Loewe 1 - Der Loewe ist los
ob Löwengeschmack der allerbeste ist.«
»Aber Pips und Lämmchen und alle anderen«, sagte Ra, »frisst er vielleicht auch. Deshalb möchte ich von dir gerne wissen, auf welches Wort man Pfötchen geben muss.«
»Auf gar keins«, sagte Wu. »Man gibt Pfötchen, wenn man mag. Wenn man nicht mag, gibt man keines.«
»So ist das«, seufzte Ra. »Wir müssen Schipp fragen. Schipp ist wie ein kleiner Löwe und weiß besser Bescheid. Komm mit!«
»Schließlich könnte auch Frau Wisstihrschon auf das Haus aufpassen«, sagte Wu. »Und wenn du sicher bist, dass der Löwe dich lieber frisst als mich, will ich mitkommen. Aber du darfst nicht wegfliegen, wenn er kommt.«
»Schon gut«, sagte Ra. So zogen sie los.
Man kommt zu Wasser und zu Land
Durch die Landstraße quer hindurch floss ein Fluss und über den Fluss führte eine Brücke und die Brücke war gesperrt, damit der Löwe nicht darüber konnte. Und Herr Dreipfennig, der Brückenwärter, stand auf der Seite, auf der, wie er dachte, der Löwe nicht käme, und Kater Schipp saß neben ihm auf dem Geländer.
»Es wäre mir lieb«, sagte Herr Dreipfennig, »jemand käme und sagte, der Löwe sei gefangen.«
»Es kommt jemand«, sagte Schipp, »aber der Jemand sind zwei und ein Wagen.«
»Wer kann es denn sein?«
»Es ist ein Jemand, den ich nicht kenne, und ein Jemand, den ich kenne.«
»Wer ist der, den du nicht kennst?«, fragte Dreipfennig.
»Der andere ist Pips«, sagte Schipp.
»Ach, Pips«, sagte Dreipfennig, »dann ist der andere Kim.«
»Er ist es nicht«, sagte Schipp.
»Das ist Tralala«, sagte Pips, die eben mit ihm ankam. »Lasst uns durch!«
»Ich darf nicht«, sagte Dreipfennig. »Die Brücke ist gesperrt wegen des Löwen.«
»Wir wollen den Löwen fangen«, erklärte Pips. »Tralala weiß das Wort, auf das Löwen Pfötchen geben.«
»Nanu«, staunte Schipp und sah sich Tralala genau an.
»Ich glaube, dass ich jetzt wirklich sofort nach Italien zurückmuss«, sagte Tralala unruhig.
»Davon hast du heute Morgen noch nicht gesprochen«, sagte Pips.
»Es fällt mir gerade ein.«
»Es kommt was«, sagte Schipp.
»Was kommt — der Löwe?«, fragte Dreipfennig und zog seine Beine auf das Geländer.
»Nicht der Löwe«, sagte Schipp. »Wenigstens nicht, wenn er nicht zufällig auf dem Wasser angesegelt kommt.«
»Mach die Sperre auf«, verlangte Tralala, »damit wir auf die andere Seite gehen können, falls der Löwe hier aussteigen sollte.«
»Es ist nicht der Löwe«, sagte Schipp. »Es ist etwas Schwarzes mit einem roten Segel, das schnell näher kommt.«
»Vielleicht ist er in Tinte oder so etwas gefallen«, sagte Pips.
»Ph«, sagte Schipp. »Es ist nicht der Löwe. Jetzt weiß ich, was es ist.«
»Was?«, fragten alle.
»Es ist der Löwenbändiger aus Afrika, der den Löwen fangen soll.«
Das rote Segel kam näher und war ein Kahn oder so etwas, was man als Kahn benutzen kann, wenn nichts anderes da ist. Drinnen saß ein schwarzbrauner Junge. Er legte am Ufer an, stieg aus und fragte: »Ist das hier, wo der Löwe los ist?«
»Ja«, sagten alle. »Wie heißt du?«
»Ich heiße Totokatapi«, sagte der Löwenfänger.
»Wie bitte?«, fragte Pips.
»Totokatapi«, sagte Totokatapi. »Mein Vater hat mich so genannt.«
»Du sollst den Löwen fangen«, sagte Dreipfennig.
»Ich werde ihn fangen«, prahlte Totokatapi.
»Das ist Tralala«, sagte Pips. »Er weiß das Wort, auf das Löwen Pfötchen geben. Du kannst wieder absegeln.«
»Außer mir gibt es niemanden, der Löwen fangen kann«, sagte Totokatapi und machte sein Boot fest. »Löwen, die Pfötchen geben, kenne ich nicht.«
»Es sind italienische Löwen«, beeilte sich Tralala zu sagen.
»Ph«, meinte Schipp und sah Tralala an. »Es ist besser, ich sage gar nichts dazu.«
»Da kommt etwas, das hüpft, und etwas, das hinterherläuft«, schrie Totokatapi und stieg in seinen Kahn und machte den Strick los, so, als ob er auf der Stelle absegeln wollte. »Das, was läuft, könnte der Löwe sein, das, was hüpft, kenne ich nicht.«
»Das, was hüpft, ist Ra«, sagte Schipp, »und das, was hinterherläuft, ist Wu. Du kannst also ruhig wieder aussteigen.«
»Ich bin nicht deswegen eingestiegen«, log Totokatapi, »sondern weil ich etwas Wichtiges in meinem Boot vergessen hatte.«
»Ph«, machte Schipp.
»Ach, hier bist du, Pips!«, sagte Wu. »Kim sucht dich. Er will dich fragen, ob Löwen Pfötchen geben können.«
»Hier ist jemand, der sagt, dass sie es können«, meinte
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