Logans Traeume
Jordan nicht mehr sehen konnte. Sie waren ja auch Freunde.
„Ich glaube nicht, dass wir noch ins Kino gehen“, stellte Adi fest. „Es beginnt in weniger als fünfzehn Minuten. Ich glaube nicht, dass wir es noch rechtzeitig schaffen würde.“
„Verdammt. Tut mir wirklich leid, Adriana,“ sagte er mit einem Seufzer. „Ich muss ihr beibringen, vorher anzurufen, bevor sie auftaucht.“
„Das musst du ihr nicht beibringen“, sagte Adi. „Das ist einfach Höflichkeit. Du musst der Frau einfach Grenzen setzen und Spielregeln festlegen.“ Logan beklagte sich nicht oft über seine Schwiegereltern, aber jedes Mal, wenn er über sie gesprochen hatte, war Adi mehr als nur ein bisschen verärgert. Sie verstand ehrlich gesagt gar nicht so richtig, warum sie immer noch so ein großer Bestandteil seines Lebens waren. Nicole war seit fast drei Jahren tot, und sie und Logan hatten zusammen keine Kinder. Sie persönlich hätte diese Schwiegereltern schon vor Jahren in die Wüste geschickt. Sie vermutete, dass es das Schuldgefühl war, das ihn davon abhielt. Das Schuldgefühl motivierte Logan häufig. Sie sah es manchmal immer noch auf seinem Gesicht, wenn sie sich gegenseitig neckten, und wenn sie es sah, so hatte sie es gelernt, das Gespräch schnell in eine andere Richtung zu lenken. „Aber wir könnten die Flyer aufhängen.“
„Ist das dein Ernst?“ fragte Logan mit einem Lachen.
„Klar! Es ist ein wunderbarer Abend, und du musst es doch sowieso machen. Genauso gut könntest du mich dir helfen lassen.“
„Hey, wenn es für dich in Ordnung ist, dann ist es das auch für mich“, antwortete Logan.
„Gut, komm rein, und ich werde es Jordan sagen. Ich denke, ich werde meine Schuhe wechseln. Diese Stiefel sind nicht gerade zum Gehen gemacht.“
„Übrigens, du siehst gut aus“, sagte er, als sie zu ihrer Wohnung gingen. Sie trug dunkle Jeans, die gleichen kniehohen, braunen Stiefel, die sie während der Reitstunde an hatte und einen dunkelblauen Pullover, der das Rot in ihrem kastanienbraunen Haar noch kräftiger hervortreten ließ.
„Danke“, sagte sie. „Ich war mit Jordan vor ein paar Wochen auf der Secondhand-Laden-Jagd. Der Pullover hat mich drei Dollar gekostet. Das hat mich vollkommen erstaunt. In New York sind selbst die Secondhand-Läden nicht billig. Natürlich gibt es noch viel mehr Markenläden. Aber ich nehme, was ich kriegen kann. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass die Jeans die richtige Größe hat. Sie ist ein wenig eng.“
Logan nickte abwesend. Sie waren ein wenig eng. Aber er hätte nicht sagen können, dass es die falsche Größe wäre. In der Tat passten sie, als seien sie wie für Adriana gemacht worden.
„Du denkst also, dass sie ein wenig zu eng sind, nicht wahr?“ fragte sie trocken.
„Was? Nein.“ Er sah so besorgt aus, als sei sie im Begriff ihn zu fragen, ob sie fett aussehe, also streckte sie sich und küsste seine Wange.
„Keine Angst“, flüsterte sie. „Ich fasse jeden glasigen Blick als Kompliment auf.“
Bevor er antworten konnte, öffnete sie die Tür zu ihrer Wohnung und schlenderte hinein. Er folgte ihr. Trotz der Tatsache, dass sie seit über einem Monat ihre Zeit miteinander verbrachten, war es das erste Mal, dass er ihre Wohnung von innen sah. Er blickte sich um.
„Was denkst du?“ fragte Adi nervös.
Spartanisch war das Wort, das ihm in den Sinn kam. Es gab einfach nichts überflüssiges zu sehen. Die ganze Wohnung war blitzblank sauber. Der Teppich war ordentlich gesaugt, und die Küchenarbeitsplatte glänzte unter dem schwachen, fluoreszierenden Licht.
„Du scheinst das Putzen zu lieben“, sagte er.
Sie zuckte mit den Schultern und deutete auf die Couch. „Es ist vielleicht seltsam, aber ich mag es. Ich mag es wirklich. Obwohl ich es früher nie gemocht habe. Die übliche Teenager-Rebellion, gefolgt von einem Leben in einer Reihe von Orten, die nicht wirklich meine waren... Aber jetzt bin ich stolz darauf, einen schönen Ort zum Leben zu haben. Nun, so schön, wie er sein kann. Das Zimmer mit den meisten Möbeln ist immer noch mein Schlafzimmer. Ich fand ein ganzes Schlafzimmer in einem Secondhand-Laden. Es ist ein wenig abgenutzt, aber es ist nicht schlecht.“ Sie merkte, dass sie plapperte. Sie musste nervöser sein, als sie gedacht hatte, als sie ihm das Innere ihrer Wohnung zeigte.
„Ich wünschte, ich könnte das über mein Haus sagen“, sagte Logan mit
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