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Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)

Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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mich dann ungevögelt stehen lassen! Eines Abends, ich war allein, forcierte ich immer anzüglichere SMS, und das klappte auch prima. Ich ließ ihn per SMS wissen, dass ich mich jetzt glatt rasieren werde, er ließ mich daraufhin wissen, dass er das liebe und er liebe es zu lecken, und dass er große Lust habe, mich drei Stunden auszulecken. Solche Schweinereien eben. Da ich allein war, schrieb ich ihm, ich würde ihn auf der Stelle sehen wollen, und dass ich zu ihm kommen will. Er ließ sich mit der Antwort Zeit. Viel zu viel Zeit. Hallo! Da schreit die geilste Braut des Jahrhunderts „Komm her du, ich will dich poppen!“, da gibt es doch nichts zu überlegen! Da gilt doch nur eins: Jubeln, laut juchhee schreien und die Nudel ausgehfein machen, verdammt noch mal! Und was macht der Waldschrat? Der Wurzelknurpsel, der im Leben noch nie so eine geile Frau wie mich hatte, und nie wieder an so ein Sahnestück wie mich heran kommen wird, was macht der? Der lässt sich bitten! Der zögert. Der windet sich. Der jammert. Die SMS, die ich dann bekam, war plötzlich pseudo-moralisches Geschwafel. Es würde nicht gehen, er könne das seiner Tussie (mit der er gerade mal wieder im Off-Modus war) nicht antun, er hätte dann ein furchtbar schlechtes Gewissen, bla bla bla. Ich starrte auf die SMS. Was bildete sich dieser Yeti mit dem schütteren Fell überhaupt ein?! Eben noch versaute Leck-Fantasien, und jetzt einen auf Britney-Spears-ich-bin-so-keusch machen, und mich als das sexbesessene, skrupellose und rallige Fick-Monster dumm da stehen lassen. Ja, er hatte ja nicht unrecht. Ich hätte es zum Äußeren kommen lassen, hätte ich Gelegenheit dazu gehabt. Aber ich empfand seine Reaktion als eine dermaßen unverschämte Unverschämtheit, ich hab´ mich überhaupt nicht mehr eingekriegt. Ich antwortete ihm nicht.
    Nun war es schon immer meine blödsinnige und äußerst dämliche Eigenart, mich in solchen Situationen gerne mal zum Brot zu machen. Ich hätte den Blödmann einfach sein lassen und ihn mit Verachtung und Ignoranz strafen müssen. Aber was machte ich dummes Huhn mit Erbsenhirn? Ich konnte es einfach nicht lassen. Ein paar Tage später schrieb ich ihm wieder. Neiiiiiiin!, schrie mein kluges Vernunftszentrum laut, aber die Finger wanderten unbeirrt über die Handy-Tastatur und der fieseste von allen, der Daumen, der drückte den „Senden-Knopf“. Erneutes SMS-HinundHer zwischen Nummer fünfzehn und mir, mit dem Ergebnis, dass ich ihn dazu brachte, dass wir uns spontan noch am selben Tag nach der Arbeit verabredeten.
    Das Date war der absolute Reinfall. Und so klischeehaft peinlich, dass ich mich noch heute dafür schäme. Wir verabredeten uns am Stadtrand auf einem Parkplatz in einem Waldgebiet. Wir wollten spazieren gehen. Hm, ist klar. Ich war zuerst da, und bezweifelte, dass der Schlappschwanz den Mumm aufbringen würde, sich hier raus zu trollen zur bösen männerfressenden Pflanze. Aber ich hatte ihm zu wenig zugetraut, er kam. Aus dem Spaziergang wurde nichts, denn es regnete in Strömen. Ich kletterte zu ihm ins Auto, und da saßen wir nun schweigend. Bizarre Situation. Dann, völlig ohne Funkenzauber und ohne dass wir der Stimmung Gelegenheit gaben, sich zwischen uns hochzuschaukeln und aufzuheizen, küssten wir uns. Es war nicht annähernd so geil wie am See. Ebenso spürte ich, dass Nummer fünfzehn völlig unentspannt war. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Was eine Piensbacke, was ein Schlappschwanz, was ein elendiger Jammerlappen, schoss es mir durch den Kopf. Dann hätte er es doch sein lassen sollen, verdammte Hacke. Ich ließ mich trotzdem nicht aus dem Konzept bringen und machte unbeirrt weiter. Jetzt, wo wir schon mal hier waren. Ich hätte wissen müssen, dass das zu nichts führt. Aber nun zum Höhepunkt unseres konspirativen Treffens: Sein Handy klingelte. Ich konnte es nicht fassen. Man macht doch das Handy aus oder stellt es zumindest auf lautlos, wenn man sich heimlich mit rolliger Supertussie trifft! Herr Gott nochmal, der Typ – 10 Jahre älter als ich – hatte wirklich keine Ahnung. Als das Handy klingelte, zuckte er augenblicklich zusammen. Statt cool und lässig James-Dean-mäßig drüber weg zu hören, zuckelte er panisch auf seinem Sitz herum, schaute mich entschuldigend-achselzuckend an und machte das blödeste, was er in dem Moment hätte machen können: Er kramte das Handy hervor und starrte auf das Display. Ich starrte ebenfalls auf das Display, denn ich hatte freie Blickbahn

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