London Road - Geheime Leidenschaft (Deutsche Ausgabe)
einen Klaps. »Du weißt genau, was ich meine.«
Er zuckte mit den Schultern. »Dafür, dass er in der Pubertät ist, läuft die Kommunikation zwischen euch wirklich gut, finde ich.«
Wahrscheinlich hatte er recht. Ich nickte und nahm mir eine zweite Scheibe Toast. »Na ja, schauen wir mal, wie gut die Kommunikation ist, wenn ich nachher versuche, ihm das hier zu erklären.«
Als Cam seinen Becher in die Spüle stellte, hatte er ein wölfisches Grinsen im Gesicht. »Also, wenn man danach geht, wie du letzte Nacht und heute Morgen geschrien hast, sind deine kommunikativen Fähigkeiten ziemlich ausgeprägt.«
»Du bist so ein eingebildetes Arschloch.«
»Dann hör lieber auf mit dem Schreien, das bläst mein Ego nur noch weiter auf. Wie im Übrigen auch gewisse andere Teile von mir.«
»Na gut. Von jetzt an sage ich keinen Ton mehr.«
Lachend packte Cam mich und zog mich an seine Brust, während ich mir den letzten Bissen Toast in den Mund schob. Er küsste mich und hatte hinterher Krümel und Marmelade an der Lippe. »Wollen wir wetten, dass du das nicht schaffst? Versuch es ruhig. Das macht die Sache bestimmt noch spannender.«
Ich legte ihm die Hände auf die Brust, schmiegte mich an ihn und spürte durch seine Jeans, wie er hart wurde. Ich biss mir auf die Lippe und musste ein bisschen schmunzeln, als ich seinen sinnlichen Mund betrachtete. »Die Wette gilt.« Unsere Blicke trafen sich, und meine Augen blitzten. »Es ist ja so oder so eine Win-win-Situation.«
Sein Griff um meinen Körper wurde fester. »Du willst es mir schwermachen, was?«
»Du wirst schon auf deine Kosten kommen.«
Sein Grinsen wurde breiter, als er kopfschüttelnd sagte: »Ich kann nicht fassen, dass ich so lange gewartet habe.«
Ich nickte zustimmend. »Bis jetzt macht es definitiv Spaß.«
Obwohl er mich immer noch anlächelte, war etwas Ernstes in seinen Augen, als er meinen Blick erwiderte. »Ja, Baby. Bis jetzt macht es definitiv Spaß.«
Kapitel 16
E s kam mir fast unwirklich vor, als Cam seine Finger mit meinen verschränkte und sie an seine Lippen hob. Die sanfte Berührung war wie eine Begrüßung, und ich reagierte am ganzen Körper mit Gänsehaut. Während wir die Stufen zu meiner Wohnung hochstiegen, schaute ich ihn in ungläubigem Staunen an. Der Beton war wie Marshmallow-Wolken unter meinen Füßen. Wie konnte es sein, dass eine simple Geste wie Händchenhalten solche mädchenhaften Verliebtheitsgefühle in mir auslöste? Einen Moment lang vergaß ich vor lauter Glück ganz, wohin wir gingen.
Zu Mum.
Sie saß im Wohnzimmer und sah fern, als Cam und ich die Wohnung betraten. Sobald wir im Flur standen und ich das gedämpfte Stimmengemurmel des Fernsehers hörte, versteifte ich mich, weil Cam gleich meiner Mutter gegenübertreten würde – zum ersten Mal, seit er Cole in jener Nacht, als ich bei Malcolm gewesen war, beigestanden hatte.
Jippie.
Cam deutete meine Körpersprache richtig. Beruhigend legte er mir eine Hand auf den Rücken und schob mich vor sich her ins Wohnzimmer.
Meine Mutter hing schlaff im Sessel. Sie trug ihren alten Bademantel, die schütteren Haare waren nass. Ich wunderte mich, dass sie freiwillig geduscht hatte. Sie hielt einen dampfenden Becher in der Hand, und als sie ihn an den Mund hob, zitterte er. Sie beobachtete uns, wie wir langsam in den Raum gingen.
»Mum.« Mehr als das und ein Nicken bekam sie von mir nicht. Cam ließ seine Hand zu meiner Hüfte wandern und zog mich an sich.
Daran, wie sich die Augen meiner Mutter weiteten, erkannte ich, dass ihr diese Geste nicht entgangen war. »Du warst schon mal hier, oder?«, fragte sie leise und mit leichter Neugier in der Stimme, jedoch nicht vorwurfsvoll, wie ich befürchtet hatte. Cams Anwesenheit in jener schrecklichen Nacht schien sie vergessen zu haben.
»Cameron MacCabe«, grüßte Cam sie knapp und drückte mich.
Sie murmelte etwas, dann richtete sie den Blick ihrer blutunterlaufenen Augen auf mich. »War keiner hier heute Morgen.«
Ich schmiegte mich enger an Cams Seite. Meine Hand krallte sich hinten an seinem T-Shirt fest, als wäre ich ein kleines Kind. Ich nickte. »Cole hat bei Jamie übernachtet.«
»Ich bin gestürzt.« Sie schob die Lippe vor. »Ich bin gestürzt. Mein Rücken bringt mich um, und keiner war da. Wenn du dich schon in der Gegend rumtreibst, sollte wenigstens die kleine Kröte hier sein, um mir zu helfen.«
Ihre beleidigende Äußerung über meinen Bruder wirkte auf mich, als hätte mir jemand eine
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