Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
der Etat für die Forschung auf Long Tunnel von jeder Organisation vervierfacht werden, die auch nur vage an ihrer Zukunft interessiert ist. Es ist zwar keine wirtschaftlich nutzbare Entdeckung, doch sie wird sich im Endeffekt als vorteilhaft erweisen, weil sie die Einrichtung zahlreicher regierungseigener Anlagen zur Folge haben wird, was sich dann wiederum sehr positiv auf das Wachstum von Coldstripe auswirken dürfte. Als wissenschaftliche Kollegin muß ich deinem Fleiß Beifall zollen. Es gibt keine erwiesenermaßen telepathischen Rassen jedweder Art irgendwo im Commonwealth, im Imperium oder an unseren Grenzen. Aber du sagst, daß sie keine Telepathen im klassischen, anerkannten Sinn sind?«
    »Das ist richtig. Sie sind lediglich auf emotionaler Ebene telepathisch veranlagt. Wie die fliegende Schlange und unser bemerkenswerter Flinx.«
    Vandervort lächelte nachsichtig. »Also, Kind, nur weil er zu einem primitiven fliegenden Lebewesen eine von Zuneigung geprägte Beziehung unterhält, muß das noch lange nicht bedeuten, daß er zu mehr fähig ist.«
    »Nein, sicher nicht, aber es ist bei ihm noch viel mehr als das. Amee, er hat sich mit den Sumacrea verständigt. So haben wir doch überhaupt nur den Weg zum Außenposten zurück finden können. Er redete mit ihnen, pflegte dabei irgendeine Art von komplizierter emotionaler Kommunikation, freundete sich mit ihnen an und brachte sie dazu, daß sie uns wieder in die Sicherheit unserer Welt zurückführten.«
    »Totaler Blödsinn! Du interpretierst die vorhandenen Informationen völlig falsch. Anstatt zu kommunizieren, hat er lediglich seine Gefühle ausgestrahlt, so wie du und der Thranx es getan haben. Diese Sumacrea, wie du sie nennst…«
    »Das ist der Name, den sie sich selbst gegeben haben.«
    »Wie auch immer. Sie haben darauf reagiert, was ihr empfunden habt, auf euren Wunsch, nach Hause zurückzukehren, und haben euch, zuvorkommend wie sie waren, zu uns zurückgebracht.«
    »Es tut mir leid, Amee, aber so war es überhaupt nicht. Flinx ist ein echter emotionaler Telepath, genauso wie die Sumacrea. Er vollbringt es auch bei anderen Menschen. Er kann zu jeder Zeit erkennen, was ich empfinde oder was Sie empfinden oder jeder andere empfindet.«
    Vandervorts Gesicht verdüsterte sich. »Das kann nicht sein, meine Liebe. Die Menschheit beschäftigt sich seit mehr als tausend Jahren mit der Idee der Telepathie, und es gibt ganz einfach keinen Telepathen, nicht einmal auf der empathischen Ebene. Es mag ja sein, daß er seine Gefühle stärker als andere ausstrahlen kann - aber sie aufnehmen, lesen? Nein, du mußt da irgend etwas falsch verstehen.« Sie richtete sich in ihrem Bett auf, dann lehnte sie sich wieder zurück, schüttelte den Kopf und bettete vorsichtig den verletzten Arm in eine bequeme Lage. »Er ist ganz einfach sehr sensibel und aufmerksam und auf seine Art vielleicht auch verführerisch und überzeugend, unser junger Mann.«
    Vielleicht war es die Erregung des Augenblicks, vielleicht auch nur der innige Wunsch zu überzeugen. Aus welchem Grund auch immer, Clarity fuhr fort: »Er wurde verändert. Haben Sie schon mal etwas von einer verbotenen Organisation namens Meliorare-Gesellschaft gehört?«
    Wenn überhaupt jemand diese Frage verstand und die richtigen Schlüsse daraus zog, dann mußte es Amee Vandervort sein, eine Frau mit vierzig Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der Gentechnik, Biomechanik und verwandten Gebieten und der Verwaltung.
    Sie wurde nicht enttäuscht. Vandervort reagierte, als wäre sie von etwas gestochen worden, setzte sich kerzengerade auf und starrte ihre klügste Angestellte lange an, ehe sie sich langsam wieder zurücksinken ließ. Sie wollte die Finger zu einem Dach gegeneinanderstellen, als ihr bewußt wurde, daß ihr verletzter Arm dazu nicht in der Lage war. Ihr Ton war kühl, höflich, distanziert.
    »Was bringt dich auf diesen Gedanken?« Kein >Liebes< oder »meine Kleine< mehr. Sie war ausgesprochen dienstlich.
    »Weil er es mir erzählt hat.« Sie lächelte, als sie sich daran erinnerte. »Wir sind uns sehr nahegekommen. Ich glaube, er wollte sich jemandem anvertrauen. Nein, ich denke sogar, er mußte sich jemandem eröffnen. Von Jahr zu Jahr fällt es ihm schwerer, alles für sich zu behalten.«
    »Dann steckt also in meiner besten Geningenieurin so etwas wie eine Amateurpsychologin, was? Weißt du, er könnte das ja auch nur erfunden haben, um Eindruck auf dich zu machen, abgesehen davon, daß er damit seiner

Weitere Kostenlose Bücher