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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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er nicht genau feststellen, inwieweit diese Auffassung ihm selbst entsprang oder durch Pip ausgelöst worden war. Nun wußte er, daß er richtig entschieden hatte. Er hatte die Anwesenheit der Jährlinge genossen, aber nun wuchsen sie sehr schnell. Sieben Meter lange, hochgradig giftige empathische Minidrachs waren mehr, als eine Person ertragen konnte; daher hatte er die verlorenen Söhne zurückgebracht.
    Schlangen waren sie nur dem Namen nach, denn denen ähnelten sie am meisten. Sogar die Xenotaxonomen nannten sie Miniaturdrachen, obgleich sie mit den ausgestorbenen terranischen Dinosauriern weitaus enger verwandt waren. Er konnte ihre Verwirrung spüren, als er dort mit der Machete in der rechten Faust am Ufer stand.
    Wogen mütterlicher Abneigung breiteten sich um Pip aus wie die Kreise auf einem Teich, dessen Oberfläche durch einen Stein bewegt worden war. Diese Wogen spülten über ihre Abkömmlinge, drangen auf sie ein und vertrieben sie. Nach und nach setzte sich ihr Instinkt dort durch, wo das Verständnis noch fehlte. Während sie in immer größer werdenden Kreisen um sie herumflogen, spürte Flinx, wie die Bindungen zwischen Mutter und Sprößlingen schwächer wurden. Sie zerrissen nicht vollständig, sondern verloren nur stetig an Intensität. Es war ein zugleich schöner wie auch schmerzhafter Anblick, und er erfüllte ihn mit einem rechtschaffenen Gefühl des Friedens.
    Er fragte sich nicht länger, ob er richtig gehandelt hatte, als er sie hierher gebracht hatte. Der Tanz der Minidrachs dauerte an, und die unglaublich beweglichen Körper schossen und flitzten hin und her, wobei sich die Sonne in den glänzenden Schuppen funkelnd widerspiegelte. Am Ende lösten sie sich einer nach dem anderen ganz aus der Formation, wie Kinder, die ausprobieren, wie weit sie sich von ihren Eltern entfernen können, ohne zurückgerufen zu werden, um schließlich zwischen den Bäumen am gegenüberliegenden fernen Ufer des Sees zu verschwinden. Nun waren sie endgültig auf die Welt zurückgekehrt, welche sie hervorgebracht hatte. Flinx atmete tief ein.
    »Gut gemacht«, sagte er laut, wohl wissend, daß die Worte nicht verstanden würden, daß aber Pip genau begriff, was er empfand. »Das wär’s, altes Mädchen. Zeit für dich und mich zurückzugehen. Es wird allmählich warm.«
    Pip kaum augenblicklich zu ihm zurückgeflogen, hielt blitzartig inne und verharrte etwa einen Meter vor seinem Gesicht. Die lange spitze Zunge zuckte vor gegen seine Nase und seine Augen, ehe das Wesen sich drehte und sich auf seinem Nacken und seinen Schultern niederließ.
    Er gestattete sich einen letzten Blick auf den See, dessen Oberfläche immer noch so glatt war wie Glas. Dann wandte er sich um und ging auf dem Weg zurück, den er sich durch den Dschungel geschlagen hatte. Wenn Pip wirklich Bedauern darüber verspürte, ihre Nachkommenschaft davonfliegen zu sehen, so ließ sie es sich nicht anmerken. Falls er überhaupt etwas bei ihr spürte, so war es eine unendliche Zufriedenheit.
    Natürlich konnte er nicht mit letzter Sicherheit entscheiden, ob das, was er empfand, dem entsprach, was sie empfand, oder ob ihre Gefühle nichts anderes waren als eine Reflexion seiner eigenen Gefühle. Seine seltsame Sensibilität war nach wie vor ein unergründliches Geheimnis für ihn, obgleich er sie jedes Jahr besser zu beherrschen schien. Es war genauso, als versuchte man, eine Nebelschwade festzuhalten. In dem einen Augenblick war die Begabung zuverlässig und fast greifbar, und schon im nächsten, wenn er versuchte, sie gezielt einzusetzen, rührte sich nichts, aber auch gar nichts.
    Er gab sich große Mühe, dieses Rätsel zu verstehen.
    Während er sich durch den Schlamm wühlte, versuchte er nach Möglichkeit eine Berührung mit der Vegetation in der nächsten Umgebung zu vermeiden. Im Dschungel schien jedes Blatt irgend etwas mit Zähnen Bewehrtes oder Giftiges unter sich zu verstecken. Er fing an, seine Fähigkeiten zu respektieren, wertzuschätzen, anstatt sich vor ihnen zu fürchten oder sie gar zu hassen. Wenn ihre Wirksamkeit doch nur etwas besser vorhersagbar gewesen wäre! Es war schwierig, einen Zaun zu bauen, wenn einem irgend etwas stets den Hammer wegnahm, ehe man auf den Nagel traf. Bisher hatten seine Talente ihm mehr Schwierigkeiten als Nutzen eingebracht. Unglücklicherweise mußte er lernen, damit zu leben. Er konnte sie genausowenig ablegen, wie er sich selbst verstümmeln konnte.
    Pip rührte sich auf ihrem Platz, als

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