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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Segelschiff die Meere befahren; mochten sich nicht auf der stinkenden Mary Catherine die Hände schmutzig machen. Doch Eleanor und ich sahen hier eine Möglichkeit, um Mama und die Kinder ernähren zu können. Weißt du eigentlich, wie schwierig es war, jemand zu finden, der einem Mädchen das Segeln beibrachte? «
    Sie saß auf dem Boden, lehnte sich gegen Alexanders Bein und begann zu überlegen, wie sie ohne Schiff ihre Geschwister ernähren sollte. »Kit hat mir ein bißchen geholfen. Und Adam war stets bereit, mir einen neuen Knoten beizubringen. Doch hauptsächlich war es der alte Samuel Hutchins gewesen, der mir das Handwerk eines Schiffers beibrachte. Erinnerst du dich noch an ihn? Er ist vor ein paar Jahren gestorben. «
    Alex ließ sich neben ihr nieder, so daß sie sich an seine Schulter lehnen konnte, und gab ihr die Whiskyflasche. »Ich habe dich immer nur ausgelacht. Dabei war ich auf dich eifersüchtig, weil du jünger gewesen bist als ich und dennoch schon ein eigenes Schiff besaßest. «
    Jess nahm einen kräftigen Schluck Whisky. »Du sagtest, ein Mädchen hätte auf einem Schiff nichts zu suchen, und ein eigenes Schiff sollte man ihm schon gar nicht erlauben. Und du sagtest auch, die Mary Catherine verdiene die Bezeichnung Schiff überhaupt nicht. «
    »Richtig, das habe ich gesagt, aber ich hätte alles, was ich besaß, gegen dein oder ein anderes Schiff eingetauscht. Meine Mutter wollte nicht, daß ich zur See fahre. Sie sagte, sie habe bereits zwei Söhne an das Meer verloren und wollte nicht auch noch ihr Baby hergeben. «
    Jess nahm wieder einen kräftigen Schluck aus der Flasche. »Sie hatte recht. Schau doch nur, was aus dir geworden ist. Du hast deine Männlichkeit eingebüßt, und sie starb, ohne ihre besten Söhne noch einmal zu sehen. «
    Sie bemerkte nicht, wie sich Alexanders Gesicht bei ihren Worten veränderte.
    »Die Mary Catherine mag ihre Mucken gehabt haben, aber für mich war sie gut genug. O gütiger Gott, Alex, wie soll ich jetzt meine Geschwister satt bekommen?
    Alex legte den Arm um sie, so daß ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. »Ich werde dir helfen, Jess. Ich werde dir beistehen und helfen. «
    Sie rutschte ein Stück von ihm weg. »So, wie du mir heute geholfen hast? Besteht deine Hilfe darin, daß du vor einer Gefahr davonläufst? «
    »Ich denke, ich bin klug genug wegzulaufen, wenn Widerstand aussichtslos oder Selbstmord ist«, sagte er steif. »Was hätte ich denn gegen den Admiral und seine Soldaten ausrichten können? Ich sagte doch schon, er hätte liebend gern jemand von uns aufgehängt. Und er hat jedes Recht dazu. «
    »Wenigstens ist der Schwarze Rebell nicht so ängstlich, vor seinem eigenen Schatten davonzulaufen wie alle anderen Männer in dieser Stadt. «
    Da stand Alexander abrupt auf und blickte wütend auf sie hinunter. »Du und dein Schwarzer Rebell! Dieser Idiot ist es doch gewesen, der die Stadt in diese mißliche Lage gebracht hat. Hätte er sich herausgehalten und nicht den Helden spielen wollen, würde man dein Schiff nicht verbrannt haben und wäre das Leben verschiedener Leute — deines inbegriffen — jetzt nicht in Gefahr. Wenn du schon Anteil an ihm nimmst, hättest du eher Grund, ihn zu hassen statt zu loben. «
    Da sprang Jess ebenfalls auf und stemmte die hin de in die Hüften. »Hast du immer noch nicht begriffen, daß etwas gegen die Art, wie die Engländer uns behandeln, unternommen werden mußte? Der Schwarze Rebell hat das eingesehen. Wir haben auch nicht annähernd die Rechte, die einem Engländer zustehen. Wie kann dieser Mann es wagen, mein Schiff zu verbrennen, nur weil er sich das in den Kopf gesetzt hat? An wen kann ich mich wenden, um mich gegen solche Willkürmaßnahmen zu wehren? « Sie ließ ihm keine Zeit zu einer Antwort, sondern fuhr fort: »Laß dir von mir sagen, daß nicht alle von uns solche Hasenfüße sind wie du. «
    »Was soll das nun wieder heißen? «
    »Ich habe gehört, daß sich im Süden etwas tut. Dort werden Flugblätter verfaßt und Reden geschrieben. Vielleicht könnte man so etwas auch in Warbrooke unternehmen. «
    Alex lehnte sich wieder gegen die Tür. »Jess, was du sagst, ist Hochverrat«, flüsterte er und betrachtete dabei ihren hübschen Hals.
    »Es ist kein Hochverrat, uns von den Engländern zu befreien, um Herr im eigenen Land zu sein. Das nenne ich Patriotismus. «
    Er hielt ihr wieder die Flasche hin. »Trink einen Schluck, und laß uns dann darüber reden. «
    »Ha! Ich soll dir trauen?

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