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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kopfschmerzen und einem Schlaganfall kaum mehr als eine Frage der jeweiligen Stärke war.
    Die schmerzenden Lichter verblaßten allmählich auf der Innenseite seiner Netzhäute. Er tat einen langen flatternden Atemzug, dann setzte er sich gerade auf. Irgend etwas geschah mit ihm. Etwas veränderte sich in seinem Kopf, und er hatte keine größere Kontrolle darüber als der Kontrollturm eines Raumhafens über eine mit einem Dieb an den Kontrollen davonrasende Fähre. Weitere Veränderungen. Verdammt sollten seine Schöpfer sein, diese Hurensöhne, die sich selbst das Recht verliehen hatten, mit Ungeborenen ihre Spielchen zu treiben.
    Daran ließ sich nichts ändern. Er konnte kaum in eine größere medizinische Einrichtung hineinspazieren und gelassen eine umfangreiche Untersuchung aufgrund der Tatsache fordern, daß er das Bastardprodukt einer illegalen und allgemein verhaßten Gemeinschaft von abtrünnigen Eugenikern war. Andererseits, sagte er sich und fühlte sich etwas besser, als der Schmerz im Kopf nachließ, war es möglicherweise nur so, daß er für Kopfschmerzen besonders anfällig war. Er brachte ein Grinsen zustande. Wie erfreulich, wenn alle seine Ängste und Sorgen sich als grundlos erweisen sollten, und das einzige, worunter er litt, wäre das normale Unbehagen, das mit dem Wechsel von der Jugend ins Erwachsenenalter einhergeht. Es wäre auch wunderbar.
    Es war außerdem unwahrscheinlich.
    Die Kopfschmerzen wurden gewöhnlich von der heftigen seelischen Zuckung einer anderen Person begleitet, aber es war niemand in der Nähe. Vielleicht war es ein echter Kopfschmerz. Gegen den Schmerz an sich hatte er nichts einzuwenden, wenn dies wirklich der Fall wäre. Manchmal konnte Schmerz sogar etwas Beruhigendes sein.
    Die Tatsache, daß er hier mitten im Dschungel immer noch eine heftige seelische Erschütterung durchmachen konnte, war ein weiterer Beweis für die sprunghafte Natur seiner Fähigkeiten, auch wenn er dafür keine zusätzliche Bestätigung brauchte. Die Tatsache, daß er sich mit seinen Eigentümlichkeiten intellektuell abgefunden hatte, trug nicht dazu bei, deren Auswirkung auf ihn zu mindern. Sie waren eine ständige Erinnerung an seine Unnormalität, ein Hinweis auf die Tatsache, daß er - was immer er tun mochte - niemals fähig sein würde, so etwas wie ein normales Leben zu führen.
    Wenn er es doch nur lernen könnte, seine Talente zu steuern, sie zu lenken, ihren Fluß in Gang zu setzen oder versiegen zu lassen wie Wasser aus einer Leitung. »Wenn ich«, murmelte er wütend vor sich hin, »doch nur normal wäre! Aber ich bin weder normal, noch weiß ich genau, was ich bin.«
    Ein Leichtgewicht landete auf seiner rechten Schulter. Ein Blick zeigte ihm das schuppige, allerdings auch verständnisvolle Gesicht Scraps. Er lächelte.
    »Was fange ich nur mit dir an? Du wirst dort draußen keinen Partner finden, niemanden, mit dem du dich unterhalten kannst. Du wirst in einem Gefühlsvakuum leben und davon zehren, was Pip und ich übrig haben. Du wirst nur empfangen und niemals verstärken.«
    Was fingen Minidrachs in der Wildnis an? fragte er sich. Konnten sie sich gegenseitig empathisch ergänzen? Gewiß funktionierten sie nicht als telepathische Sammellinse, wie Pip es für ihn vermochte. Er fragte sich manchmal, was die fliegenden Schlangen außer physischer Nähe aus ihren seltenen Beziehungen zu bestimmten Menschen gewannen.
    Genau das, was ich jetzt brauche, dachte er, wenngleich nicht unbedingt unfreundlich. Noch ein Verrückter im Geist. Aber wer könnte sich für einen selbsterklärten Ausgestoßenen als Gefährte besser eignen als ein anderer Ausgestoßener, wie er selbst einer war? Er fühlte sich schon viel besser.
    Er wußte nun, was er tun würde, nämlich mit Hilfe dieses wundervollen Raumschiffs so lange durch das Commonwealth ziehen, wie Zeit und Gesundheit es ihm gestatteten. Legenden würden sich um ihn ranken, den Wanderer mit den fliegenden Schlangen, der einmal kurz auf dieser und dann auf jener Welt auftauchte, um schnell weiterzueilen und weder einen Namen noch Hinweise auf seine Herkunft oder seine Ziele zu hinterlassen. Der Eremit des Commonwealth. Das klang gewichtig. Nach Gelassenheit und Geheimnis. Es gab nur ein einziges Problem mit dem erhabenen Dasein, das er sich da ausgesucht hatte.
    Es war die ungünstigste Daseinsform, um Frauen kennenzulernen.
    Wer immer mein Gehirn durcheinandergebracht hat, dachte er düster, und meinen genetischen Code in einer Weise

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