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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Nähe der geborstenen Arterie beschädigt war.
    »Hier muss ich ein Stückchen entfernen«, sagte sie zu Skotte. Sie bat um die für den Eingriff nötigen Instrumente. Während sie wartete, klingelte das Telefon. Die OP-Schwester hob ab.
    »Die Notaufnahme. Sie wollen wissen, was sie der Presse sagen sollen.«
    Auch das noch!
    Veronika streckte sich und holte tief Luft. Sie hatte noch nicht die gesamte Bauchhöhle begutachtet, sie hatte noch nicht einmal die Kugel gefunden.
    »Wir können uns noch nicht dazu äußern. Vorläufig kein Kommentar. Aber es könnte bedeutend schlimmer sein, das kriegen wir schon hin.«
    »Sie fragen, ob ihr Zustand kritisch ist«, sagte die OP-Schwester, den Hörer immer noch in der Hand.
    Veronika seufzte. »Sag, dass sie ernsthafte Verletzungen davongetragen hat, die lebensbedrohlich gewesen wären, wenn sie nicht rasche medizinische Hilfe erhalten hätte.«
    Die OP-Schwester leierte die Antwort in den Hörer.
    »Damit müssen sie sich vorerst begnügen. Ich verspreche, mich zu melden, sobald ich mehr weiß.«
    Als das beschädigte Darmstück entfernt und die Darmenden wieder zusammengenäht worden waren, suchte sie den Bauchraum systematisch nach weiteren Verletzungen ab. Der Dünndarm war an zwei Stellen von der Kugel durchstoßen worden.
    Veronika überließ es Daniel Skotte, ihn zu vernähen, und vermied es, auf die große Uhr über der Tür zu schauen. Sie wollte nicht das Gefühl haben, sich beeilen zu müssen, damit alle, die sich im OP befanden, wenigstens noch ein paar Stunden schlafen konnten.
    Das Telefon klingelte erneut.
    »Das ist die Notaufnahme. Sie haben jemanden reinbekommen, der im Gesicht blutet«, sagte die Narkoseschwester. »Klingt nach einer Schlägerei.«
    Veronika und Daniel Skotte tauschten einen schnellen Blick.
    »Kannst du dich darum kümmern?«, fragte sie.
    Skotte streifte rasch die Handschuhe und die sterile Kleidung ab und warf sie in Mülleimer und Wäschesack.
    »Augenblick noch«, sagte Veronika, ehe Skotte durch die Tür verschwunden war. »Falls das Wartezimmer überfüllt ist, konzentrier dich auf die dringenden Fälle, damit du so rasch wie möglich wieder hier bist. Ich helfe dir dann.«
    Er nickte. Sie wusste, dass ihm das recht war. Es war viel spannender, in Ruhe zu operieren, als sich um diffuse Bauchschmerzen und die Folgen von Schlägereien bei Trunkenheit zu kümmern.
    Sie fuhr mit ihrer Arbeit fort, indem sie den Dickdarm untersuchte, der nicht beschädigt worden war. Dann folgte sie der Verletzung in dorsaler Richtung und suchte nach der Kugel. Rose verfolgte aufmerksam ihre Untersuchung. Veronika tastete mit den Fingerspitzen immer wieder in der Spalte, tupfte ab, betrachtete erneut, und stieß schließlich auf etwas, das sich wie ein unnachgiebiger Knoten anfühlte.
    Die Kugel.
    »Bitte eine lange Pinzette«, sagte sie ohne den Blick zu heben, während sie einen Finger auf der harten Stelle beließ.
    Die OP-Schwester legte ihr die Pinzette in die Hand. Veronika setzte sie an der glatten Kugel an, die nicht sonderlich tief eingedrungen war. Behutsam stocherte sie im Gewebe und hob die Kugel dann langsam, um sie nicht zu verlieren, aus der Wunde.
    »Super«, sagte Rose, als die Kugel mit einem Pling in eine Schale aus rostfreiem Stahl fiel.
    »Erledigt«, meinte Arne Bengtsson lakonisch. Er stand hinter seinen Maschinen und hatte von dort die Extraktion der Kugel verfolgt. »So klein und doch so gefährlich. Die Leute sollten sich wirklich nicht so ereifern!«
    Nach dieser philosophischen Betrachtung setzte er sich schwerfällig auf einen Stuhl neben den Narkosegeräten, reckte die Arme über den Kopf und gähnte herzhaft.
    »Stimmt«, pflichtete ihm Veronika bei. Sie hielt den Blick immer noch auf die Wunde gerichtet. »Jetzt spülen wir mit warmer Kochsalzlösung«, sagte sie zu Rose, die sich ihrerseits an eine der Pflegehelferinnen wandte.
    »Ich glaube, ich kenne die Frau«, meinte Berit und umrundete den Operationstisch, um das Gesicht der Patientin eingehender betrachten zu können.
    Das Haar wurde von der hellblauen Haube verdeckt, der Tubus ragte ihr aus dem Mund, die Augen waren geschlossen, und die Gesichtszüge waren schwer zu erkennen, da der Muskeltonus fehlte.
    »Ach, wirklich?«, fragte die Narkoseschwester neugierig. »Ich finde, dass man auf dem OP-Tisch niemanden wiedererkennt.«
    Sie betrachteten sie gemeinsam. Wer war sie?
    »Schätzungsweise um die vierzig«, meinte Berit.
    »Oder etwas jünger«, meinte die

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