Lied des Schicksals
sie Dinge sagen, die sie selbst ihrer Mutter nicht sagen konnte. Mit ihm konnte sie den furchtbaren Schmerz in ihrem Herzen teilen. Nach zwei Tagen schlug er vor, dass sie heiraten sollten.
»Etty, du weiÃt, dass ich dir nie ein normaler Ehemann sein werde. Aber ich will für dich sorgen, dich beschützen und dir helfen, dein Kind groÃzuziehen.« Er lächelte sie an. »Du weiÃt doch, dass ich Kinder mag.«
Etty strich mit der Hand über seine Wange. »Du bist ein guter und liebenswürdiger Mann, Alistair.«
»Aber du willst mich nicht heiraten.«
»Alles, was du sagst, ist wahr, Alistair. Ãberall, wo ich hinsehe, überall, wo ich hingehe, gibt es irgendetwas, was mich an Darcy erinnert. Ich möchte Langsdale verlassen. Ich möchte Australien verlassen. Ich muss irgendwohin, wo es nichts gibt, was ich mit ihm verbinde, wo mir keine Erinnerung vorgaukelt, er wäre noch am Leben.«
»Willst du denn auch wieder singen?« Meggan hatte ihm erzählt, dass Etty nichts mehr mit Musik zu tun haben wollte.
»Ich glaube, das kommt wieder, wenn ich in Europa bin. Ja, Alistair, ich bin bereit, dich zu heiraten.«
Etty wollte, dass sie ihre Pläne geheim hielten, bis ihre Mutter ihr Baby bekommen hatte. »Ich bin nach Hause gekommen, um während dieser Zeit bei meiner Mutter zu sein, um ihr alle Hilfe zu geben, die sie braucht. Deshalb werde ich auch so lange hierbleiben.«
Neun Tage später gebar Meggan ohne jegliche Komplikationen eine Tochter. Sie war ein molliges und gesundes Baby. Voller Staunen hielt Etty ihre kleine Schwester im Arm.
»Wie willst du sie nennen, Mama?«
»Sie soll Caroline heiÃen, nach meiner Schwester. Caroline Rose.«
»Du bist so winzig und so schön, Caroline Rose.«
»Dein Baby, das Baby von Darcy und dir, wird auch schön sein.«
Etty schnappte nach Luft. »Woher weiÃt du das?«
»Ich bin deine Mutter, Liebes. Eine Mutter weià so etwas.«
»Ich werde Alistair heiraten.«
»Das überrascht mich nicht. Wirst du auch nach Europa zurückkehren?«
»Ja, Mama.«
Epilog
An einem wunderschönen Spätfrühlingstag des folgenden Jahres erblickte Darcy James Alistair in einer Villa in der Nähe von Mailand das Licht der Welt. Während er langsam heranwuchs, liebte er seinen sanftmütigen Vater und vergötterte seine berühmte Mutter. Sobald er alt genug war, um es zu verstehen, erzählte man ihm, dass in seinen Adern Aborigine-Blut flieÃe. Als er noch älter war, dachte er daran, eines Tages nach Australien zu gehen, um das Land seiner Eltern kennenzulernen.
Merice Briffa
lebt in Brisbane, Australien, mit vielen Tieren, darunter einem Zwergspitz und einheimischen Tieren wie Papageien, Schlangen und einem Opossum. 1994 erschien ihr erster Roman »The Final Dreaming«. »Lied des Schicksals« ist der vierte Band ihrer groÃen Australien-Saga, die mit »Land meiner Träume« begann und in »Himmel der Sehnsucht« und »Der Traum der roten Erde« ihre Fortsetzung erfuhr.
Mehr von Merice Briffa:
Land meiner Träume. Roman (als E-Book erhältlich)
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