Werwölfen, Empathen und Fey. Jahrhunderte lang hatte es nur Vampire gegeben, alle Anderen waren verschwunden. Aber ein Empath war entkommen. Vielleicht waren die Vampire nicht so alleine, wie sie gedacht hatten. Vielleicht waren die Anderen verstreut oder versteckten sich. Was würde geschehen, wenn sie zurückkommen könnten? Die Balance in der Welt könnte wieder hergestellt und die Vampire beherrscht werden. Könnte er sie finden? Wollte er das?
Der Gedanke war... verlockend.
Und dann erinnerte er sich daran, dass die tote Empathin eine Tochter hatte.
Interessant .
Kapitel 1
San Loaran, Kalifornien
Vor 5 Jahren
„Warum?“ Valeries Herz hämmerte in ihrer Brust, ein dumpfes Klingeln in ihren Ohren. Wenn ich kotze, hoffe ich, es geht auf seine Schuhe . Sie holte tief Luft, um die Übelkeit zu bekämpfen.
Sie sah sich im Wohnzimmer um, sah die langweiligen Möbel, die Schiebetür, die zum Garten führte, dann die Eingangstür, durch die sie zweifellos in ein paar Minuten verschwinden würde. Es sei denn, sie war clever. Wem machte sie denn was vor? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie clever genug war, um sich zu drücken, war ebenso hoch wie die, dass ein Hamster ein brandneues Laufrad sah und beschloss, nicht darin zu rennen.
Ich könnte sterben, und dabei kann ich gerade mal Auto fahren .
Ihr Vater, Nate, sah sie enttäuscht an. „Valerie, ich bin bislang nachsichtig mit dir gewesen. Ich hatte gehofft, dass du mit etwas Abstand und Zeit zum Erwachsenwerden deine Furcht überwinden würdest, aber das ist nicht geschehen. Willst du denn nicht überleben?“
Das ist eine Fangfrage . Val fühlte ihre Handflächen feucht werden, als sie nach den richtigen Worten suchte – etwas, durch das er sie in Ruhe lassen würde. Wenn sie sagte, dass sie sich verteidigen könne, würde er wollen, dass sie es beweist. Aber wenn sie sagte, dass sie sich nicht verteidigen könne, dann würde er sie mit hinaus nehmen, damit sie es lernte. Es ist so verkorkst .
Jack stand neben ihrem Vater und versuchte, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem er den Boden begutachtete. Er war 19, der Lehrling ihres Vaters und der Star all ihrer Phantasien. Und es waren immer nur Phantasien, denn im wirklichen Leben wollte er sie nicht. Und er würde sich sicherlich nicht für sie einsetzen, wie ihr Traummann es sollte.
Jack wusste wahrscheinlich, dass sie auf ihn losgehen würde, wenn er versuchen sollte, sich davonzustehlen und sie mit ihrem Vater alleine zu lassen; darum stand er nur da, aber half nicht. Jack war zu gut. Er stand in der Schuld ihres Vaters, war dankbar, dass er Jack einen Lebenszweck gegeben hatte.
Ihr Vater seufzte ungeduldig und sie versuchte, sich an die Frage zu erinnern. Oh ja, willst du denn nicht überleben ? Sie fühlte, wie sich die Spannung aufbaute und die Stille ihren Vater frustrierte.
Sie lächelte übertrieben breit, in der Hoffnung, dass ihr Vater denken würde, sie sei nicht kurz davor, sich in die Hose zu machen. „Ich habe morgen einen Test und ich bin noch nicht vorbereitet. Kommt die Schule nicht zuerst?“
Ihr Vater war ein großer, dünner Mann. Sein Haar war mal hellbraun gewesen, war jetzt aber überwiegend grau. Seine Augen waren braun und traurig. In alten Bildern waren seine Augen anders.
Valerie dachte, die Trauer über den Tod ihrer Mutter hatte sie verändert, die Lebhaftigkeit aus ihnen herausgesaugt. Obwohl der Tod ihrer Mutter mehr als ein Jahrzehnt zurück lag, hatte er sich immer noch nicht davon erholt.
Er würde es
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