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London Road - Geheime Leidenschaft (Deutsche Ausgabe)

London Road - Geheime Leidenschaft (Deutsche Ausgabe)

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft (Deutsche Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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wieder war da dieses grässliche Engegefühl in meiner Brust.
    Er schaute kurz auf und schenkte mir ein flüchtiges Lächeln. »Klar, und bei dir?«
    »Ja. Wem simst du denn?«
    »Nur Blair. Sie wollte meine Adresse haben.«
    »Hmm«, nickte ich und hoffte, dass man mir meine Verärgerung nicht ansah. Ich wandte mich von ihm ab und wünschte ihn insgeheim zum Mond und zurück.
    Du gehst mit mir zusammen auf die Verlobungsparty meiner Freundin, und dort ignorierst du alles und jeden und tippst die ganze Zeit auf deinem bescheuerten Handy rum, weil du dich unbedingt mit deiner Exfreundin austauschen musst, von der du mal ganz nebenbei erwähnt hast, dass du sie geliebt hast, und dann erwartest du allen Ernstes von mir, dass ich nicht stocksauer auf dich bin, du blödes Arschloch, du verdammter …
    »Und, Jo? Wie gefällt dir dein neuer Job?«, fragte Adam und unterbrach damit meine stumme Hasstirade gegen meinen Freund.
    »Och, gut.«
    Adam wartete darauf, dass ich noch mehr sagte, aber mein Verstand funktionierte nicht richtig, weil mein Blut kochte und der gesamte Platz in meinem Kopf von düsteren Gedanken besetzt war. Als ihm dämmerte, dass er nichts weiter aus mir herausbekommen würde, begann er stattdessen ein Gespräch mit Olivia, und ich ignorierte die besorgten Blicke von Ellie.
    Ich sah mich im Raum um und wünschte, ich könnte mich einfach verdrücken, im Badezimmer verbarrikadieren und in Ruhe weinen. Andererseits kam mir das ziemlich melodramatisch vor, wenn man bedachte, dass Cam strenggenommen ja gar nichts falsch gemacht hatte. Dass ich mich so mies fühlte, lag einzig und allein an meiner eigenen Unsicherheit. Oder?
    Ich fing Onkel Micks Blick von der anderen Seite des Zimmers ein und lächelte. Er grinste zur Antwort und wandte sich dann wieder Clark zu. Die beiden Männer hätten unterschiedlicher nicht sein können – der eine war Wissenschaftler, der andere Handwerker –, und doch schienen sie sich prächtig zu verstehen. Ich freute mich. Es war nett von Joss und Braden gewesen, Mick und Olivia auch einzuladen, aber ich hatte mir Sorgen gemacht, sie könnten sich vielleicht unter so vielen Fremden nicht wohl fühlen.
    Wie sich herausstellte, war ich die Einzige, die sich nicht wohl fühlte.
    Ich hörte mit halbem Ohr zu, wie Ellie Cam in ein Gespräch verwickelte. Obwohl er ihr bereitwillig von dem neuen Kunden seiner Agentur erzählte, für den er gerade die Graphiken entwarf – ein kleines Pralinengeschäft, das bald in Edinburgh aufmachen würde –, hörte ich heraus, dass er nicht bei der Sache war. Ich kannte ihn zu gut. Ich wusste genau, dass er an diesem Abend mit seinen Gedanken woanders war.
    War es wirklich meine Unsicherheit, die mir einreden wollte, dass er an Blair dachte? Oder war es mein Instinkt?
    Ich brauchte den Rat eines Paars, das keine Scheu hatte, die Dinge beim Namen zu nennen.
    Ich suchte den Raum nach Joss und Braden ab, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Also entschuldigte ich mich und machte mich auf den Weg in den Flur. Fehlanzeige. Als Nächstes schaute ich in der Küche nach, wo sich eine größere Gruppe von Gästen zusammengefunden hatte. Dort waren sie auch nicht. Dann warf ich einen Blick in die Schlafzimmer. Beide leer.
    Ich überlegte, ob sie vielleicht nach draußen gegangen waren, um frische Luft zu schnappen, und ging durch den Flur in Richtung Wohnungstür. In dem Moment hörte ich ein tiefes, rollendes Lachen.
    Ich blieb stehen, und meine Augenbrauen schossen fast bis zum Haaransatz, als ich mich zur Badezimmertür umdrehte.
    Nein.
    Das würden sie doch niemals machen.
    Oder doch?
    »Warte, ich glaube, ich habe einen Krampf im Bein.« Joss stöhnte auf, dann kicherte sie. Sie kicherte allen Ernstes. Ich hätte niemals gedacht, dass sie überhaupt wusste, wie das ging.
    »Wie ist das denn passiert?«, fragte Braden leise.
    »Vielleicht wusstest du es noch nicht, aber mein Körper ist keine Brezel.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter, und trotz meiner schlechten Laune musste ich mir die Hand vor den Mund halten, um nicht loszuprusten. Was für eine Stellung hatten sie ausprobiert?
    »Soll ich dich massieren?«
    Ein kurzes Schweigen und dann … »O ja, genau da«, stöhnte sie.
    »Verdammt«, knurrte Braden. »Du machst mich schon wieder ganz scharf.«
    »Ernsthaft?«, fragte sie ungläubig. »Ich habe doch bloß gestöhnt.«
    »Das reicht schon, Babe.«
    Wieder ein Kichern von Joss. Ich mochte den Klang.
    Dann wurde mir klar, dass ich meine

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