Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen
kam es, daß Menschen,
die sich für aufgeklärt hielten, die es geschafft hatten,
eine ungeheure Technik in den Griff zu bekommen, den Mond zu
betreten, diese Überlieferungen für Märchen
hielten.
Die sogenannte >moderne< Zeit hatte keinen Raum für
Hexen und Feen, Magier und Zauberwesen, Geister und Dämonen oder
schwertschwingende Helden, die durch eine sagenhafte Vorzeit
streuten, den Kampf mit Ungeheuern und Drachen aufnahmen und
Dämonen, Tod und Teufel nicht fürchteten.
Was als Sage, Legende und Märchen heute weitergereicht wurde,
enthielt mehr Wahrheitsgehalt, als manch einer ahnte.
Es gab schon mal ein Reich – sogar deren mehrere. Das
sagenhafte Atlantis, das die Gemüter aller Zeiten
beschäftigte, existierte ebenso wie das geheimnisvolle
Drachenreich Mu und die Insel der Götter, Xantilon. Für
ihn, Mahay, gab es darin nicht mehr den geringsten Zweifel. Am
eigenen Leib bekam er Xantilons Existenz zu spüren.
Die Bewohner dieser Insel verfügten vor dem Angriff der
Dämonen über eine weltumfassende Technik, die von einem Tag
zum anderen verschwand, als wäre sie nur Teufelsspuk und
Blendwerk gewesen. Und Berichte über Atlantis hatten dem Inder
zur Kenntnis gebracht, daß auch die Atlantiden über
ungeheures technisches Wissen verfügten, daß sie den
Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht hatten, als die Mächte
der Finsternis über das Land herfielen und Millionen beim
Untergang dieser hochstehenden Kultur den Tod fanden. Es gab Berichte
darüber, daß auf Atlantis bereits die Atomtechnik und die
Lasertechnik entwickelt war, was niemand für ernst nehmen
wollte.
Entwicklungen verliefen oft unter gleichen Voraussetzungen.
Parallelen taten sich auf.
Die bösen Mächte, die Feinde des Lebens, existierten
seit Anbeginn der Welt, seitdem sie sich von den Gesetzen der
Schöpfung losrissen. Seit jener Zeit hatten sie nur eins im
Sinn: die Welten zu beherrschen, das ganze Universum, und zu
verhindern, daß der Mensch seine von Gott gegebene Bestimmung
erfüllte. Immer neue Künste der Verführung und
Verblendung hatten sich die Diener Satans und seines höchsten
Fürsten, Molochos, einfallen lassen, um Menschen zu manipulieren
und sie auf ihre Seite zu ziehen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß man die Verführer und
Feinde kannte, die sich so hervorragend zu tarnen wußten, war
von Generation zu Generation geringer geworden. Die Menschen
vergaßen, was vor Jahrhunderten und Jahrtausenden geschah, und
sie stritten den Wahrheitsgehalt bestimmter Überlieferungen
einfach ab. Sie wußten nichts mehr von den Ereignissen auf
Atlantis und Xantilon und glaubten nicht mehr daran, daß
hochtechnisierte Kulturen in einer von der Gegenwart aus gesehenen
fernen Zeit schon mal existierten. Sie glaubten vielmehr daran,
daß die Entwicklung, die die Menschheit jetzt erreicht hatte,
erst im letzten Jahrhundert so sprunghaft vonstatten gegangen
war.
Rani Mahay wußte es anders.
Die Mächte, die seinerzeit Atlantis in den Fluten versinken
ließen und auch den Untergang Xantilons vorbereiteten, waren in
der Gegenwart, in der Eigenzeit, aus der er kam, nämlich im Jahr
1974, ebenso aktiv wie hier in der Vergangenheit.
1974 war ein bemerkenswertes Jahr. Zum ersten Mal traten die
Geister zum offenen Kampf an und schufen sich wieder Diener und
dienstbare, willenlose Menschen, die oft ohne eigenes Verschulden in
die Abhängigkeit der Mächte der Finsternis gerieten. Was
die kommenden Wochen und Monate, Jahre oder Jahrzehnte brachten, war
noch nicht abzusehen.
Die Menschheit stand wieder mal an der Schwelle. Geschickt hatten
Satan und seine Geister menschliche Eitelkeit, Forscherdrang,
Entdeckerfreude und andere Eigenschaften ausgenutzt, einen
großen Plan vorzubereiten. Der gewaltige technische Fortschritt
der letzten Jahre – war er wirklich reines Menschenwerk oder
steckten andere Geschöpfe dahinter, für die die Menschen
den Sinn und den Blick verloren hatten?
Bomben und Raketen, immer schneller werdende Flugzeuge, die
überhitzte Produktion in allen Teilen der Welt, noch mehr
Gebrauchsgüter herzustellen – hatte das die Menschen
wirklich glücklich und freier gemacht? Waren in Wirklichkeit
nicht trotz des zunehmenden Reichtums die Probleme größer
geworden? Luft- und Wasserverschmutzung, eine Umwelt, die sich nicht
mehr regenerieren konnte, eine Welt, in der es über kurz oder
lang zu einem Zusammenbruch kommen mußte, war doch nicht mehr
menschenwürdig!
Die Statistik wies noch mehr aus: zunehmende
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