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Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Titel: Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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ruinierst.“
    „Danke, Schwester“, sagte er und klang sehr müde. „Ich werde es versuchen.“
    Nachdem sie aufgelegt hatte, widmete Lily sich wieder ihrem Schreibtisch. Doch schon klingelte das Telefon erneut.
    „Guten Tag, Liebes“, sagte Daniel vergnügt. „Ich bin in fünf Minuten mit Lunch bei dir. Magst du schon einmal den Tisch decken?“
    „Daniel, ich weiß ehrlich gesagt nicht …“
    „Hast du schon gegessen?“
    „Nein, aber …“
    „Dann deck einfach den Tisch“, sagte er und legte kurzerhand auf.
    Lily starrte das Telefon in ihrer Hand an, bevor sie es wieder auf den Schreibtisch legte.
    Zögernd machte sie sich daran, den Tisch zu decken. Sollte sie Daniel zurückrufen und ihn bitten, ihren Wunsch zu respektieren und nicht vorbeizukommen? Andererseits musste sie unbedingt mit ihm reden und herausfinden, wie viel er über den Verkauf des Beauchamp-Hauses wusste. Und sie musste ihm von dem Baby erzählen.
    So würde sie auch erfahren, wie verhärtet die Fronten zwischen ihrem Vater und den Addisons gewesen waren. Und natürlich, wie Daniel auf die Nachricht ihrer Schwangerschaft reagierte.
    Als Daniel mit dem Mercedes zu Lilys Haus fuhr, musste er lächeln. Nach dem Lunch hatte Lily ihn gebeten, zu bleiben, um etwas mit ihm zu besprechen. Doch wegen eines Termins mit dem Präsidenten der Gewerkschaft der Hafenarbeiter hatte er passen müssen.
    Allerdings war es ihm gelungen, sie stattdessen zu einem Ausflug in das neue Aquarium zu überreden. Danach wollten sie in ihr Lieblingsbistro im French Quarter gehen. Das schien ihm ein deutlicher Fortschritt in ihrer Beziehung zu sein.
    Nachdem er den Wagen geparkt hatte, blieb er nachdenklich einen Moment sitzen. Bis zu der Dinnerparty seiner Mutter vor Weihnachten war zwischen ihnen eigentlich alles gut gelaufen. Erst danach war ihm Lily immer wieder ausgewichen. Hatte seine Mutter etwas zu Lily gesagt, das sie verstört hatte? Oder waren die dreizehn Jahre Altersunterschied plötzlich doch ein Problem für sie?
    Den letzten Gedanken strich er sofort wieder aus seinem Kopf. Nein, wenn die Altersfrage eine Rolle spielte, hätte er das bestimmt früher bemerkt. Beide teilten viele gemeinsame Vorlieben miteinander, was Musik, Bücher und Filme betraf. Darüber gab es nie Meinungsverschiedenheiten.
    Es konnte eigentlich nur an seiner Mutter liegen. Daniel würde es nicht wundern, wenn sie Lily beleidigt oder verletzt hätte. Charlotte hatte noch nie Probleme damit gehabt, einem Menschen klipp und klar zu verstehen zu geben, dass sie ganz oben in der gesellschaftlichen Rangordnung stand und man sich ihr deswegen fügen müsse. Mehr als einmal war er Zeuge geworden, wie sie jemanden darauf hingewiesen hatte, dass die Beauchamps zu den ältesten und wichtigsten Familien in Charleston gehörten.
    Aber wann hatte sie Lily beiseite genommen? An jenem Abend war er die ganze Zeit über absichtlich in Lilys Nähe geblieben, um sie vor den Beleidigungen seiner Mutter zu schützen. Denn ganz sicher hätte sie vor nichts zurückgeschreckt, so viel war klar. Der Grund dafür war nicht allein der, dass die Kincaid Group der Erzrivale von Addison Industries war. Nein, seine Mutter schien grundsätzlich ein Problem mit Reginald Kincaid gehabt zu haben.
    Als Daniel aus dem Wagen stieg und zu Lilys Tür ging, fasste er den Entschluss, dass er spätestens beim Dinner auf Antworten drängen würde, damit die Situation zwischen ihnen endlich geklärt wurde.
    Sobald er dafür Zeit fand, würde er auch seine Mutter zur Rede stellen und ihr in aller Höflichkeit mitteilen, sie solle sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und aufhören, sich in sein Privatleben einzumischen.
    „Ah, du bist schon startklar“, sagte Daniel, als Lily aus der Tür trat, noch bevor er klingeln konnte.
    „Ich war gerade bei meiner Mutter, um nach ihr zu sehen, als ich deinen Wagen gehört habe“, erklärte Lily ihm, während sie zum Wagen kam.
    „Wie geht es ihr?“, fragte Daniel.
    „Momma hält sich erstaunlich gut“, sagte Lily und runzelte die Stirn. „Ich frage mich, ob das daran liegt, dass sie immer noch unter Schock steht? Ich hoffe inständig, dass sie später nicht vielleicht doch noch zusammenbrechen wird.“
    Daniel öffnete die Beifahrertür und half Lily beim Einsteigen. Dann ging er um den Wagen herum und stieg ebenfalls ein. „Manchmal bringt Trauer eine Stärke ans Licht, von der manche Menschen selbst nicht wussten, dass sie in ihnen steckt“,

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