Liebe Ist Finsternis
Wut? Eifersucht?
Ihr Gesichtsausdruck wurde zu Zufriedenheit, was nicht dazu beitrug, den Angst-bedingten Knoten in Vals Magen zu lösen. Marion strich mit ihrem Finger langsam über die Stuhllehne und rieb dann ihre Hände aneinander, als versuchte sie, etwas Ekelhaftes abzuwischen. „Nun, ich sehe, du bist ein viel beschäftigtes Mädchen gewesen. Jack ist für dich da, Lucas war... genau hier mit dir und jetzt hast du mich. Wir machen einen kleinen Ausflug. So was wie ein Mädchen-Wochenende, aber mit mehr Blut.“ Sie lachte erneut, und Valerie wickelte sich fester in die Decke ein.
Marion erhob den Zeigefinger, als redete sie mit einem unartigen Welpen. „Jetzt hör mir mal zu, Schätzchen, solange du keinen Unfug treibst, solltest du hier lebendig herauskommen. Obwohl, Gott weiß, du es nicht wert zu sein scheinst. Also, spring aus dem Bett und zieh dich an! Wäre es nicht fürchterlich, wenn Jack auftauchen würde und ich wäre hier ? Was würde er machen ? Kannst du dir das vorstellen? Er hat ziemliche Todessehnsucht... mir gefällt das an einem Mann.“ Sie beendete den Satz entschlossen.
Val stand auf, ihre Beine ziemlich stabil, als sie zu ihrem Kleiderschrank ging, um etwas zum Anziehen zu finden. „Es wird verdammt frostig werden, also zieh dir etwas Warmes an. Falls du etwas von Lucas hast, wäre das noch besser. Du möchtest ja nicht, dass ein hungriger Vampir vergisst, dass du markiertes Eigentum bist. Sein Geruch wird sie auf Abstand halten.“
Val nahm ihre Jeans und setzte sich hin, um sie anzuziehen. „Nein, ich habe nichts von ihm. Ich glaube, du verstehst das falsch. Er hat wirklich kein Interesse an mir. Es ist eine Geschäftsbeziehung.“
Marions Stimme war tödlich leise. „Welche Geschäfte sollte er denn mit einer Jägerstochter haben? Du bist zu dämlich zum Sprechen. Falls du für ihn nicht von Wert bist, kann ich dich genauso gut sofort töten. Also, versuch’s noch mal...“
Sie glitt herüber, ihre Knöchel strichen Vals Wange hinunter und blieben an ihrem Hals ruhend liegen. Finger gruben sich in ihren Puls. Es tat weh und erschwerte das Atmen. Val begann sich schwach zu fühlen.
„Sag mir, dass du von Wert bist. Sag mir, dass er sich für dich entscheiden wird, und du kannst mitkommen.“ Die Finger drückten stärker zu, und Valerie bekam keine Luft mehr.
„Ja!“, keuchte sie.
Marion ließ sie los, vor Freude in die Hände klatschend. „Großartig! Dies wird Spaß machen. Zieh dich endlich an!” Sie ließ sich erneut auf dem Stuhl nieder und blätterte durch eine Zeitschrift, während Val ihre Atmung wieder unter Kontrolle bekam.
„Also, erzähl mir davon.“
Val hielt inne. „Wovon?“
„Von Lucas. Ist er nicht toll im Bett? So potent. So kraftvoll . Obwohl ich zugebe, dass ich ziemlich überrascht bin. Eine Jägerstochter. Nach all dieser Zeit, wer hätte gedacht, dies wäre der Schalter zum Klicken. Knipsen? Was macht man mit einem Schalter? Es ist kein Ast mehr, mit dem man zuschlägt, oder?“
Val wusste nicht, was sie sagen sollte und entschied, dass die Fragen rhetorisch waren. Sie knöpfte ihre Jeans zu und suchte nach einem Shirt.
Marion riss eine Seite aus der Zeitschrift und wedelte Valerie damit zu. „Tu dies mal in deine Handtasche. Ich will dieses Kleid. Ich hätte etwas mit Taschen tragen sollen. Komisch, nicht war, all dieser Stoff und keine Tasche.“
Urkomisch .
Val sah sich im Zimmer um, der Moment erschien ihr sehr surreal . Marion wollte über Jungs und Mode sprechen? Ich bin ganz schön im Arsch .
„Wie viel von deinem Blut hat er gehabt? Wie oft trinkt er von dir? Hat er dir schon versprochen, dich zu verwandeln?“
Das waren ganz schön viele Fragen. „Nein. Er hat nicht angeboten, mich zu verwandeln.“
Marion spitzte ihre Lippen. „Das ist merkwürdig. Aber er hat dich auf unseren kleinen Ball mitgenommen, und ich weiß, wie er dich beobachtet hat. Oh, war er aufgebracht, als du auf der Tanzfläche fast gestorben wärst.“
Die ganze Sache erschien Valerie etwas verschwommen, das kann bei lebensbedrohlichem Blutverlust zweifellos schon mal vorkommen, aber „aufgebracht“ schien ihr nicht die passende Beschreibung für Lucas’ Verhalten in der letzten Nacht zu sein. „Ruhig mit Augenblicken der Verärgerung“ schien treffender.
„Trinkt er jeden Tag von dir? Ist es ein Quickie oder ist dir hinterher schwindelig?“
Es schien keine gute Idee zu sein, ihr zu sagen, dass Lucas ihr Blut nicht wollte. Er hatte ihr
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