Lovesongs & Liberty Island (New York Rockets)

überlegt. Eines kann ich dir allerdings erst erzählen, wenn die Saison vorbei ist. Es ist nämlich ein bisschen davon abhängig, wie weit wir in den Finals kommen. Und das andere möchte ich dir jetzt gern zeigen. Magst du ein paar Schritte mit mir gehen?“
    „Warum kannst du mir nicht einfach sagen, dass es dir Leid tut, dass du mich nicht verletzen wolltest und du dich bemühst, dass es nie wieder vorkommt? Du kannst  mich nicht kaufen. Wieso glauben so viele Menschen, dass Geld mehr wert ist als eine Umarmung?“
    „Siehst du es dir wenigstens an?“, bat er.
    „Wir müssen nur ein paar Schritte gehen?“
    „Ja.“
    „Muss ich mich danach bei dir für meine Predigt von eben entschuldigen?“ Laura zog eine Augenbraue hoch.
    „Das musst du selbst entscheiden.“
     
    Am Tigerkäfig wartete eine Tierpflegerin auf sie.
    „Das ist Gillian“, stellte Jasper sie vor.
    „Hi“ – „Hi“
    „Jeder, der eine Patenschaft übernimmt, darf sein Tier besuchen. Gillian wird dir nun Bob vorstellen. Bereit?“
    „Ich frage mich, ob du die Grenze zu komplett den Verstand verloren oder zu du kennst mich zu gut, überschritten hast. Wer kommt denn auf so eine Idee?“
    „Wir.“
    „Danke.“ Laura stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Jasper auf die Wange. Dann straffte sie sich und atmete tief ein. „Er weiß, dass ich ihn mag, Gillian?“
    „Wir werden es ihm sagen.“ Die junge Frau lächelte sie ermutigend an.
    Laure wandte sich noch einmal an Jasper. „Oder ist das ein Trick und du willst mich verfüttern?“
    „ Probier es aus“, forderte er sie heraus. Genau die richtigen Worte. Denn es stimmte, sie kannten einander wirklich gut. 

*
     
    Irgendwann geht jede Saison zu Ende. Und manche, wenige, ganz besondere enden mit einem Triumph.
     
    „Komm schon! Du kannst das.“ Blake schob Laura auf die Bühne.
    „Wenn wir allein oder einer Karaoke-Bar sind. Aber nicht vor dem gesamten Team, family, friends and staff.“
    „Zu spät…“ Er grinste.
    „Dann werde ich dich mit reinziehen. Ich gehe nicht allein unter.“ Laura drückte Blake ein zweites Mikrophon in die Hand und flüsterte dem DJ etwas zu. Dann wandte sie sich an das Publikum. „Hallo, ihr Lieben. Sorry, dass ich störe. Aber Blake zwingt mich dazu. Und heute ist der eine Tag, an dem man ihm so schlecht etwas abschlagen kann. Während dieser Saison hat sich bei uns beiden ein Ritual entwickelt. Bisher war es ein geheimes Ritual. Nicht einmal mein Boss wusste davon. Und da Blake nun genau wegen dieses Rituals beschlossen hat, mich auf diese Bühne zu schubsen, habe ich beschlossen, dass es nicht geheim bleibt und dass er außerdem mit mir zusammen dadurch muss. Wir gehen an Donnerstagen vor Heimspielen in eine Karaoke-Bar. Bislang wurden wir nie schlimm ausgebuht. Das kann aber auch daran liegen, dass donnerstags nicht viel los ist. Naja, es wird nicht besser, dadurch dass ich rede. Also, komm her, Quarterback…“ Sie gab dem DJ ein Zeichen.
    Leise murmelte Blake „Biest“, als er die ersten Takte hörte.
     
    „Du warst wunderbar. Allerdings hat es mich gewundert, dass du nichts von Bette Midler gesungen hast. Ich wusste gar nicht, dass du auch andere Songtexte kennst“, neckte Jasper Laura, nachdem sie unter großem Applaus die Bühne verlassen hatte. „Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob ich wütend sein soll, weil du mir verheimlicht hast, dass du so toll singen kannst oder weil du dich so oft mit Blake triffst.“
    „Du willst heute ernsthaft wegen irgendetwas wütend sein?“
    „Auch wahr. Tanz mit mir “, forderte er sie auf.
    „Darf ich dann etwas zum Spiel sagen?“
    „Heute, natürlich.“
    „Also, dein Schlag im zweiten Inning -“
    Lachend warf Jasper seinen Kopf in den Nacken. „Oh, Gott, bin ich dankbar für den Zufall, der uns zusammenführte. Du machst mein Leben besser.“ Er zog Laura mit sich auf die Tanzfläche. „Ich habe doch gesagt, dass ich nach der Saison noch eine Überraschung für dich habe.“
    „Ja.“
    „Wir haben jetzt noch zwei Wochen Post- Season vor uns. Aber danach haben wir beide uns einen Urlaub mehr als verdient. Ich habe für uns eine kleine Insel gebucht. Du brauchst nur einen Badeanzug und alle Bücher, die du in den zwei Wochen lesen willst. Was meinst du?“
    „ Ich meine, dass du verrückt geworden bist. Aber das Angebot ist viel zu reizvoll, um dir zu sagen, wie verrückt.“
    „Eigentlich wollte ich dich einfach ins Flugzeug stecken und überraschen. Doch du