Aendere dein Leben - erfinde dich neu
Einleitung
Wir alle stoßen im Leben auf Probleme und Hindernisse, auf die wir vielfach wie gelähmt reagieren. Es ist, als würde die tiefe Überzeugung in uns aufkeimen, dass diese Probleme unlösbar sind. Uns ist sonnenklar, dass wir einfach nicht das erforderliche Talent oder die Fähigkeiten haben, hier eine Lösung zu finden.
Viele Menschen reagieren hilflos, wenn ihre Beziehung zu einem anderen Menschen nicht so ist, wie sie es sich wünschen. Andere möchten mehr aus ihrem Leben machen, entschlossener sein, eine neue Sportart anfangen, eine Sprache lernen oder auch nur besser begreifen, wie der Computer funktioniert. Aber dann kommt etwas dazwischen, und am Ende lassen sie es sein. Es gibt Menschen, die sich selbst mehr wertschätzen möchten und ihre Selbstachtung erhöhen wollen, damit andere sie mehr respektieren. Doch nach einer Reihe gescheiterter Anläufe geben sie irgendwann auf.
Manch einer muss heutzutage eine Niederlage nach der anderen einstecken und findet irgendwann nicht mehr die Kraft, sich erneut aufzuraffen. Das sind Menschen, die alles getan haben, was in ihrer Macht steht, um ihr Geschäft, ihre Karriere, ihre Familie und ihr Leben voranzubringen, und nun glauben, dass all die Anstrengung sich nicht gelohnt hat. Im Grunde war es für nichts und wieder nichts. Für all diese Menschen habe ic h dieses Buch geschrieben, denn ihr Leid ist mir nicht fremd.
Ich habe mich viele Jahre meines Lebens intensiv bemüht, die Komplexität zu verstehen, die in jedem Menschen verborgen liegt, aber auch unsere merkwürdigen Reaktionen, die wir an den Tag legen, wenn wir mit Situationen konfrontiert sind, die wir als widrig einstufen. Meine Forschungen gingen von einer simplen Frage aus: »Wie kommt es, dass bei bestimmten Herausforderungen unser Verstand aussetzt und wir nicht mehr klar denken können, sobald wir merken, wie uns die Angst beschleicht, uns flau im Magen wird und wir uns schließlich aller Energie beraubt fühlen?«
»Die Angst ist ein sonderbarer Zustand der Beunruhigung, weil wir in der Gegenwart an etwas zu leiden beginnen, von dem wir nicht mit Sicherheit wissen, ob es in der Zukunft eintreten wird.«
Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen und der enormen Ungewissheit unserer Zeit nehmen Angststörungen auf der ganzen Welt unablässig zu. Sich in einen Angstzustand hineinzusteigern, ist ganz einfach. Es reicht aus, sich vorzust ellen , dass in der Zukunft zahlreiche Probleme auf uns zukommen und dass wir nicht in der Lage sein werden, diese zu lösen. Angst ist ein sonderbarer Zustand der Beunruhigung, weil wir in der Gegenwart an etwas zu leiden beginnen, von dem wir nicht mit Sicherheit wissen, ob es in der Zukunft eintreten wird. Im 17. Jahrhundert schrieb der große französische Philosoph und Mathematiker René Descartes gegen Ende seines Lebens einen Brief, aus dem ein spezieller Satz bekannt wurde: »Mein Leben war voller Missgeschicke, von denen viele niemals eintraten.«
»Wenn wir unsere Problemlösungsfähigkeiten verbessern wollen(…), müssen wir lernen, die Grenzen zu überschreiten, die unser eigener Verstand uns setzt.«
Wir müssen das betrachten, was in den Tiefen unserer Seele verborgen ist, weil wir dann auch viel umfassender verstehen werden, woher unsere wahren Begrenzungen stammen. Die Erklärung für das, was uns zustößt, finden wir nicht, indem wir uns unablässig das Hirn zermartern, sondern durch gezieltes Suchen an einem ganz anderen Ort. Schon Albert Einstein sagte: »Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.«
Wenn aber unser Verstand so ausgezeichnet dazu taugt, Angst und Sorge in uns aufkeimen zu lassen, wie sollen wir dann unser Problem mit demselben Instrument lösen, das dieses Problem geschaffen hat? Wenn wir unsere Fähigkeiten zur Problemlösung verbessern und besser in der Lage sein wollen, neue Chancen zu erkennen, müssen wir lernen, die Grenzen zu überschreiten, die unser eigener Verstand uns setzt.
In diesem Buch wollen wir viele der weniger bekannten, dafür umso wichtigeren Funktionen des menschlichen Gehirns untersuchen. Ich habe einen großen Traum, von dem ich fest überzeugt bin, nämlich dass wir– sobald wir verstehen, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun– anfangen können, neue Strategien zu entwickeln, die uns gestatten, das zu erreichen, was uns bisher unerreichbar schien.
In Schule, Ausbildung und Studium wird in der Regel größter Wert auf angelesenes
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