Lockvögel
hatte. Als sie nichts fanden, fuhren sie ab. Das Mädchen steuerte den Wagen von Holgate, während Bedford seinen eigenen Wagen lenkte, in dem der bewußtlose Holgate lag. Sie fesselten Holgate an Händen und Füßen. Dann ließ Bedford seinen Gefangenen bei Vivian Deshler und fuhr noch einmal ins Büro zurück. Denn Vivian Deshler hatte bemerkt, daß sie während des Kampfes den Bericht der Herz-As-Detektei aus der beschädigten Handtasche verloren und nicht wieder eingesteckt hatte. Als Bedford ankam, fand er Donald Lam, der gerade das Büro durch suchte. Lam sprang aus dem Fenster und entkam. Jetzt wußten beide, daß die Lage ernst geworden war. Nun gab es nur noch eine Lösung: Man mußte Holgate umbringen, seine Leiche im Wagen von Lam verstauen und ihm den Mord in die Schuhe schieben. Ich glaube, man darf es Ihnen nicht übelnehmen, daß Sie auf den Trick hereingefallen sind, Inspektor. Es war schließlich ganz raffiniert eingefädelt. Aber Lam ist zu mir gekommen und hat mir eine Menge geholfen, so daß di schließlich alle Fäden miteinander verknüpfen und den Fall abschließen konnte. Natürlich wollte Vivian Deshler ein Alibi für die Mordzeit zur Hand haben. Sie flog daher nach Salt Lake City zurück, nahm dort ein transkontinentales Flugzeug und tat so, als sei sie soeben aus New York gekommen. Ich habe die vollständigen Geständnisse vorliegen. Es ergab sich noch eine Schwierigkeit für die Täter. Doris Ashley, eine Freundin von Vivian Deshler, hatte deren Wagen schon um 15 Uhr 30, kurz nach dem Bankraub, beschädigt gesehen. Das konnte unangenehm werden. Man beauftragte daher eine Detektei damit, Doris Ashley zu überwachen, um herauszufinden, ob sie vielleicht mit ihrem Wissen zur Polizei ging. Dudley Bedford freundete sich näher mit Doris Ashley an, um auch auf diese Weise festzustellen, ob sie Verdacht geschöpft hatte. Also, Sellers, ich habe Donald Lam hier bei mir. Wenn Sie weiterhin darauf bestehen, daß ich ihn festhalte, dann werde ich das natürlich tun, aber...«
Polizeichef Dale lauschte zwei bis drei Minuten in den Hörer hinein.
Als keine quäkenden Geräusche mehr aus dem Telefon kamen, lachte Dale und sagte: »Natürlich, das ist Ihr Pech, Inspektor. Aber es traf sich nun einmal, daß ich gerade etwas Glück benötigte. Ich hatte hier einigen Ärger mit dem Stadtrat... Nein, das ist jetzt erledigt, alles in bester Ordnung. Man hat mich gerade im Amt bestätigt. Soll ich Donald etwas von Ihnen ausrichten?«
Dale lauschte wieder auf die quäkenden Laute und grinste erneut von einem Ohr zum anderen. »Okay«, sagte er und legte auf.
Er wandte sich zu mir um, nahm meine Hand und schüttelte sie bewegt.
»Hat der Inspektor mir nichts ausrichten lassen?« fragte ich.
»Nur dies: >Zur Hölle mit Lam!<«
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