Liebe mich... bitte nicht
spielen ließ und sie um seinen kleinen Finger wickelte. Selbst wenn sie ihn unwiderstehlich anziehend fand, so hatte sie darüber hinaus jedoch keine Lust, die Nächste auf seiner langen, langen Liste zu werden.
„Er macht sich eben Sorgen. Und ich mir auch. Also , lass uns heute Abend doch etwas unternehmen“, schlug sie fröhlich und hoffnungsvoll vor.
Doch Beth‘ Barrieren waren sorgfältig aufgebaut, sodass nicht einmal die liebenswürdige Liv sie hätte durchbrechen können. Bisher war ihr noch immer etwas eingefallen, womit sie sich aus freundschaftlichen Treffen, Einladungen zu Geburtstagen, Festen oder auch einfach nur tiefer gehenden, persönlichen Gesprächen hatte retten können.
Es gab niemanden mehr in Beth ‘ Leben, der sie oder ihre Vergangenheit wirklich kannte und das würde auch so bleiben, so lieb sie Liv auch gewonnen hatte, und so gerne sie sich auch von Mac verführen lassen würde. Ihre Bedürfnisse waren es nicht wert, dass sie sich deshalb tiefer in ihr dunkles Loch stürzte.
„ Eine Kollegin fällt für einige Zeit aus. Tut mir leid, aber da muss ich einspringen. Aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, mir geht es gut“, erklärte Beth, erhob sich von dem Barhocker und machte sich auf den Weg aus der Bar.
„Ehrlich? Wie viele Floskeln und Ausreden hast du noch auf Lager? !“, rief Liv ihr hinterher.
„Danke , für den Kaffee. Und hört auf über mich zu reden!“
Ehe Liv sie aufhalten konnte, war sie verschwunden.
Kapitel 2
Ende Juni
Beth kam glücklich strahlend in die Küche ihrer Eltern. Vermutlich sollte sie mit Fünfundzwanzig längst aus dem Nest geflogen sein, aber ihr Elternhaus lag nicht weit von der Klinik entfernt. Außerdem hatte sie keine Lust, sich in einer kleinen Wohnung alleine zu langweilen, während hier Zuhause immer etwas los war.
Entweder kamen Nachbarn, Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder vorbei. Die meiste Zeit gab es dafür nicht einmal einen ersichtlichen Grund. Ihre Mutter Merry war eine fantastische und leidenschaftliche Köchin. Das war zumindest der Grund, warum ihr großer Bruder Lucas andauernd wieder nach Hause kam und sich Essen schnorrte.
„Has t du frei bekommen?“, fragte ihre Mutter Beth fröhlich, während sie den Schokoladenkuchen in den heißen Ofen schob. Beth mopste sich einen noch warmen Schokocookie. Sie liebte diese, mit tausenden Kalorien beladenen, Süßigkeiten über alles und ihre Mutter war eine Meisterin im Backen. Es wollte ihr kein Nachteil einfallen, mit einer Köchin und einem super Handwerker, wie ihrem Vater, zusammenzuwohnen.
Ihr Leben war einfach spitze.
Sie hatte zwar keinen Mann, aber sie war nie eine Frau gewesen, die sich über einen Partner definiert hätte.
„Sorry, Mom“, murmelte sie mit vollen Backen und blickte sie entschuldigend an.
„Alice fällt wohl für längere Zeit aus. H at sich angeblich eine heftige Grippe eingefangen, aber ich glaube ja sie bekommt ihr fünftes Kind.“
„Oh, noch ein Baby. Ich wünschte, wir hätten auch wieder Babygeschrei im Haus“, sagte sie und warf Beth einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Oh n ein. Ich bin nicht an der Reihe! Du hast immerhin einen älteren Sohn, häng ihm doch ein Kind an.“ Ihre Mutter konnte ihre potenziellen Schwiegertöchter ausnahmslos nie leiden, dagegen war sie jedes Mal traurig, wenn Beth sich von einem Freund trennte. An diesen fand sie nämlich meist so viele positive Attribute, die Beth überhaupt nicht sah. Vielleicht war das eben genau das Problem. Sobald sie sich vorstellte, wie ein Familienleben mit diesem Mann aussehen würde, ergriff sie die Flucht.
Entweder war sie noch nicht reif dafür, eine eigene Familie zu gründen oder sie hatte einen fürchterlichen Männergeschmack. Ihre Mutter, die mit ihren knapp über Fünfzig noch nicht so alt war, aber schon als sie und ihr Bruder klein waren, so getan hatte, als würde sie morgen sterben müssen, suchte deshalb tatkräftig nach einem geeigneten Ehemann für Beth. Was ein Segen, wenn man viele Bekannte hatte...
Ihre Eltern waren praktisch mit ganz Boston bekannt, was schon eine Menge schreckliche Dates für Beth bedeutet hatte. Schließlich wollte man ja niemanden vor den Kopf stoßen und sagen, man kann ihren Sohn nicht leiden, weil er seinen Stock einfach nicht mehr aus seinem Hintern bekommt.
Mo m hasste es, wenn Beth zu derb redete oder sich mit den Männern anlegte. Sie meinte, das wäre genau das Problem, warum Männer sich vor ihr fürchten. Konnte sie
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