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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Hindernisparcours und einem GeländeÜbungsplatz. Gegen die Computerräume und die Schlafzimmer war dagegen nichts einzuwenden. Die Schlafzimmer schienen Connies ganzer Stolz zu sein - sie hatten alle ein eigenes Bad. Nun standen sie gerade in einem der Badezimmer und bewunderten die zahlreichen Steckdosen, das große Doppelwaschbecken, die Marmorfliesen und den eingebauten Waffenschrank. Es war ein sehr hübscher Waffenschrank. In Carrie-Mae-Lila.
    »Mmmh«, machte Nikki. Ihr Gehirn würde implodieren, wenn sie nicht bald irgend etwas sagte. »Das ist also das Trainingscenter«, fing sie an. »Und wie fügt sich das alles in die Geschäftsphilosophie ein?«
    »Aha«, sagte Connie und lächelte so, als hätte Nikki zum ersten Mal eine Spur Intelligenz erkennen lassen. »Wir im Carrie-Mae-Trainingscenter, Sektion Westküste, bilden Agentinnen aus, die unsere Philosophie in die Welt hinaustragen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir uns nur um die Formalitäten kümmern, um interessierten Frauen zu ermöglichen, für Carrie Mae zu arbeiten, oder ob wir uns inoffizieller Aktionen und geheimer Operationen bedienen, um sicherzustellen, dass sie in Frieden leben können.«
    Ob es wohl eine Broschüre gab, die Connie auswendig gelernt hatte, und wenn ja, warum hatte Nikki sie nicht bekommen? Von Agentinnen und geheimen Operationen hatte
Mrs Merrivel jedenfalls nichts erzählt. Oder doch? Nikki erinnerte sich, dass Mrs M. mal von »verdeckten Transaktionen« gesprochen hatte, aber damals hatte Nikki geglaubt, damit wären kleinere Unregelmäßigkeiten wie die Bestechung von Zollbeamten oder Ähnliches gemeint. Inzwischen ahnte sie, dass damit Aktionen gemeint sein könnten, für die man einen Waffenschrank brauchte.
    »Ähm … verstehe ich also richtig, dass die Carrie-Mae-Stiftung so etwas wie ein Sondereinsatzkommando für Frauen ist?«, fragte Nikki vorsichtig.
    »Nein«, erwiderte Connie kühl. »Wir sind keine Spezialeinheit der Polizei.«
    »Oh«, sagte Nikki und lachte, verlegen und erleichtert. »Ich dachte nur … Nein, mein Fehler. Es klang fast so, als wäre das hier ein internationales Spionagenetzwerk. Da muss ich etwas falsch verstanden haben. Wie dumm von mir.« Und jetzt plapperte sie auch noch dummes Zeug.
    »Die Carrie-Mae-Stiftung ist auch ein internationales Spionagenetzwerk«, unterbrach Connie sie. »Das Aushängeschild der Carrie-Mae-Stiftung ist unser soziales Engagement, mit dem wir Frauen auf der ganzen Welt durch ärztliche Versorgung, Bildung und finanzielle Unterstützung helfen, ein besseres Leben zu führen.«
    »Aber das … äh, hinter den Kulissen …«, stammelte Nikki. Ihr fiel auf, dass ein Teil ihres Gehirns sich auf recht beunruhigende Weise von ihrem Sprachzentrum entkoppelt zu haben schien. Ihr fehlten einfach die Worte, um ihre Gedanken zu formulieren.
    »Die inoffizielle Arbeit von Carrie Mae strebt genau dieselben Ziele an - das Leben von Frauen in aller Welt zu verbessern -, nur bedienen wir uns dafür etwas anderer Methoden. Praktisch handelt es sich um zwei ineinandergreifende
Teile derselben Maschine. So, und jetzt sollten wir langsam zurück zum Hauptgebäude. Mrs Merrivel wartet sicher bereits auf uns.«
    Connie ging voraus und ließ Nikki keine Zeit, weitere Fragen zu stellen. Nikki war sich noch nicht darüber im Klaren, ob das gut war oder nicht. Auf dem Rückweg blieb ihre Miene in einem höflich-ungläubigen Lächeln erstarrt.
    Mrs Merrivel erwartete sie in einem Konferenzraum. Um einen langen ovalen Tisch standen etliche Stühle, an einem Ende des Tisches lag ein Aktenordner. Nikkis Aufmerksamkeit wurde jedoch von Mrs Merrivel gefesselt - klein und zierlich, über sechzig und ansatzweise furchterregend. Von dem Augenblick an, als Nikki sie auf der Carrie-Mae-Recruitment-Veranstaltung das erste Mal gesehen hatte, hatte sie Energie, Effizienz und makelloses Erscheinungsbild der älteren Dame ziemlich einschüchternd gefunden.
    »Nikki!« Mrs Merrivel umarmte sie erfreut. Ihr tadellos braun gefärbtes Haar streifte Nikkis Nase, und Nikki erwiderte die Geste unbeholfen - sie war nicht gut in Begrüßungsumarmungen. »Wie war deine kleine Erkundungstour? Ich hoffe, die Anlage sagt dir zu.«
    »Schon, aber …«, sagte Nikki.
    »Was aber?«, fragte Mrs Merrivel und setzte sich ans Kopfende des Tisches.
    »Sie leiten hier ein Spionagecamp mitten in Kalifornien!«, platzte Nikki heraus.
    »Ich weiß«, meinte Mrs Merrivel vergnügt. »Fantastisch, nicht wahr? Wirklich

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