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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Es war die Nacht der Nächte. Champagner, einschmeichelnde, leise Musik, der Duft von Rosen und Jasmin, das flackernde, warme Licht der Kerzen, das breite, weiche Bett, die verführerische, glutäuigige Tiffany Villiers - Ron Lecoq war am Ziel seiner Wünsche. Sie küßten und streichelten sich, entkleideten sich gegenseitig in zärtlichwildem Spiel, versanken in einem Taumel der Liebe und Leidenschaft, der alles um sie herum verlöschen ließ -und dann flog ihnen krachend und splitternd das Fenster entgegen. Und durch dieses Fenster kam kühle Nachtluft, ein Windzug, der die Kerzen schlagartig ausblies, aber auch ein rasendes, flatterndes Etwas, das sich im nächsten Moment verwandelte.
    Lecoq brüllte auf. Er war noch zu versunken, als daß er wirklich begriff, was hier geschah. Er nahm nur die entsetzliche Störung wahr, schnellte sich empor und warf sich dem Eindringling entgegen. Ein geradezu spielerischer Hieb schleuderte ihn quer durch das Zimmer, ließ ihn benommen an der Wand niedersinken. Er schmeckte Blut auf seiner Zunge. Er hörte Tiffany einen kurzen, spitzen Schrei ausstoßen. Wie durch dichte Nebelschleier sah er eine seltsam gekleidete Gestalt im schattenerfüllten Dämmerlicht, die sich über Tiffany beugte. Tiffany wehrte sich kaum! Lecoq raffte sich wieder auf, stieß sich von der Wand ab. Er schnellte sich über das Bett hinweg und warf sich auf den Unheimlichen, aber mit einer unbegreiflichen, übermenschlichen Kraft schleuderte dieser Lecoq abermals von sich. Ron schlug mit dem Kopf gegen etwas Hartes und verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder erwachte, war der höllische Spuk vorbei und der Fremde fort. Lecoq spürte einen leichten Schmerz an seinem Hals, tastete danach - und seine Fingerkuppen glitten über verkrustetes Blut.
    »Großer Gott«, flüsterte er schaudernd.
    ***
    Der Wolf sprang Zamorra übergangslos an. Die Wucht des Aufpralls ließ den Parapsychologen und Dämonenjäger zu Boden gehen. Die Fänge des Raubtiers blitzten über seinem Gesicht auf. Er versuchte, den schweren Wolfskörper von sich zu wuchten, aber es gelang ihm nicht, weil der Wolf mit seinem Kopf Zamorras Arme teilweise blockierte. Im nächsten Moment fuhr eine große, nasse Wolfszunge kreuz und quer über sein Gesicht.
    »Du Mistvieh!« brüllte Zamorra. »Weg mit dir! Zurück, Bestie! Husch! Hör sofort mit diesem Unsinn auf-aaahrg!« Er spuckte wild aus, weil Fenrir ihm während des Schimpfens mit der Zunge über den Mund gefahren war.
    Typisch Mensch! teilte Fenrir sich ihm telepathisch mit. Statt sich über unser Wiedersehen zu freuen, probst du den Zwergenaufstand. Statt deiner Schimpfkanonade hättest du mir lieber eine Hammelkeule oder eine Schweinshaxe anbieten sollen! Dabei habe ich euch sogar ein Gastgeschenk mitgebracht - ein Karnickel und fünf dicke, fette Ratten - alle selbst gefangen!
    »Ein Bild für die Götter!« amüsierte sich Nicole Duval. »Du müßtest dich sehen, Chef! Schade, daß keine Kamera zur Hand ist…«
    »Das Problem ließe sich anders lösen«, überlegte Gryf ap Llandrysgryf, der Mann mit dem unaussprechlichen Namen. »Wenn ihr zwei lange genug so liegen bleibt, male ich euch in Öl!«
    »Und ich ertränke dich in Salzsäure!« keuchte Zamorra. »Pfeif dieses haarige Ungeheuer zurück, verdammt!«
    »Bleibt so!« verlangte Nicole. »Ich hole die Kamera doch noch!« Sie wandte sich zur Zimmertür. Im nächsten Moment schnellte der Wolf hoch und hinter ihr her. Nicht, bevor wir zwei uns auch standesgemäß begrüßt haben! Er schnappte im Sprung nach Nicole, bekam ihr Kleid zwischen die Zähne. Stoff riß, und sie beide gingen zu Boden. Fenrir sprang auf sie und schleckte sie trotz ihrer heftigen Gegenwehr ebenso ab, wie er es zuvor bei Zamorra getan hatte.
    Der Silbermond-Druide Gryf stand mit verschränkten Armen da und grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Du verflixtes Ungeheuer«, keuchte Nicole, als Fenrir endlich wieder von ihr abließ. Sie griff nach dem abgerissenen Stoffetzen. »Das war ein Modellkleid, du Bestie! Zweitausend Francs hat es gekostet, und du reißt es einfach kaputt! Ich lasse eine Pelzjacke aus dir machen!«
    Wolfspelz steht dir nicht, erklärte Fenrir trocken. Wolfspelz wirkt nur am Wolf wirklich gut.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Letztes Mal meine Perücke und der Teppich im Kaminzimmer, jetzt das teure Kleid… ich schleppe das Viech gleich morgen früh zum Zahnarzt, und dann werden sämtliche Zähne gezogen…«
    Und wie soll ich dann meine

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