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Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Titel: Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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diese Frage nachdachte, kam ihr plötzlich die Warnung ihres Vaters in den Sinn. Was hatte er wohl mit der Bemerkung gemeint, sie müsse sich auf den Widerstand von Charlotte Addison einstellen? Worum ging es dabei?
    Sie beschloss, an diesem Tag die Arbeit ruhen zu lassen, und ging vom Zeichentisch hinüber zum Schreibtisch, auf dem ihr Laptop stand. Da man ja heutzutage alles im Internet fand, brachte eine kleine Online-Recherche sie sicherlich weiter, was die Geschichte des Hauses und die Verbindung zu Daniels Mutter betraf. Einige der Häuser an der Battery wurden von Generation zu Generation weitervererbt und blieben ausschließlich in den Händen der Familien. Eine schreckliche Vorahnung beschlich Lily.
    Ihre Befürchtung schien sich zu bewahrheiten, als sie einen zwanzig Jahre alten Artikel aus dem Post and Courier , der Zeitung von Charleston, über die Häuser der Battery anklickte. Demnach war das Haus seit dem Jahr 1700 im Besitz der Familie von Colonel Samuel Beauchamp gewesen. An mehrere Nachfahren war es weitergegeben worden, bis es zum Zeitpunkt des Artikels an Mrs Charlotte Beauchamp-Addison vererbt worden war. Die wollte es selbstverständlich ebenfalls behalten, um es schließlich ihrem Sohn Daniel zu vermachen.
    Ein Schauer lief Lily den Rücken hinunter. Kein Wunder, dass sie von Charlotte so abfällig behandelt worden war, als sie sie mit Daniel besucht hatte. Offenbar nahm Charlotte es ihr übel, dass Reginald Kincaid, einer dieser elenden Neureichen, ihr Familienanwesen erworben hatte. Sie verabscheute Lily, nur weil sie seine Tochter war. Wenn das Haus Charlotte aber so viel bedeutet hatte, warum hatte sie es dann überhaupt verkauft?
    Plötzlich stockte Lily der Atem. Hatte Daniel womöglich alles gewusst? War ihm bekannt, dass ihr Vater das Haus gekauft hatte, das eigentlich für ihn bestimmt gewesen war? Und war das vielleicht der Grund dafür, warum er mit ihr angebändelt hatte? Dachte er vielleicht, das Haus der Beauchamps auf diese Art wieder der Familie zurückgeben zu können?
    Skeptisch kaute sie auf der Unterlippe. Eigentlich glaubte sie das nicht. Schließlich hatte er ihr mehr als einmal glaubhaft versichert, wie sehr er das neue Apartment liebte, das er sich nach seiner Scheidung gekauft hatte. Es war ganz in der Nähe seines Büros von Addison Industries und nur einen Spaziergang weit vom französischen Viertel, dem French Quarter von Charleston, entfernt.
    Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, als das Läuten des Telefons sie aufschreckte. „Hallo Matt“, sagte sie, als sie die Nummer ihres Bruders auf dem Display erkannte.
    „Könntest du mir einen Gefallen tun, Lily und in der nächsten Zeit einmal pro Woche auf Flynn aufpassen?“ Ihr Bruder klang gehetzt. Sie konnte sich denken, unter welchem massiven Druck er gerade stand, nachdem er erfahren hatte, dass Jack Sinclair die Mehrheit der Anteile von Kincaid Group erhielt.
    „Natürlich“, sagte sie lächelnd. „Du weißt doch, ich bin ganz verrückt nach meinem Neffen.“
    „Fantastisch. RJ und ich werden vermutlich bis spät in die Nacht arbeiten müssen, deshalb organisiere ich gerade einige Babysitter“, erklärte Matt.
    „An welchen Abenden brauchst du mich denn?“, fragte Lily. Sie liebte es, Zeit mit Flynn zu verbringen. Häufig bekam sie dadurch die besten Inspirationen für ihre Illustrationen.
    „Hättest du am Dienstag Zeit?“, fragte Matt. „Laurel kümmert sich am Montag um ihn, und Kara übernimmt den Mittwoch und den Donnerstag.“
    „Kein Problem. Was ist mit den Wochenenden?“
    „Freitag und Samstag wird er bei Mom sein.“ Lily hörte, wie er Papiere durchblätterte, und begriff, dass Matt versuchte, gleichzeitig Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. „Ich habe RJ bereits gesagt, dass Jack Sinclair meinetwegen auf die Berichte warten muss, bis er schwarz wird. Der Sonntag gehört mir und Flynn. Daran wird auch Sinclair nichts ändern.“
    „Das finde ich sehr gut“, sagte Lily aufrichtig. „Gibt’s sonst noch etwas, was ich für dich tun kann?“
    Sie hörte, wie ihr Bruder seufzte. „Nein. Außer, du weißt eine Möglichkeit, wie man dem Tag mehr als vierundzwanzig Stunden abringen kann.“
    „Tut mir leid, Matt. Aber ich glaube, das wird dir niemand sagen können. Um wie viel Uhr soll ich Dienstag denn vorbeikommen?“ Nachdem er ihr eine Uhrzeit genannt hatte, fügte sie hinzu: „Pass bitte auf dich auf. Denn das alles ist es nicht wert, dass du dir deine Gesundheit

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