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Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Titel: Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einzelnen vorging. Gefährdete Menschen, die dem
sicheren Tod ausgeliefert waren, verschwanden plötzlich und
erreichten trockenes, festes Land. Eine friedliche Steppe, angenehme
Dämmerung, eine junge blonde Frau, die ihre Sprache sprach und
ihnen alles erklärte.
    Es ging Schlag auf Schlag. Hellmark schonte sich und seine
Kräfte nicht. Er setzte alles auf eine Karte, dabei riskierend,
daß er selbst zugrunde ging. Was er hier seinem Körper
zumutete war mehr, als ein Mensch geben konnte.
    Das Schiff brach in der Mitte auseinander.
    Planken und Deckaufbauten und Reste von Masten wurden von der sich
wild aufbäumenden See in die Luft geschleudert. Türen und
Klappen rissen ab, Kojen brachen herunter.
    Menschen wurden von der See verschlungen. Ihre Todesschreie wurden
von den Wassermassen erstickt, die über sie herfielen und in die
Tiefe drückten.
    Hellmark wurde durch die Luft geschleudert. Er bekam die
brüllende Wasserwelt um sich herum nur noch wie in Trance
wahr.
    Er klammerte sich an einen Balken.
    Hellmark war fertig, ausgelaugt und hielt Macabros noch immer
aufrecht. Er rettete noch einen Mann, dann kehrte er zu sich selbst
zurück. Der Zweitkörper, schon schwach, wankend, nur noch
ein zerfließender Schemen, die geistigen Kräfte Hellmarks
ließen rapide nach.
    Sein Wille bäumte sich noch mal auf. Macabros’ Hand
berührte seine Schulter, griff unter seinen Achseln und hielt
ihn fest.
    Dann folgte eine brüllende Welle. Sie riß den Balken,
an dem Björn noch eben klebte, mit und drückte ihn in die
tosende, aufgepeitschte Tiefe.
    Am Balken aber hingen in diesem Moment weder Hellmark noch sein
Zweitkörper. Sie erschienen beide Hunderte von Meilen entfernt,
jenseits der von Dämonen und Geistern gehaltenen
Küstenlinien.
    Festen Boden unter den Füßen!
    Hellmark brach zusammen. Macabros löste sich im gleichen
Augenblick auf.
    Rani Mahay sprang hinzu und fing den erschöpften Freund
auf.
    „Du hast es geschafft, Björn“, murmelte er.
    „Wie viele sind es, Rani?“ fragte. Hellmark mit
entkräfteter Stimme. Er mußte husten. Er hatte Wasser
geschluckt.
    „Genau elf.“
    „Dann habe ich es nicht geschafft, Rani… dann
fehlen… viele… ich habe zu langsam reagiert.“
    Sieben Besatzungsmitglieder fehlten.
    Hellmark machte die Runde. Er sah kaum etwas und mußte sich
immer über seine verschleierten Augen wischen.
    Die Menschen, denen er hatte helfen können, lagen im Gras.
Erschöpft. Aber glücklich. Sie alle waren am Ende ihrer
Kräfte.
    Er sah in vertraute Gesichter. Diese Menschen hatten ihre ganze
Hoffnung auf ihn gesetzt, und sie hatten ihn begleitet, um den
Freund, den er nun durch Zufall gefunden hatte, zu suchen.
    Sie waren im Lande Milachoot.
    Aber sie waren nicht alle angekommen.
    Vonx fehlte. Und Hasard. Und da gab es noch etwas, was er
vermißte.
    Yümaho, den weißen Hengst.
     
    *
     
    Vor Erschöpfung schliefen die meisten sofort an der Stelle
ein, wo sie gerade lagen.
    Auch Björn konnte sich nicht länger auf den Beinen
halten.
    „Wir werden uns viel zu erzählen haben, Rani…“
murmelte er schläfrig.
    „Ja, aber das hat Zeit. Bis morgen.“
    Die letzten Worte hörte Björn schon nicht mehr.
    Rani hielt die Wache, beobachtete die Umgebung und blickte ernst
– aber glücklich – in die zunehmende Dunkelheit.
    Noch einmal hatten sie dem Schicksal einen Streich gespielt, noch
einmal hatten sie ihn kostbare Stunden abgerungen…
    Morgen dann konnte Hellmark entscheiden, wie es
weiterging…
    Noch eine Tagesreise bis zum Meer – noch etwa vier
Tagesreisen bis zu der Stelle, an der sie bei ihrer Ankunft mit dem
Zeitschiff Arsons das Schiff verlassen hatten.
    Wie würde Björn sich entscheiden?
    Eine Entscheidung aber mußte getroffen werden.
    In fünf Tagen – so hatten die Weisen es errechnet –
würde Xantilon mit Mann und Maus untergehen.
    Nur eine Verschnaufpause in dem grausamen Spiel der Dämonen
war ihnen gegönnt.
     
    *
     
    Zwei Hände streckten sich ihm entgegen, als Olsen, der nicht
mehr Olsen war, auf der anderen Seite des Brunnens ankam.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dich so schnell
wiederzusehen“, sagte Manolito. Er sprach ihn nicht mehr mit
>Sie< und >Señor< an. Jetzt gehörte er zum
Kreis der Eingeweihten.
    „Es war nicht vorgesehen“, murmelte der Mann, dessen
eine Gesichtshälfte die einer schuppigen Echse war. Er
berichtete von den Vorfällen, und Manolito schien das alles
nicht besonders zu interessieren.
    „Wichtig ist, daß du

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