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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Thuerlaen.
    So kam es, daß er am Nachmittag den Weg zum Einsiedlerhaus
der Druidin machte.
    Jonathan Thuerlaen hatte weitere Schnäpse getrunken und
befand sich in aufgekratzter Stimmung.
    Er hatte schon einiges erlebt, aber soviel ungereimtes Zeug, was
man sich über die Macgullyghosh erzählte, hatte er doch
noch nicht gehört. Fest stand, daß man das Verschwinden
einiger Kinder und einiger junger Frauen auf der Insel eindeutig
nachgewiesen hatte und dafür nur Kiuna Macgullyghosh in Frage
kam. Dem Gerücht nach opferte sie alten keltischen
Göttern.
    Thuerlaen glaubte zu wissen, wie er die Sache am besten anpackte:
kein großes Palaver, kein Verhör. Die Verantwortlichen
wollten keinen Prozeß haben. Sie wollten nur eine Gefahr
beseitigt wissen.
    Jonathan Thuerlaen und Thomas Knickery hielten vor dem Haus der
Einsiedlerin und klopften an die schwere Holztür.
    Kurz darauf machte die Frau auf.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?« Kiuna
Macgullyghosh trug ein smaragdfarbenes Gewand mit einer
weitgeschnittenen Kapuze, die auf ihrem Rücken lag.
    Thuerlaen trat einfach ein. Wie durch Zauberei lag plötzlich
der lange Hexenstecher in seiner Hand, den er sonst zusammengeschoben
im Gürtel trug.
    Mit einem erschreckten Aufschrei wich Kiuna Macgullyghosh
zurück.
    Der Wohnraum war niedrig. Thuerlaen und Knickery mußten die
Köpfe einziehen.
    »Du bist eine Hexe. Das hat man uns gesagt. Wir sind
gekommen, um festzustellen, ob das auch stimmt«, sagte
Thuerlaen. Seine Augen blitzten bedrohlich.
    Kiuna Macgullyghosh drehte sich blitzschnell um und rannte quer
durch die Behausung zu einer Tür mit einem großen
Riegel.
    Schnell schob sie den Riegel zurück und verschwand in einem
engen, feuchten Tunnel.
    Thuerlaen und Knickery folgten ihr.
    Es ging treppab.
    »Die Behausung der Hexe ist doch größer, als es
von draußen aussieht.« Thuerlaen wankte die steilen Stufen
hinunter. In einem Gang sah er schemenhaft die davoneilende
Macgullyghosh. »Vielleicht hat sie im Innern des Felsens einen
Schatz vergraben.«
    Sie erreichten eine Tür, die vor ihnen zugeschlagen
wurde.
    Thuerlaen warf sich sofort dagegen und trat ein.
    »Warum die Aufregung, meine Liebe? Wir wollen doch nur die
Probe machen, das ist alles!«
    Kiuna Macgullyghosh stand in dem Gewölbe, das von schweren
Balken abgestützt wurde.
    Gleich hinter der Tür stand ein kleiner quadratischer Tisch,
davor ein Stuhl. An der Wand gegenüber hing ein gewaltiger
schwarzer Vorhang, der einen großen Spiegel zur Hälfte
abdeckte.
    Kiuna Macgullyghosh streckte die Hand aus. In ihrer Rechten hielt
sie ein Zepter mit einem Drudenstern.
    »Ach, wie niedlich«, freute Thuerlaen sich. »Jetzt
will sie uns Angst machen. Dabei habe ich gar keine Lust, die Sache
in die Länge zu ziehen. Nehmen Sie das Ding da weg, meine
Liebe!« Er säuselte wie eine Schlange. Der Grundton seiner
Stimme wirkte bedrohend.
    »Geht zurück!« rief Kiuna Macgullyghosh. »Was
immer ihr auch im Sinn habt, es wird euch nicht gelingen. Ihr
könnt mir nichts antun. Ich bin – unsterblich!«
    Thomas Knickery kam von der Seite her auf sie zu und griff an.
    Er fürchtete sich weder vor Drohungen noch vor Flüchen.
Nichts hinderte ihn, die Arbeit zu verrichten, die Thuerlaen von ihm
verlangte.
    Er zerrte Kiuna Macgullyghosh herum. Das Zepter mit dem
Druidenstern fiel zu Boden.
    Mit glühenden Augen kam Thuerlaen näher.
    Kiuna Macgullyghosh stöhnte, schrie und trat um sich.
    Knickery hielt ihre Hände fest gekreuzt auf ihrem
Rücken.
    Thuerlaen riß die Bluse der Frau auf. In Fetzen zog er ihr
den Stoff vom Leib und entblößte sie bis zum Nabel.
    »Du bist schön.« Thuerlaen leckte sich die Lippen.
»Grüne Augen, kastanienbraunes Haar, eine weiße
Haut… Dich hat bestimmt noch keine Mann aus Fleisch und Blut
besessen. Auf dich wartet der Teufel.« Er stand ganz dicht vor
ihr. Seine Augen funkelten. Dann stieß er zu. Die lange,
fingerdicke Nadel durchstieß die Bauchdecke der Frau. Sie
stöhnte.
    »Es kommt kein Blut«, murmelte Thuerlaen. »Sie ist
eine Hexe, Thommy!«
    Thomas Knickery zerrte die Widerstrebende auf den Stuhl, hielt
ihre Hände auf den Stuhlrücken, daß sie sich nicht
rühren konnte.
    Zweimal stach Jonathan Thuerlaen mit dem Hexenstecher zu.
    Kiuna Macgullyghoshs Kopf sank nach hinten. »Ihr könnt
mich nicht töten. Ich bin unsterblich – meine Seele wird
wiederkommen und furchtbare Rache nehmen.«
    »Ja, ja, wir wissen schon Bescheid«, nickte Jonathan
Thuerlaen.
    Aus

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