Love Numbers Band 3
Beziehung mit Chloe Armstrong. Ein Monat voll wildem, zügellosem und lautem Sex. Wie an jenem Abend. Aber auch ein Monat mit Besuchen in New Yorker Galerien und Auktionen, auf die Chloe ihn begleitete.
Elijah verbrachte auch einen halben Tag in Chloes Praxis, um ihren Berufsalltag miterleben zu können. Er kam schnell zu der Erkenntnis, dass seine Meinung von zuvor bestätigt wurde. Für ihn wäre der Beruf des Psychotherapeuten nichts. Ihm reichten schon die fast immer ähnlich ablaufenden Gespräche mit Künstlern und Käufern in seiner Galerie. Aber im Stundentakt die zahlreichen Probleme von Menschen anzuhören, das wäre ihm zu viel. Chloe hatte dafür die Begabung.
Elijah überlegte, an was es lag, dass Chloe beim Sex und auch sonst immer in ihrer Beziehung die Zügel in der Hand haben wollte. Sie wollte nahezu alles bestimmen. Am Anfang hatte Elijah darüber hinweggesehen, aber in den letzten Tagen ging ihm das immer mehr gegen den Strich. Er würde sich das noch etwas ansehen und dann, sollte Chloe sich nicht ändern, etwas dazu sagen.
Er wollte ja nicht schon wieder einen schnellen Beziehungsschiffbruch erleiden, wie mit Cassandra, daher hatte er die Beziehung zu Chloe anfangs ja auch gar nicht gewollt. Aber mit dieser einen Nacht, hatte er selbst die Weichen gestellt. Er wusste, dass das falsch war. Doch Chloe strahlte einfach etwas aus, das ihn immer mehr anzog, obwohl das, so wie sich Chloe gegenüber ihm verhielt, nicht sein dürfte. Er kämpfte mit sich. Anziehung und Ablehnung. Er musste sehen, wie er hier den richtigen Weg mit Chloe gehen konnte. Er hoffte, Chloe würde sich ändern. Zumindest etwas.
Doch Elijahs Hoffnungen schmolzen dahin wie Eis in der Sonne.
Ein Ärzteabend, bei dem Chloe ihn gebeten hatte, sie zu begleiten, brachte das Fass zum Überlaufen.
12. Kapitel
»Ziehst du heute bitte deinen grauen Anzug an«, bat ihn Chloe energisch.
Sie hatte sich in sein kleines Apartment mit Sofa, Plasmafernseher und selbst designtem Holzbett nach Brooklyn aufgemacht, in dem sie nun auch schon ein paar Mal übernachtet hatte. Sie wollte ihm klarmachen, wie wichtig es war, dass ihr Freund perfekt aussah.
Er war nicht perfekt. Sogar weit davon entfernt. Elijah wusste sich einzuschätzen. Und er wollte sich für eine Frau auch nicht verkleiden. Es war ihm natürlich klar, dass er an so einem Abend nicht in Sporthose und einem Longshirt auftauchen konnte. Aber Chloe brachte ihre Ansichten immer so energisch vor, dass es als Befehl galt, dem man nicht zu widersprechen hatte.
»Ja, Chloe , ich werde mich ganz fein machen. Du musst dir keine Sorgen machen, dass du dich wegen deines Freundes schämen musst«, sagte Elijah genervt.
»Du weißt, wie wichtig der Abend mit diesen angesehenen Kollegen von der ganzen Ostküste für mich ist. Ich bitte dich nur, mich nicht zu blamieren. Wenn du in Sportklamotten auftauchen würdest, wäre das nicht auszudenken .«
Chloe hatte in den letzten zwei Monaten erkennen müssen, dass Elijah eher den sportlich gemütlichen Kleidungsstil pflegte. Keine Klamotten aus dem Second-Hand-Laden, aber eben auch nicht jedes Jahr eine komplett neue Garderobe. Bei Chloe war das fast selbstverständlich. Sie musste modetechnisch immer auf dem neuesten Stand sein und gab Unsummen dafür aus. Chloe konnte sich bereits nach drei Wochen nicht mehr mit Elijahs Kleidungsstil anfreunden und stichelte ihn immer wieder, wenn er etwas trug, das ihr nicht gefiel. Und das war oft.
»Ist dir mein Kleidungsstil wichtiger als mein Auftreten an diesem Abend ?« , fragte Elijah verärgert.
»Beides muss stimmen .«
Elijah wollte das Thema nicht in einen größeren Streit ausarten lassen und wählte genau die Kleidung, die Chloe für ihn aussuchte.
Der Abend fand in einer gemieteten Etage in einem Geschäftsgebäude in der West 56th Street statt.
Elijah trug den geforderten grauen Anzug, ein weißes Hemd, eine breite schwarze Krawatte und seine Schuhe glänzten so sehr, dass man sich in ihnen spiegeln konnte. Er fühlte sich nicht wohl, aber das lag weniger an der Kleidung, als an dem Befehl, diese zu tragen. Und er wusste, was an diesem Abend auf ihn zukommen würde.
Die Leute, mit denen sich Chloe beruflich umgab, waren für ihn Selbstdarsteller, Blender, Besserwisser und angeblich große Heiler aller psychischen Probleme. Waren alle Psychotherapeuten so oder war das speziell auf New York beschränkt? Er wusste es nicht.
Chloe sah natürlich wie immer wunderbar aus. Sie hatte ihre
Weitere Kostenlose Bücher