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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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war das Flugzeug in einigem Abstand vom Flughafengebäude stehen geblieben. "Sei nicht zu beunruhigt", bat Raschid Evie. "Aber mein Vater hat sich erneut in meine Pläne eingemischt."
    "Warum?" fragte Evie angstvoll. "Was hat er getan?"
    "Er hat ein Empfangskomitee geschickt, das uns hier am Flughafen begrüßen soll." Raschid seufzte und setzte sich wieder neben sie. "Ich hatte das nicht so geplant. Aber versuch bitte, es positiv zu sehen - auf seine Weise versucht er, dich willkommen zu heißen."
    Nur dass du es offensichtlich nicht so positiv siehst, dachte Evie mutlos. "Was wird von mir erwartet?" fragte sie, wobei sie jetzt etwa ein Dutzend Leute in wallenden arabischen Roben zielstrebig auf das Flugzeug zukommen sah.
    Raschid bemerkte, wie sie zitterte, und zog mit einem Ruck das Rollo vor das Fenster. "Sei einfach du selbst", antwortete er energisch.
    "Mehr erbitte ich mir nicht von dir."
    "Ich selbst in Schleier und Robe?" fragte sie ein wenig provozierend.
    Entgegen ihrer Erwartung stritt Raschid es diesmal nicht ab. "Ich möchte dich bitten, noch einmal das Kleid anzuziehen, in dem du mich heute geheiratet hast. Als Zeichen des Respekts", fügte er rasch hinzu, als er ihren skeptischen Blick bemerkte, "des Respekts vor diesen Leuten, die extra so spät hierher gekommen sind, um dich offiziell zu begrüßen."
    "Darunter dein Vater", sagte Evie bezeichnend.
    "Nein. Mein Vater ist noch nicht kräftig genug, um seinen Palast zu verlassen. Deshalb ... werden wir zu ihm gehen."
    "Jetzt sofort?" rief Evie erschrocken aus. "Noch heute Nacht?"
    "Es ist vielleicht nur vernünftig, da sich der Palast meines Vaters nur wenige Minuten mit dem Auto von hier befindet, wohingegen es zu meinem Palast noch eine weitere Stunde Flug mit dem Hubschrauber wäre."
    Vernünftig oder nicht, Evie sah Raschid an, dass er immer noch wütend darüber war, wie seine Pläne durchkreuzt worden waren.
    Überdies schien er sich auch gar nicht so sicher zu sein, was dieser
    "Empfang" tatsächlich bedeutete.
    "Was hältst du wirklich davon?" fragte Evie heiser. "Sei ehrlich zu mir, Raschid. Ich möchte lieber auf das Schlimmste vorbereitet sein, als dass ich ihm plötzlich gegenüberstehe, ohne Zeit zu haben, angemessen zu reagieren."
    "Du meinst, so wie ich dich unvorbereitet mit der Reise nach Behran konfrontiert habe?" fragte Raschid zerknirscht.
    "Nein." Evie lächelte, und plötzlich fiel ein Teil ihrer Anspannung von ihr ab. "Dein Gefühl war richtig - wenn du mich vor unserem Abflug aus England vorgewarnt hättest, hätte ich mich vermutlich geweigert mitzukommen."
    Ihr Lächeln nahm auch ihm etwas von seiner Nervosität. Zärtlich berührte Raschid Evies Wange. "Ich werde meinen eigenen Rat befolgen und diese Sache hier sehr positiv sehen", sagte er leise. "Ich gehe also davon aus, dass die Absichten meines Vaters nur ehrenhaft sind und er versucht, gleich bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bietet, den Bruch zu kitten."
    "Und du möchtest, dass ich es ebenso mache?"
    "Kannst du es?"
    "Ich kann es versuchen", antwortete sie ehrlich. "Allerdings freue ich mich nicht gerade darauf."
    In wenigen Minuten hatte Evie ihr altgoldenes Hochzeitskleid wieder angezogen und sich auf Raschids Rat hin einen weißen Seidenschal um das Gesicht drapiert. Als sie in die Hauptkabine zurückkehrte, stellte sie fest, dass auch Raschid sich nochmals umgezogen hatte. Statt der dunkelblauen Robe trug er jetzt ein eindrucksvolleres Obergewand aus schwarzer, goldgesäumter Seide und eine breite goldene Schärpe um die Taille.
    "Nun?" fragte Evie nervös. "Bin ich jetzt vorzeigbar für das Empfangskomitee?"
    Raschid sah die Angst in ihren blauen Augen, die ihm groß aus ihrem blassen Gesicht entgegenblickten. Wortlos ging er zu ihr, umfasste ihr Kinn und küsste sie leidenschaftlich, ohne sich darum zu kümmern, dass Asim schon an der noch geschlossenen Ausgangstür stand und es mit ansah.
    Als Raschid sich schließlich von Evie löste, waren ihre Wangen sanft gerötet, und ihre blauen Augen leuchteten warm. "Jetzt siehst du hinreißend aus", flüsterte Raschid zufrieden. "Ganz die scheu errötende Braut."
    Die scheu errötende Braut! dachte Evie spöttisch. "Wie auch immer, diese errötende Braut wird nicht zwei Schritte hinter dir gehen!" sagte sie energisch und nahm entschlossen seine Hand.
    Raschids warmes, bewunderndes Lachen war Evie eine große Hilfe, um den folgenden anstrengenden Empfang durch eine Reihe von Würdenträgern und ihre Frauen an

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