Liebesfee rauscht ins neue Jahr (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)
brachte sie zum
Aufhören.
„Was
ist denn nur los mit dir, Lui?“, fragte sie mit schmollend vorgeschobener
Lippe. „Magst du mich etwa nicht mehr? Hast du keine Lust mehr auf mich?“
„Ähm…“,
machte er. „Doch schon.“ Zögernd brachte er ein wenig Abstand zwischen sich und
Lila und richtete seine Kleidung. „Ich würde gerne mit dir … du weißt schon …
Aber nicht hier, wenn die da zusehen.“ Er deutete mit einem Kopfnicken auf die
Feen, die von außen durch die Löcher in den Wänden hinein spähten und nun
anfingen zu kichern.
„Ach,
sei doch nicht albern“, meinte Lila lachend. „Die wollen doch nur ein wenig
zusehen. Sie haben nichts anderes, womit sie sich im Moment beschäftigen
können.“
„Aha.“
Luzifer blieb der Mund offen stehen. Meinte sie das ernst?
„Sie
tun dir nichts. Komm schon. Es wird dir Spaß machen, es vor ihren Augen zu
treiben.“
Luzifer
wog den Gedanken ab, konnte sich aber beim besten Willen nicht damit
anfreunden. „Ich fürchte nicht“, musste er ihr schließlich gestehen. „Ich
schätze meine Intimsphäre. Das solltest du auch tun.“
Ein
lang gezogenes „Oh“ erschallte aus den Mündern seiner Zuschauerinnen. Auch Lila
machte ein trauriges Gesicht. Fehlte nur, dass sie anfing zu weinen. So viel zu
der Belohnung, die er sich eigentlich von ihr hatte abholen wollen.
„Lui,
sei ehrlich zu mir.“ Lila fasste ihn bei den Händen. „Hast du eine andere?“
„Was?“
Er konnte gar nicht glauben, was sie ihm da vorwarf. „Nein. Wie kommst du denn
auf die Idee?“
„Na,
du musst schon zugeben, du bist immerhin der Teufel.“
„Ja.“
„Genau.“
„Das
ist er.“
Die
Zustimmungen kamen von allen Seiten. Plötzlich kicherten die Feen nicht mehr
und sie schienen auch nicht mehr fröhlich zu sein. Konnte es sein, dass sie auf
einmal wütend auf ihn waren?
„Lila,
ich schwöre dir, ich habe keine andere“, sagte er, während seine Blicke nervös
durch den Raum flitzten. „Wie könnte ich denn auch … wo ich dich habe … Das
wäre unverzeihlich. ICH könnte es mir nicht verzeihen.“
„Beweis
es“, forderte Lila.
„Ja.“
„Genau.“
„Beweis
es.“
Luzifer
begann der Kopf zu schwirren. Was sollte er denn jetzt tun? Auf keinen Fall
wollte er ES tun – mit Lila, vor den Augen aller anderen. Er konnte spüren, wie
sich der Schweiß auf seine Stirn schlich, was eigentlich eine vollkommen ausgeschlossene
Reaktion für einen Teufel war. Praktisch im letzten Moment fiel ihm etwas ein.
Lila machte gerade den Anschein, ihn rauswerfen zu wollen, da kam ihm eine
geniale Idee.
„Ich
möchte das neue Jahr mit dir feiern“, sagte er.
Augenblicklich
schlossen sich Lilas Finger fester um die seinen. „Was sagst du da?“
„Ja,
ich möchte mit dir eine rauschende Party feiern, mit allem, was dazu gehört.
Und du darfst die Deko machen, bei mir, in der Hölle.“
„Ist
das wirklich dein Ernst?“
Luzifer
nickte. Voller Verzweiflung. Er konnte nur hoffen, dass sie darauf einging,
völlig egal, was er sich selbst damit antat. Wie hatte es nur so weit kommen
können? Sein Verhalten war ihm selbst ein Rätsel. Er hätte doch auch jede
andere haben oder es mit allen Feen auf einmal treiben können. Was war nur los
mit ihm?
*
Am
31. Dezember, kurz vor Mitternacht, stand Foltermeister Zalu über und über mit
Luftschlangen behangen in Luzifers Reich. Konfetti rieselte aus seinem Haar und
sein Gesicht war mit grünen, glitzernden Kleeblättern bemalt.
„Ach,
du also auch“, stellte Luzifer nüchtern fest.
„Genau
wie alle Seelenfänger, Dämonen und was sich sonst noch in der Hölle herum
treibt“, sagte Zalu. „Ihr solltet erstmal den Fährmann sehen. Seine Knochen
leuchten in Neongelb.“
Luzifer
schüttelte sich bei dem Gedanken daran. Wie hätte er auch ahnen können, dass
Lila für eine Silvesterfeier weitaus mehr Deko daher zaubern könnte als sie es
für Weihnachten getan hatte? Obendrein beschäftigte sie sich mit wachsendem
Enthusiasmus damit, die verdammten Seelen in einem Champagnerbad zu ertränken.
Nicht zu fassen, was eine Liebesfee unter einer „angemessenen Bestrafung“
verstand!
„Euer
Grausamkeit müssen wirklich ungeheuer verliebt sein“, meinte Zalu.
„Ich
bin nicht verliebt!“, polterte Luzifer. Er hatte große Lust, auf der Stelle zu
explodieren. „Ein Teufel kann sich gar nicht verlieben! Wann geht das endlich
in deinen beschissen Schädel rein?!“
Aber
Zalu wollte sich von seinem Wutausbruch
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