Love Numbers Band 3
Haare hochgesteckt, ließ eine Locke ins Gesicht fallen, hatte lange, aber nicht zu auffällige Wimpern angebracht, ihre Augen dramatisch geschminkt und einen glänzenden Lippenstift aufgetragen, der aber trotzdem dezent wirkte. Sie trug ein Kleid in zartem Rosé und dazu das passende Jäckchen. Ihre Schuhe waren farblich abgestimmt und nicht zu hoch. Chloe sah einfach gut und passend für diesen Abend aus.
Gleich das erste Gespräch in dieser Runde verlief noch schlimmer, als Elijah es erwartet hatte.
»Darf ich Ihnen meinen Freund vorstellen«, sagte Chloe und präsentierte Elijah wie einen Showstar. »Er ist ein großer und anerkannter Galerist in New York. Er stellt Künstler aus, die bald die Welt erobern werden .«
Wunschdenken. Elijah störte es sehr, dass Chloe in ihn das hineininterpretierte, was sie gerne hätte. Seinen wahren Kern darzustellen, wenn sie es denn schon machte, spielte dabei keine Rolle. Vielleicht war dies in diesen gehobenen Kreisen normal, doch seine Welt war das nicht. Er wollte gesehen werden, wie er wirklich war, und nicht, wie Chloe ihn haben wollte.
»Das klingt ja interessant«, sagte ein grauhaariger Psychologe aus der Runde. »Wen haben Sie denn schon alles herausgebracht? Und haben Sie es schon zur Million gebracht ?«
Elijah musste seine Wut über diese Oberflächlichkeit hinunterschlucken. »Ich betreibe meine Galerie der Kunst wegen und nicht aus Profitgier .«
»Was mein Freund meint, ist, dass er die Kunst sehr hoch einschätzt und Geld sich damit ganz von alleine verdienen lässt, wenn man solch ein Gespür für die Materie hat wie er«, sagte Chloe und legte ihren Arm um seine Taille.
Elijah ließ es zu, wäre aber am liebsten zur Seite gewichen. Und immer das »mein Freund«. Auch schon bei anderen Gelegenheiten hörte er immer nur »mein Freund«. Seinen Namen Elijah Bennett erwähnte sie nie. Er war nur »ihr Freund«. Und für Chloe war vor allem das »ihr« sehr wichtig. Chloe wollte besitzen und nicht teilen. Und Elijah war klar, dass er ihr gehörte. Zumindest aus Sicht von Chloe . Aber das konnte er nicht länger. Er musste nach diesem Abend eine Lösung finden.
Das Gespräch in der Runde verlief noch so weiter und Elijah seilte sich ab, indem er sagte, er müsse sich dringend mal frisch machen.
Darüber war Chloe nicht erfreut. Als er zurückkam, wurde er schon in die nächste Runde von hochtrabenden Psychologen hineingeworfen.
Chloe stellte ihn wieder als »ihren Freund« und einen einflussreichen Galeristen aus New York vor. Ein Mann, dessen grünes Hemd am Bauch sehr spannte und den Chloe gut zu kennen schien, sprach ihn dann an.
»Da Sie ja ein einflussreicher Galerist sind, darf ich Ihnen die Bilder meiner Tochter empfehlen. Sie malt wirklich ausgesprochen außergewöhnlich .«
»Ich sehe mir gerne ihre Kunstwerke an«, sagte Elijah, »aber meine Auswahl wird nach strengen Kriterien getroffen .«
»Mein Freund wird ihre Tochter sicher empfangen und ihr einen Platz in seiner Galerie schaffen können. Nicht wahr ?« , sagte Chloe und sah ihn fordernd an.
Jetzt platzte Elijah der Kragen. »Nein, das werde ich nicht !« , sagte er laut. Andere Gäste dieses Psychologen-Treffens sahen zu ihnen herüber.
Dann zog er Konsequenzen, drehte sich um und ging. Elijah hörte im Weggehen noch, wie Chloe sich in der Runde für ihn entschuldigte und eilte ihm hinterher. Vor den Aufzügen bekam sie ihn dann zu fassen. Elijah drückte den Knopf für den Aufzug.
»Was erlaubst du dir, so mit meinen Kollegen zu sprechen«, fuhr sie ihn an.
»Was ich mir erlaube«, sagte er mit einem Kopfschütteln. »Frag dich das mal selbst. Was du diesen Abend mit mir gemacht hast, das reicht mir nun endgültig. Ich bin nicht deine Marionette, die du mit deinen Handbewegungen lenken kannst, wie du das willst .«
»Was erlaubst du dir, so mit mir zu sprechen .«
»Es wird Zeit, dass ich endlich etwas sage. Ich gehöre dir nicht, Chloe .«
»Wenn du mich fickst, das gefällt dir aber schon«, sagte sie wütend.
»Nein, mittlerweile nicht mehr. Und ich ficke nicht dich, sondern du mich .«
Plötzlich brannte seine Wange. Chloe hatte ihm eine schmerzende Ohrfeige verpasst.
Die Aufzugtüren öffneten sich. Er ging noch nicht hinein.
»Bist du verrückt, mich zu ohrfeigen !«
»Wenn du nicht sofort wieder mit mir hineingehst und dich bei den Leuten entschuldigst, dann werde ich noch ganz andere Dinge tun«, drohte Chloe .
Es gab nun keinen besseren Moment als diesen, um das
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