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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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eher Ruhe geben würde, als bis er das Öl aufgetragen hatte. Was sollte schon Schlimmes passieren? Er schraubte das Glas auf und sog den Duft ein. Der starke minzeartige Geruch trieb ihm die Tränen in die Augen und brannte in seiner Nase. Er tauchte seine Finger in das Öl und rieb es am oberen und unteren Ende des Gipsverbandes in die Haut. Dann blickte er Riley an. „Fühlt sich schon besser an.“
    Riley grinste und war offenbar zufrieden mit sich. „Ich gehe mal lieber wieder an die Arbeit. Sag Bescheid, Porter, wenn das Öl aufgebraucht ist.“
    „Mach ich“, versprach Porter.
    Der alte Mann zog sich zurück. Als die Tür zufiel, atmete Marcus tief aus und wedelte sich frische Luft zu. „Ich bin mir nicht sicher, was schlimmer stinkt: der Typ oder seine Mixturen.“ Stirnrunzelnd sah er Porter an. „Du solltest ihn nicht ständig ermutigen.“
    „Er ist harmlos“, winkte Porter ab.
    „Gut“, sagte Kendall. „Es ist selbstverständlich ganz allein dein Problem, wenn er der Ärztin Schwierigkeiten machen sollte.“
    „Alles kein Thema – auch die Sache mit der Frau Doktor nicht. Betrachtet den Arbeitsvertrag als unterschrieben.“
    „Werde nicht übermütig“, erwiderte Marcus. „Diese Frau scheint deinem jungenhaften Charme gegenüber immun zu sein.“
    Porter grinste. „Ich werde ihr schon noch ans Herz wachsen.“
    Kendalls Miene verfinsterte sich. „Mach keine Dummheiten!“
    Marcus deutete auf Porters Gipsbein. „Er meint: Mach nichts noch Dümmeres.“
    Als seine Brüder hinausgegangen waren, kamen einige hübsche junge Frauen vorbei und winkten Porter kess zu,bevor sie weiterstöckelten.
    Porter lächelte. Sein gebrochenes Bein bot einen Anlass, die Ärztin jederzeit aufsuchen zu können. Dadurch käme er auch in die Nähe der anderen Frauen. Und sobald er die kleine Frau Doktor überzeugt hatte, zu bleiben, würde er das Grundstück der Familie bekommen.
    Also: Wer war hier der Dumme?

7. KAPITEL
    N ikki behielt auf dem Weg zurück in ihr Zimmer die Fassung, indem sie sich auf nichts anderes konzentrierte, als einen Fuß vor den anderen zu set-zen. Doch Porter Armstrongs verletzende Bemerkung hallte unaufhörlich in ihrem Kopf wider. Alte Unsicherheiten und Selbstzweifel, die durch die Untreue ihres Exverlobten noch verstärkt worden waren, erhielten neue Nahrung.
    Es tat verdammt noch mal weh, zurückgewiesen zu werden!
    Die Frauen machten es sich inzwischen in der geräumigen Pension bequem. Nikki sah in lächelnde Gesichter und hörte treppauf und treppab aufgeregte Schritte. In jeder Ecke wurde geplappert, unterbrochen von lautem Lachen und dem einen oder anderen entzückten Aufschrei. Aber die Fröhlichkeit zerrte an Nikkis angespannten Nerven – alle schienen hier so glücklich zu sein, nur sie hatte sich nie zuvor einsamer gefühlt.
    „Dr. Salinger“, erklang eine schrille Stimme neben ihr. „Dr. Salinger!“
    Rachel Hutchins. Nikki drehte sich um und zwang sich, die große blonde Frau anzulächeln. „Ja?“
    Rachel hielt ihren Mops Nigel im Arm. Das Hündchen mit dem runzligen dunklen Gesicht machte den Eindruck, als würde es ihm nicht besonders behagen, im Klammergriff seines Frauchens eingequetscht zu werden. „Wie geht es Porter?“, fragte die Frau. In ihren Rehaugen stand Besorgnis.
    Nikki schürzte die Lippen. „Er wird es überleben. Es ist nur ein gebrochenes Bein.“
    „Ist er bettlägerig?“ Rachel blickte sie hoffnungsvoll an.
    „Nein. Außer, er will es sein“, flötete Nikki. „Als ich gerade ging, kam er ganz gut mit seinen Krücken zurecht.“ Nikki wollte gehen, doch Rachel ließ sich nicht so leicht abwimmeln.
    „Hat er denn starke Schmerzen?“
    Nikki wandte sich wieder um. Wut kroch in ihr hoch. „Da müssen Sie ihn schon selbst fragen.“
    „Oh, das werde ich“, versprach Rachel munter. „Er ist unglaublich gut aussehend, oder?“
    Gereizt hob Nikki die Hände. „Das ist mir nicht aufgefallen.“
    Rachel legte den Kopf schief. „Echt? Meine Güte, Dr. Salinger! Ihr Freund in Broadway hat Ihnen etwas Fürchterliches angetan, als er Sie für eine Stripperin verlassen hat. Aber Sie sollten sich davon nicht die Lust auf alle Männer verderben lassen.“
    Nikki biss sich von innen in die Wange. „Verlobter.“
    „Wie bitte?“
    „Er war mein Verlobter“, sagte Nikki ruhig.
    „Autsch … Das ist ja noch schlimmer.“
    Nikki schloss die Augen, doch als sie sie wieder öffnete, waren die Frau und der Hund noch immer da. „Ich bin müde.

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