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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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sprichst fünf Sprachen, hast eine solide Ausbildung in Kampfsport und einen scharfen Verstand. Carrie Mae sucht Leute wie dich. Also, was hältst du davon?«
    »Vielleicht sollte ich auch wieder an den schwarzen Mann glauben«, meinte Nikki und hielt sich an unwichtigen Details fest, da sie das große Ganze noch immer nicht fassen konnte. Wollten die ihr allen Ernstes ein Paar James-Bond-Pumps verpassen? Natürlich wusste sie, dass James Bond niemals Pumps tragen würde. Das Agentenleben war nämlich nur was für richtig harte Männer - oder für echt scharfe Frauen, die definitiv mehr Sex hatten als sie.
    »Was hältst du davon, für Carrie Mae zu arbeiten?«, fragte Mrs Merrivel noch einmal, als hätte sie Nikkis Bemerkung nicht gehört.
    Nikki kaute auf ihrer Unterlippe. Sie hatte gesagt, sie würde alles für einen Job tun, aber so hatte sie das eigentlich
nicht gemeint. Andererseits: Wollte sie ihrer Mutter den Triumph gönnen, noch immer ohne Job nach Hause zurückzukehren? Doch was, wenn sie es darauf ankommen ließ und sich rausstellte, dass Mrs Merrivel sich täuschte? Was, wenn sie für den Job doch nicht geeignet war?
    »Was, wenn ich scheitern sollte?«, fragte sie und wurde rot, weil sie in Gedanken laut gesprochen hatte.
    »Wenn du dein Bestes gibt, werden wir dich nicht scheitern lassen«, versicherte ihr Mrs Merrivel.
    Das war wirklich eine schwere Entscheidung. Einen völlig neuen Weg einschlagen. Nicht auf Nummer sicher gehen. Ihre Mutter wäre nicht damit einverstanden. Sie wäre geradezu entsetzt.
    »Ja«, sagte Nikki. »Ich mache es. Wo soll ich unterschreiben?«

Kalifornien III
    Taktische Manöver
    »Das war grauenhaft! Ihre Angriffsstrategie war dumm, Ihre Formationen dilettantisch! Sie würden nicht mal mit der Kanonenhaubitze ein Scheunentor treffen, wenn sie direkt davor stünden. Und Sie da!« Mrs Boyer, die Fitnesstrainerin, zeigte mit dem Finger auf Dina, die zwei Plätze von Nikki entfernt stand. »Sie tragen schon wieder blauen Eyeliner!«
    Nikki verkniff sich ein Lachen, doch ihre Schultern zuckten verräterisch. Mit zwei schnellen Schritten war Mrs Boyer bei ihr und bellte ihr ins Ohr: »Und glauben Sie bloß nicht, mir wäre entgangen, dass Ihre Socken nicht zusammenpassen, Miss Lanier!«
    »Die sind in der Wäsche verwechselt worden!«, verteidigte sich Nikki. Mrs Boyer bedachte sie mit einem verächtlichen Blick und wandte sich wieder dem Rest der Truppe zu.
    »Wir sind Carrie Mae, meine Damen! Bei uns wird keine Wäsche verwechselt! Wir sind stets makellos gekleidet und erreichen immer unsere Ziele. Wenn ich Ihnen sage, klettern Sie diesen Hang hinauf, dann erwarte ich, dass Sie diesen Hang hinaufklettern, und zwar mit Stil. Ich will keine Entschuldigungen hören, ich will Erfolg sehen!«
    Mrs Boyers erboster Blick fuhr suchend die Reihe der vor ihr versammelten Frauen entlang, aber Nikki sah, dass ihr Zorn langsam verrauchte.
    »So, und bevor Sie reingehen, rennen Sie noch drei Runden
um den Platz«, sagte Mrs Boyer und schnaubte abfällig. Unmotiviert und mit bleischweren Füßen setzte der ganze Trupp sich in Bewegung.
    »Wie mich das ankotzt!«, keuchte Ellen, kaum dass sie außer Hörweite waren. Ellens mollige Figur, ihr kurzes graues Haar und das rundliche Gesicht vermittelten den Eindruck, dass sie eigentlich eher Enkelkinder hüten sollte, statt in der kalifornischen Wüste Kriegsspiele zu spielen.
    »Dann hättest du es vielleicht nicht verbocken sollen!«, bemerkte Dina, die anmutig wie eine Gazelle vorbeizog.
    » Wir haben es ja nicht verbockt«, murmelte Nikki. »Wer hat denn die Kommandos gegeben?«
    »Was will man von einer Frau erwarten, die blauen Eyeliner trägt?«, meinte Jenny, die zu ihnen aufschloss und Dinas davoneilenden Rücken mit giftigen Blicken bedachte. »Wahrscheinlich hat sie seit 1984 keinen Cosmopolitan mehr aufgeschlagen.« Jenny hatte einen Südstaatenakzent, der ebenso gepflegt wirkte wie ihre knallrosa Fingernägel. Sie hatte lange blonde Haare, lange gebräunte Beine und eine perfekte Schönheitsköniginnen-Figur, um die Nikki sie beneidete.
    »Sie ist nur den Regeln gefolgt«, stellte Ellen nüchtern fest und schnappte nach Luft.
    Nikki glaubte ja, dass genau das - nur nach Regeln handeln - das Problem mit Dinas Führungsstil war, aber sie sagte es nicht. Sie war erst seit einer Woche im Carrie-Mae-Trainingscenter und war sich nicht sicher, ob sie da schon ein Recht auf eine eigene Meinung hatte.
    »Also, wisst ihr was …«, schnaufte

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