Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)
auf die wenigen Pausen, in denen ich ihn sah, beschränken. Wie der Zufall – wirklich Zufall – es wollte, begegnete ich Nummer dreizehn auch nach meiner Schulzeit ab und zu, da er an der selben Uni wie ich studierte. Nach wie vor fand ich ihn verdammt scharf. Meine Avancen ihm gegenüber zügelte ich, denn wir bewegten uns in gleichen Studiencliquenkreisen, genauso wie unpraktischerweise mein Freund und seine Freundin. Heiße Eisen fasst man nicht an.
Unangenehmerweise war Nummer dreizehn mit einem Studienfreund meines Semesters befreundet, der wiederum mit mir das Franzosenjahr in Bordeaux verbrachte. Und noch unangenehmer war, dass Nummer dreizehn diesen Studienfreund in Bordeaux besuchte. Am allerunangenehmsten war jedoch, dass Nummer dreizehn, der Studienfreund und ich viel Zeit miteinander verbrachten und uns die Bordeauxer Nächte um die Ohren schlugen. Langsam fing Bordeaux an, Spaß zu machen. Wir kifften wie die blöden. Wir zogen nachts mit Sonnenbrillen durch die Stadt. Wir probierten echten Absinth aus Andorra und stellten dabei fest, dass Absinth wie ein warmer sanfter Kuss schmeckt. Absinth macht sehr angenehm dissy und smooth, ohne diese Schwere, die normaler Alkohol mit sich bringt. Alkohol wirkt wie ein Betonklotz. Absinth wie ein watteweiches Daunenkissen. Die ganze Zeit über schaukelte sich mein Verlangen nach Nummer dreizehn hoch. Ich meine, hallo, da bekommt man den Jugendschwarm, den heißesten Typen on earth überhaupt, auf einem goldenen Tablett serviert, da muss man doch zugreifen, scheiß doch der Hund auf bindende Umstände!
So grübelte ich die ganze Zeit, wie ich Nummer dreizehn allein, ohne Studienfreund, denn an diesem jungen Mann hatte ich keinerlei Interesse, zu mir nach Hause bugsieren könnte. Es musste der alte Pfannkuchen-Trick her. Der alte Pfannkuchen-Trick funktioniert eigentlich immer, wenn ein Typ abgeschleppt werden soll. Denn irgendwann meinte Nummer dreizehn bei unserem nächtlichen Streifzug, er hätte unbändigen Hunger. Und da Typen nach viel Alkoholkonsum immer Hunger haben, ist das das ideale Stichwort, um die Pfannkucheninszenierung zu beginnen. Man sollte nur immer Eier, Mehl, Milch und Zucker im Haus haben. Hunger war also mein Stichwort. Ganz beiläufig meinte ich, auja, ich habe auch einen Riesenhunger, und ich hätte tooootal Lust auf Pfannkuchen, leckere frisch gebackene Pfannkuchen, hmmmm, und zufälligerweise hätte ich ja alle Zutaten zu Hause, also los, komm, ich mach Pfannkuchen, komm mit, das wird bestimmt lustig und lecker, blablabla, säuselsäusel. Das ganze schön in betont niedlicher Mädchenstimme vorgetragen, und das Pfannkuchenopfer kann gar nicht anders, als ja zu sagen. Nummer dreizehn biss an. Durch meine ausführliche Beschreibung der ihm bevorstehenden pfannengebackenen Köstlichkeit leuchteten seine Augen hungrig und gierig. Meinem Studienfreund war das zu viel Aufwand, er wollte nach Hause. Ich jubilierte innerlich. Strike! Denn wie ich ihn loswerden wollte, hatte ich noch nicht so genau geplant. Manche Problemchen erledigen sich also durchaus gern mal von selbst.
So torkelten Nummer dreizehn und ich in mein kleines Franzosenappartement. Ich konnte mein Glück kaum fassen, ich hatte doch tatsächlich meinen jahrelang heiß beschmachteten Jugendschwarm im Schlepptau! Ich legte sofort mit meinem Pfannkuchenprogramm los, versprochen war schließlich versprochen, obwohl ich eigentlich überhaupt keinen Hunger hatte. Auch die Aussicht auf die durch Bratöl vollzustinkenden Haare, Klamotten und Hautpartien nahm ich in Kauf. Nach Bratöl zu stinken ist so ziemlich das abtörnendste. Nummer dreizehn öffnete die nächste Flasche Rotwein (wenn man schon mal in Bordeaux ist), obwohl mein Pegel schon weit über Normalniveau lag, und ich nicht wirklich viel vertrage. Egal. Wenn es der Jugendschwarm-Angel-Aktion dient, nur her mit dem edlen Tropfen. Um die Sache zu verkürzen: Ich brutzelte also mitten in der Nacht fleißig Pfannkuchen, diese schmeckten wunderbar, Nummer dreizehn und ich machten es uns dann nach vertilgter Mahlzeit an meinem Fenster bequem, jeder einen Becher Wein in der Hand, schauten in die warme französische Sommernacht und plauderten entspannt über Gott und die Welt. Wir standen sehr nah beieinander, unsere Körper berührten sich, und ich genoss jede dieser Sekunden. Die kussnahe Erstsituation bahnte sich an. Es war alles perfekt, es würde perfekt weiter gehen, wir würden perfekten Sex haben. Ich sabberte schon.
Dann
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