Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
hätte sie mich wahrscheinlich ohnehin gehasst.“
„Dann gehen wir jetzt“, sagte Lucas. Sein Arm schlang sich um Valeries Taille und zog sie dicht an ihn heran. Er küsste sie heftig und versuchte nur mit seinen Lippen und dem Druck seines Körpers so viele Dinge zu sagen: Es tut mir leid. Ich liebe dich. Ich hätte dich für alle Zeit lieben können.
Sie konnte die Ungerechtigkeit von alldem nicht ertragen. Sie hatte endlich denjenigen gefunden, zu dem sie gehörte und bald würde er verschwunden sein. Er war ein Traum, reine Einbildung. Und er würde sich nicht dagegen wehren, würde nichts unternehmen, um zu versuchen bei ihr zu bleiben. Obwohl sie ihn liebte und er sie liebte, war er bereit zu sterben. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie tatsächlich Macht, und trotzdem konnte sie nichts tun, um denjenigen zu retten, den sie liebte. Ein Teil von ihr hatte immer gedacht, dass, wenn sie nur stärker wäre, mächtiger, dass sie dann alles haben würde, was sie jemals gewollt hatte.
„Warte!“, sagte Valerie, und Lucas sah sie stirnrunzelnd an. „Cerdewellyn wird denken, dass ich Virginia bin. Ich kann ihm nahe genug kommen, um ihn zu töten. Dann könnt ihr auftauchen und den Rest erledigen.“
„Nein”, sagte Lucas ausdruckslos.
Wie unverschämt! Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Und warum zur Hölle nicht!?“
„Weil du in der Vergangenheit auch keinen Erfolg damit gehabt hast, ihn anzugreifen.“
„Auf den ersten Blick ist das ein gutes Argument. Aber er wird denken, ich sei Virginia, und wird deshalb keinen Angriff erwarten. Und er wird so davon abgelenkt sein, zu versuchen seine Macht zurückzubekommen, dass er keinerlei Verdacht schöpfen wird. Ich kann das schaffen.“
„Ich würde es bevorzugen, wenn du dich hinter mir verstecken würdest“, murrte Lucas und verschränkte unglücklich die Arme.
„Hier ist Frauenemanzipation für dich. Ich mache nicht den Abwasch und ich ersteche Fey-Könige. Wir sind jetzt miteinander verbunden. Wenn die Sache anfängt schiefzugehen, schicke ich dir eine telepathische SMS.“
Lucas nickte unglücklich, und Valerie schloss die Augen, um sich mit ihrer Fey-Magie auf Cerdewellyn zu konzentrieren. Sie konzentrierte sich darauf, zu ihm zu gelangen. Ihr Körper kribbelte, und sie wusste, dass sie verschwunden war, dass sie durch Zeit und Raum reiste und auf ihrem Weg zu Cer, Marion und dem Ende war.
Die Klarheit des Moments erfüllte sie mit Frieden. Die Überzeugung, richtig zu handeln, gab ihr Kraft. Es war ihr egal, was irgendjemand sonst wollte, sei es Lucas, Jack oder Cerdewellyn. Valerie setzte ihre Spielermiene auf und machte ihre Abschussliste. Sie hatte kein Schicksal oder Los, verdammt nochmal! Es war noch überhaupt nichts entschieden. Wenn sie ein Leben mit Lucas wollte, dann würde sie darum kämpfen müssen.
Valerie materialisierte sich in einer Gruft, der Geruch eine Mischung aus Staub, Erde und nassem Stein. Die Gruft war groß, unterirdisch, vor Jahrhunderten in die Erde gegraben worden. Keine Fenster. Gruselig. Ein einzelner Sarg war in der Mitte des Raumes, der Deckel war zurückgeschoben, beiseite gestoßen, was ein schlechtes Zeichen sein musste.
Valerie suchte den Raum ab, ihr Instinkt forderte, dass sie nach der Leiche suchte, als ob sie alleine herausgeklettert wäre und sie angreifen würde. Marion und Cerdewellyn standen in der Ecke neben einem Tisch mit einer einzelnen Petroleumlampe.
Cerdwellyn sah von dem Buch auf, und Valerie sah unzählige Emotionen über sein Gesicht huschen, so schnell wie leichte Wellen über die Oberfläche eines Teiches. Vielleicht war er überrascht sie zu sehen. Glücklich und ... noch irgendwas. Sie befürchtete plötzlich, dass er wusste, dass Virginia verschwunden war. Vielleicht konnte er ihre Magie durchschauen, oder sie hatte irgendetwas falsch gemacht.
Marion fauchte und sagte: „Das ist Lucas’ Hure. Was auch immer sie dir gesagt hat ist eine Lüge.“
„Nein, Lucas’...“, Cer zögerte, als fände er es geschmacklos, das Wort Hure zu sagen, „Weib ist verschwunden.“ Er sah auf den Edelstein in seiner Hand hinunter und begutachtete ihn. „Meine wahre Liebe wohnt in diesem Körper. Meiner Königin. Sie ist der einzige Grund, der mir geblieben ist, um irgendetwas von dem hier zu tun.“ Er sah auf, und sie hatte den Eindruck, dass er nachdachte, berechnete. Erneut war sie mit der Furcht konfrontiert, dass er wusste, dass sie nicht Virginia war.
„Du darfst sie nicht
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