Luxus für die Haut
klammheimlich schon wieder verflüchtigt. Die Gefäße, in denen die flüchtigen Stoffe aufbewahrt werden, sollten selbstverständlich ausbruchssicher sein, also wirklich dicht schließen.
3. Schritt - der ölige (oder fettige) Teil: In dieser Phase wird am besten mit einer Rührschüssel mit Pistill gearbeitet. Sie können aber auch ganz professionell eine Fantaschale verwenden. Hier werden alle öl- oder fetthaltigen Inhaltsstoffe abgewogen, zusammengemischt und in einen homogenen Zustand
gebracht - zum Beispiel die Cremegrundlagen, Bienenwachs, Kakaobutter, Lanolin und die Öle.
Bei vielen Rezepturen wird eine Cremegrundlage verwendet, die manchmal im wässrigen Teil und manchmal im öligen Teil mit aufgelistet ist. Dies ist abhängig von der Zusammensetzung der Grundlage: Manchmal enthält diese mehr Wasser - man nennt dies dann in der Fachsprache Öl-in-Wasser, kurz O/W-Emulsion -, manchmal mehr Fettanteil - was dann als Wasser-in-Öl oder W/O-Emulsion bezeichnet wird.
Oder die Cremegrundlage ist deswegen im einen oder anderen Teil aufgelistet, weil das Arbeiten so leichter fällt. Dies hängt mit der Konsistenz der einzelnen Rezeptur zusammen. Begonnen wird bei beiden Phasen meist mit den Cremegrundlagen, die eine dickere Konsistenz aufweisen, und erst anschließend werden portionsweise die flüssigeren Bestandteile zugewogen und eingerührt.
4. Schritt - die Hochzeit! Jetzt wird zusammengebracht, was zusammengehört: Die beiden Phasen werden ineinander eingerührt, indem man die kleinere Menge in die größere einrührt. Nicht alles auf einmal zusammenschütten! Rühren Sie schön langsam, Portiönchen für Portiönchen, eine homogene Masse an - fast wie beim Kuchenbacken. Wenn dies sehr schwierig ist, kann man die Masse auch leicht erwärmen.
Wenn eine Creme oder enthaltene Bestandteile erhitzt wurden, muss so lange gerührt werden, bis die Creme komplett erkaltet ist. »Kalt gerührt« lautet der Fachbegriff dafür - dennoch darf man schon mal eine kleine Pause einlegen. Das konsequente
Rühren ist wichtig, da sich die zwei Phasen - ölig und wässrig - sonst wieder trennen würden. Creme ist keine Marmelade und wird nicht heiß ins Glas gefüllt.
Die gute Nachricht: Die meisten Cremes kühlen schnell ab. Die beste Nachricht: Wenn doch einmal etwas schiefgeht - zum Beispiel, dass das Telefon klingelt und man zu rühren vergisst -, lässt sich die Rezeptur meistens »retten«, wenn man sie erneut erwärmt (zum Beispiel in der Mikrowelle) und sie dann kalt rührt. Die allerbeste Nachricht: Ohne Emulgator kostet es zwar mehr Mühe, ist aber dafür viel verträglicher!
Sollte eine Emulsion einmal dünnflüssig bleiben oder sich wieder trennen, obwohl Sie fleißig gerührt haben, haben Sie vielleicht zu wenig energisch gerührt.
5. Schritt - Abfüllung/Verpackung: Achten Sie bei der Wahl der Gefäße darauf, dass die Entnahme möglichst mühelos ist. Geben Sie Flüssiges in eine Flasche und Cremiges in einen Tiegel. Vorteilhaft und sehr bequem sind hygienische Spender oder Tuben, beziehungsweise Tropfeinsätze oder Pipetten bei Flüssigem. Auch ein Sprayaufsatz ist praktisch.
Bedenken Sie, dass voluminöse Produkte ein größeres Gefäß benötigen, als es ihr Gewicht vermuten lassen würde. Das ist der Schlagsahne-Effekt - Sahne benötigt im flüssigen Zustand ja auch weniger Platz als aufgeschlagen. Wählen Sie Ihre Gefäße dennoch nie zu groß, denn wenn sich zu viel Luft darin befindet, werden Öle oder Fette schneller ranzig und die wässrigen Anteile oder das gesamte Produkt verdirbt schneller. Je voller ein Gefäß gefüllt ist (am besten randvoll), umso länger
hält sich das Produkt. Deshalb sind Spender oder Tuben extrem hygienisch: Sie passen sich der jeweiligen Füllmenge an und sind luftdicht.
Reinigen Sie alle Gefäße vor dem Abfüllen mit 70-prozentigem Isopropylalkohol. Auch neu gekaufte Gefäße. Aber das haben Sie ja ohnehin schon erledigt: Es gehört zu Schritt 1: GMP!
Das Abfüllen ist manchmal gar nicht so einfach - hier hilft ein gereinigter Teigschaber oder eine gereinigte Spielkarte, mit der Schüssel, Pistill oder Glasstab abgeschabt werden können. Berühren Sie niemals mit den Händen das Produkt!
Flüssige Substanzen können bequem aus Bechergläsern, die über einen Ausguss verfügen, abgefüllt werden. Sollte etwas danebengehen, streichen Sie es bitte nicht zusammen und geben es wieder dazu, sondern werfen Sie es weg.
Wenn Sie fertig sind, vergessen Sie das
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