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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Polizeiobermeister Willi Grabosc bemühte sich, so freundlich wie nur möglich zu sein. Nicht daß er Angst gehabt hätte vor dem Mann am Steuer des Mercedes, aber Männer, die solche Wagen fuhren, neigten weitaus eher dazu, sich über Polizeibeamte zu beschweren, wenn sich diese nicht äußerster Höflichkeit befleißigten.
    „Ich glaube Ihnen", sagte Willi sehr höflich, „daß Sie das Stoppschild übersehen haben. Wie auch immer - es steht da, und es muß beachtet werden. Sie haben das nicht getan, aus welchen Gründen auch immer, und daher muß ich Ihnen eine gebührenpflichtige Verwarnung erteilen."
    Grabosc hielt den Führerschein des Mannes in der Hand. Der Mann hieß Schulte und kam aus einer großen Stadt des Ruhrgebiets. Auf dem Beifahrersitz saß ein zweiter Mann, der einen dicken Aktenordner auf dem Schoß trug. Grabosc konnte die Aufschrift lesen und folgerte daraus, daß es sich bei dem Beifahrer um den Anwalt des Fahrzeugführers handelte. Er räusperte sich.
    „Würde ich das nicht tun", fuhr Grabosc fort, „bekäme ich eine Verwarnung."
    „Aber ein Stoppschild ist hier doch völlig überflüssig", wandte der Fahrer ein.
    „Das mag richtig sein", gab Grabosc zurück. Er sprach noch immer sehr freundlich. „Ich habe es nicht dorthin gestellt - ich bin nur dazu da, allen Verkehrsteilnehmern, die dieses Schild nicht beachten, eine gebührenpflichtige Verwarnung zu erteilen. Das macht in diesem Fall zwanzig Mark." „Zahl schon", drängte der Beifahrer. „Wir haben es eilig."
    Der Fahrer des Wagens war mit dieser Lösung nicht einverstanden. Er schüttelte unwillig den Kopf, dann sah er wieder Grabosc an. Der Mann saß, Grabosc stand neben der Fahrertür. Wie es der Fahrer fertigbrachte, Grabosc dennoch von oben herab zu betrachten, war ein Kunststück.
    „Diese Sache wird ein Nachspiel haben", erklärte Herr Schulte mit eisiger Freundlichkeit. „Aber hier haben Sie erst einmal die zwanzig Mark."
    Grabosc nickte lächelnd. Er gab dem Mann die Papiere zurück. Auf der Ablage vor der Windschutzscheibe konnte Grabosc bei einem flüchtigen Blick einen Werbeprospekt sehen. Es ging um Urlaub irgendwo im Ausland, an einer Meeresküste, deren Konturen abgebildet waren - Sandstrand, Sonne und Meer.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Dienstobliegenheiten zu und kassierte das Verwarngeld. Der Fahrer nahm mit einem wie gefroren wirkenden Gesicht die Quittung entgegen und ließ das Fenster in die Höhe gleiten.
    Grabosc war wieder einmal mit sich zufrieden. Er hatte diesem Mann - sicherlich jemand von Rang und Einfluß - ungerührt ein Verwarngeld aufgebrummt.
    „Nur keine Angst vor hohen Tieren", murmelte Grabosc, als er zu dem Streifenwagen zurückging. Meier 7, zur Zeit sein Streifenpartner, machte ein entgeistertes Gesicht.
    „Du hast ihn wirklich verwarnt?" fragte er erschüttert. Grabosc nickte selbstbewußt.
    „Gib Gas, Junge", sagte er fröhlich. Er war dabei, die Sicherheitsgurte anzulegen, als ihm etwas auffiel. Der Mercedes hatte gedreht und fuhr zu der Stelle zurück, an der das Stoppschild stand. Die beiden Insassen stiegen aus.
    „Was machen die denn da?" wollte Grabosc verwundert wissen.
    „Die suchen ein Stoppschild", antwortete Meier 7.
    „Die suchen…?"
    Grabosc blieb der Mund offen stehen.
    „Ich wollte es dir die ganze Zeit über sagen, aber du hattest es wieder einmal zu eilig. Das Schild ist gestern entfernt worden. Und daher werden die beiden dort auch kein Stoppschild finden." „Ummph", machte Grabosc erschüttert.
    „Das wird ein Nachspiel geben, ganz bestimmt."
    Grabosc nickte. Die beiden Männer waren wieder in den Mercedes gestiegen und fuhren nun los.

    Fünf Tage lang ließ man ihn im ungewissen, dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Grabosc wurde zum Leiter der Dienststelle gerufen.
    „Was haben Sie nun schon wieder angestellt, Grabosc", sagte der Vorgesetzte streng. Er hatte diesen milden, väterlich-besorgten Blick aufgesetzt, den Grabosc ganz besonders haßte.
    „Sie wissen, was ich meine?"
    „Das Stoppschild?" fragte Grabosc ein wenig kläglich.
    „Das Stoppschild", bestätigte der Vorgesetzte. „Haben Sie eine Ahnung, wen Sie da zur Kasse gebeten haben?"
    Grabosc schüttelte den Kopf.
    „Einen leibhaftigen Oberstadtdirektor", bekam er zu hören. Grabosc mußte sich erst einmal setzen.
    „Hat er sich beschwert?" fragte er dann. „Wenn ja, dann stimmt es nicht. Ich bin ganz korrekt gewesen. "
    Das Lächeln wurde noch ein wenig

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