Liebe Ist Furcht
meiste Zeit war ziemlich gut.“
„Warum hat Lucas dich ihr gegeben?“
Rachel kam dicht an ihn heran, direkt vor sein Gesicht. Die Perfektion ihrer Züge war aus der Nähe sogar noch schlimmer. Sie war nicht nur hübsch, sie war atemberaubend schön. Ihre Stimme war harsch: „Du hast mich missverstanden. Lucas hat sie mir gegeben. Wenn ich sie nicht gewollt hätte, hätte er sie getötet. Ich erspare dir ein zwei Fragen. Ich bin eine Hexe. Sehr selten. Sehr wertvoll. Marion war wie eine Opfergabe von Lucas an mich.“
„Warum würdest du dann versuchen, ihn zu töten? Wenn er so gut zu dir gewesen ist?“
„Es war nicht wirklich mein Plan“, sie zuckte die Achseln.
„Aber er hat dich am Leben gelassen.“
Sie fuhr mit einer Hand durch ihr kurzes glattes Haar. „Ich bin eine Hexe. Er braucht mich.“
„Warum? Wofür?“
Er bewegte sich vom Kamin fort, blieb mehrere Meter von ihr entfernt stehen.
„Setz dich doch. Gastgeberin mit dem gewissen Etwas.“
Er schüttelte den Kopf und blieb, wo er war.
„Er hat einen Plan. Hast du von den Fey gehört? Werwölfe? Sie sind real, aber ausgestorben. Sie sind seit Jahrhunderten verschwunden. Er will herausfinden, ob sie immer noch da sind. Es ist so dumm.“
„Warum ist es dumm?“
Er hat sie, verdammt nochmal, alle getötet! Dafür entschuldigt man sich nicht — es ist dreist“, sagte sie, was ihm etwas untertrieben vorkam. Er schätzte, das war der Grund, warum sie es sagte.
„Warum tut er es dann?“
„Keine Ahnung. Er hat irgendwas vor. Ich glaube nicht, dass es Altruismus seinerseits ist, aber ich habe keinen blassen Schimmer davon, was es ist.“ Sie salutierte ihm gespielt zu und zwinkerte. „Es ist nicht mein Job, Fragen zu stellen, sondern unsere Ärsche zu retten, falls wir sie finden. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich habe einige Dinge zu verbrennen.“
Sie stellte das Weinglas ab und stand auf, kam die Hüften schwingend auf ihn zu wie eine Femme Fatale. Ihr Blick senkte sich zu seinen Lippen, und sie war ihm nahe, ihre Stimme ein Schnurren. „Es sei denn, es gibt etwas, das du wolltest? Etwas, bei dem ich dir helfen kann?“
Die Schlampe .
Jack machte die Tür hinter sich zu, und Rachel beobachtete ihn eine übertrieben lange Zeit lang. Warum? Für den Fall, dass er zurückkam? Weil sie nicht glauben konnte, dass er da gewesen war? Rachel war überrascht. Eigentlich schockiert. Nachdem die Sache mit Marion nicht funktioniert hatte, hatte sie erwartet, dass Jack die Verbindung mit ihr abbrechen würde. Oder sogar, dass Jack versuchen könnte, sie zu töten. Aber anscheinend nicht. Die Dinge standen schlecht, wenn er zu ihr kam, um Informationen zu bekommen.
Sie musste Lucas sagen, was passiert war. Er würde es wissen wollen, und sie war schon auf seiner Abschussliste. Rachel nahm das Telefon und rief sein Handy an. Es klingelte drei Mal, bevor er dranging.
„Rachel“, sagte Lucas in seiner tiefen gelangweilten Stimme.
„Jack ist zu mir gekommen.“ Mehrere Augenblicke vergingen, als sie darauf wartete, dass er etwas sagte. Rachel holte eine Schaufel und einen Besen aus der Abstellkammer, damit sie die Asche zurück in den Kamin fegen konnte.
„Warum?“, fragte er schließlich.
„Er wollte wissen, was für eine Beziehung du mit Val hast.“
„Wann kam er an?“
Rachel sah auf ihre Uhr, dachte darüber nach. „Ich weiß nicht, vor zwanzig Minuten, vielleicht einer halben Stunde.“
„Das würde ihm nicht viel Zeit geben, ihr Bett mit seiner Anwesenheit zu beehren.“
Rachel schüttelte ihren Kopf und ging zum Fenster, um hinauszuspähen. „Er hat nicht mit ihr geschlafen. Aber er wird irgendetwas unternehmen, denke ich. Sie sah heute Nacht wie eine sichere Sache aus. Vielleicht etwas gestresst vom beinahe Sterben und so, aber... wie hast du es vermasselt?“
Es gab eine weitere Pause, aber diese war nicht übertrieben lang. „Ich habe mich verkalkuliert. Ich wollte, dass sie die Entscheidung fällt. Ich dachte nicht, dass sie gehen könnte.“
So ahnungslos .
„Wenn du gedacht hast, du könntest eine Frau ins Bett ,kalkulieren‘, dann ja, das ist ein Problem. Du willst sie ganz offensichtlich, warum hast du sie dir nicht einfach genommen ?“
„Da du die Gesamtheit deines unsterblichen Lebens mit der impulsivsten Frau, die je gelebt hat, verbracht hast, werde ich dein Unverständnis ignorieren.“
Sie hätte fast gelacht. Armer Lucas. So heiß und so neben der Spur .
„Rachel“,
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