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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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rührte.
    Ein gedämpft beleuchteter Raum folgte auf den anderen, alle luxuriös eingerichtet nach orientalischem Geschmack. Vor der vierten Tür blieb Ranya stehen und lächelte Evie aufmunternd an, bevor sie anklopfte.
    Jemand rief etwas auf Arabisch. Es war eine Männerstimme ... und plötzlich wurde Evie von einer angstvollen Vorahnung ergriffen.
    Doch Ranya hatte die Tür schon geöffnet und führte Evie in das Zimmer.
    Zu ihrer Überraschung fand Evie sich in einer altmodischen Bibliothek wieder, die aus dem Viktorianischen England hätte stammen können. Holzvertäfelte Wände waren gesäumt von hohen Bücherregalen, in denen sich ledergebundene Bücher aneinander reihten. Es gab sogar einen offenen Kamin, in dem ein Holzfeuer brannte - wenngleich hinter einem Hitze abweisendem Glasschild.
    Sessel und Sofas waren in altenglischem Stil mit dunkelrotem Samt bezogen, mehrere große, massive Schreibtische waren mit Büchern und Papieren übersät.
    Evie fühlte sich seltsam an das Arbeitszimmer ihres Großvaters erinnert, wie sie es von den seltenen Pflichtbesuchen mit ihrer Mutter in Erinnerung hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war.
    Ihr Großvater war ein strenger, ernster Mann gewesen, der erst sehr spät geheiratet und nie ganz begriffen hatte, wie er ein so schönes und elegantes Wesen wie Lucinda hatte hervorbringen können.
    Doch dies war nicht England und nicht das viktorianische Arbeitszimmer ihres Großvaters. Dies war Behran, und der Mann, der sich in diesem Moment langsam aus dem hohen Lehnstuhl erhob, war ganz gewiss nicht ihr Großvater!
    "Ich bringe dir Raschids Frau, wie du es gewünscht hast, Vater", sagte Ranya.
    Evie erstarrte. Mit angehaltenem Atem blickte sie den großen, schlanken Mann an, der da vor ihr stand - ihr Feind.
    Ein Feind, der unzweifelhaft Raschids Vater war, denn die Ähnlichkeit mit seinem Sohn war verblüffend. Dies war Raschid, wie er vermutlich in dreißig Jahren aussehen würde. Sogar die Augen, die Evie jetzt unergründlich anblickten, hatten dieselbe faszinierende goldbraune Farbe.
    Er schien darauf zu warten, dass sie, Evie, irgend etwas machen würde - möglicherweise irgendeine Geste, die seinem königlichen Rang Respekt zollte. Doch Evies Stolz erlaubte es ihr nicht, diesem Mann Respekt zu erweisen. Mit hoch erhobenem Kopf stand sie da.
    Ihre veilchenblauen Augen funkelten kalt. Raschid hätte sofort seine Eisprinzessin wieder erkannt.
    Doch Raschid war nicht da, und die trickreiche Weise, wie sie von ihm getrennt worden war, veranlasste Evie, Ranya vorwurfsvoll anzusehen. Ranya errötete schuldbewusst. Ihr Blick bat Evie um Verzeihung.
    "Danke, Ranya", sagte Kronprinz Hashim kühl. "Du kannst uns jetzt allein lassen."
    "Nein!" protestierte Evie sofort. "Lass mich nicht mit ihm allein", beschwor sie Ranya.
    Raschids Schwester zögerte. "Papa ..." Sie sah ihn besorgt an.
    "Geh", befahl Kronprinz Hashim. "Bitte, Kind", fügte er sanfter hinzu. "Vertrau mir. Erlaube mir, ungestört das zu tun, was ich tun muss."
    Ranya drückte entschuldigend Evies Hand, bevor sie der Aufforderung ihres Vaters folgte. Die Tür schloss sich leise hinter ihr.
    Drückende Stille legte sich über den Raum. Keiner rührte sich.
    Keiner sprach ein Wort. Evies Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Wieder schien der Kronprinz irgendeine Reaktion von ihr zu erwarten, doch Evie weigerte sich, auch nur ein Wort zu sprechen, bevor sie nicht Wusste, was er vorhatte.
    "Schön", sagte der Kronprinz schließlich. "Sie sind also die goldene Ikone, für die mein Sohn auf sein glanzvolles Erbe verzichten wollte."
    "Ich liebe Ihren Sohn", erwiderte Evie kühl, "zu sehr, um von ihm zu erwarten, etwas Derartiges für mich zu tun."
    "Das bleibt dahingestellt", entgegnete er. "Denn er war bereit, es zu tun, mit Ihrem Segen oder ohne."
    "Es tut mir Leid, wenn Sie das gekränkt hat", sagte Evie förmlich.
    "Aber wie wir beide wissen, hat Raschid seinen eigenen Kopf."
    "Zu wahr, zu wahr", bekräftigte er bedauernd. "Eine Tatsache, die mir auf drastischste Weise bewusst gemacht worden ist. Nennen Sie mich ruhig arrogant, aber ich hatte nicht erwartet, dass mein Sohn sich mir in dieser Weise widersetzen würde. Es hat mich ... hart getroffen, feststellen zu müssen, dass er eine Willenskraft besitzt, die meine noch übersteigt."
    Kronprinz Hashim verstummte und betrachtete Evie neugierig, als wollte er herausfinden, was an ihr seinem Sohn eine solche Willenskraft verliehen hatte. Evie, die es ihm

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