Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
Vom Netzwerk:
ich. Der Himmel hatte so etwas Schweres, Stilles. Als wartete er.
    Bald würde die Absturzstelle unter dem Schnee verschwinden, und im Frühling würde das Tauwetter alles wegschwemmen, was dann noch übrig war.
    Ich wollte es sehen. Ich wusste, wie es in meinen Träumen aussah. In meinen Erinnerungen. Aber nicht in Wirklichkeit. Und das musste ich jetzt sehen.
    Ich ging zu Mom hinunter, die David hereingeholt hatte und jetzt einen Film mit ihm anschaute. Er hatte schon wieder ein neues Pflaster an seiner Hand.
    »Ich muss mal eine Weile weg«, sagte ich zu ihr.
    Mom schüttelte den Kopf. »Nein, jetzt nicht. Wo hast du deine Bettwäsche?«
    »Oben. Hör mal, Mom, ich will sehen, wo das Flugzeug …«
    Mom starrte mich an. »David geh rauf und mach deine Hausaufgaben.«
    »Ich hab aber gar nichts auf.«
    »Dann lies ein Buch.«
    »Mom!«
    »Jetzt geh schon, David!«
    David ging raus und wir sahen einander an.
    »Warum jetzt?«, fragte sie.
    »Weil es in ein paar Tagen schneit.«
    »Na und?«
    »Dann ist es … dann ist es nicht mehr da.«
    »Doch, natürlich.«
    »Nicht so wie jetzt. Du weißt doch, was das Tauwetter im Frühling anrichtet.«
    Mom seufzte. »Und wenn du dich verirrst?«
    »Ich verirre mich nicht. Du kannst bei der Parkverwaltung anrufen und fragen, ob mich vielleicht jemand raufbringen kann.«
    »Ich komme mit, Meggie. Lass mich nur kurz herumtelefonieren, ob vielleicht einer von Davids Freunden …« Mom verstummte und runzelte die Stirn, als sie mein Gesicht sah. »Du willst nicht, dass ich mitkomme, stimmt’s?«
    »Das geht nicht gegen dich, Mom … wirklich … Ich will es nur so sehen wie in dem Moment, als es passiert ist.«
    »Mir wäre es lieber, wenn ich mitkommen könnte …«
    »Mom …«
    Sie hielt eine Hand hoch. »Ich verstehe ja, was du mir sagen willst, Meggie. Wirklich. Ich … ich wünsche mir nur, dass du mich ein bisschen mehr mit einbeziehst …«
    »Ich hab dich doch gefragt, Mom«, sagte ich. »Und ich … ich hab dir gesagt, warum ich das machen muss. Zählt das denn gar nicht für dich?«
    Mom seufzte. »Also gut, hol deine Bettwäsche und wirf sie in die Waschmaschine. Ich rufe bei der Parkverwaltung an, aber wenn sie nicht mit dir hochgehen und mich nicht sofort anrufen, wenn du zurück bist, darfst du nicht gehen.«
    Zum Glück war jemand da, der mich zur Absturzstelle hinauffahren konnte. Und die Leute dort versprachen auch, dass sie Mom hinterher anrufen würden. Als ich aus dem Haus ging, stürzte Mom mir nach und hielt mich am Arm fest.
    »Meggie, bitte«, sagte sie, holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Bitte pass auf dich auf.«
    Ich küsste sie auf die Wange und stieg in mein Auto.

Kapitel 25
    Die Frau, mit der Mom gesprochen hatte, wartete vor dem Büro der Parkverwaltung auf mich. Sie hieß Wanda, war älter als Mom, hatte langes braunes Haar mit grauen Fäden darin und eine große Nase. Sie wusste, wer ich war, und nicht nur, weil Mom sie angerufen hatte.
    »Ich bin mit dem Rettungstrupp rausgefahren, als dein Flugzeug abgestürzt ist«, sagte sie zur Begrüßung. »Schön, dass ich dich endlich kennenlerne. Es hat mir sehr leidgetan, dass ich nicht hier sein konnte, als du nach Hause gekommen bist.«
    Ich murmelte etwas und wäre am liebsten wieder umgekehrt. Aber ich hatte ganz aus dem Ort herausgemusst, um hierherzukommen, die ganze Umgehungsstraße entlang und in die Berge hinauf, an endlosen Bäumen vorbei. Und das war viel härter gewesen, als ich es mir vorgestellt hatte.
    »Na, dann komm«, sagte Wanda und zeigte auf einen verbeulten Lastwagen, auf dem das Logo der Parkverwaltung kaum noch zu erkennen war. »Wir haben einen langen Weg vor uns.«
    Meine Beine waren weich wie Gummi, als ich in den Pick-up kletterte, aber ich schaffte es. Ich stieg ein und schnallte mich an.
    »Okay?«, sagte Wanda.
    »Okay«, erwiderte ich und wir fuhren los.
    Wanda redete nicht viel beim Fahren, aber nach einer Weile sagte sie: »Ich habe Sandra gekannt, weißt du. Sie war erst ein paar Monate hier. Hat in Clark drüben gewohnt, weil ihr Reardon zu klein war. Ich hab sie vor dem Winter gewarnt, hab ihr gesagt, sie wird es schon noch bereuen, wenn sie jeden Morgen hier rausmuss. Ihr Mann war vor etwa einem Monat hier. Hat das Baby mitgebracht. Er wollte auch zu der Stelle fahren.«
    »Oh.« Ich war überrascht, dass außer mir noch andere Leute die Absturzstelle sehen wollten. Die Hinterbliebenen, klar, aber daran hatte ich bisher nicht gedacht. An Carls

Weitere Kostenlose Bücher