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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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fremde, unfaßbare Wesen, dem sie
keinen Namen geben konnte, vor ihr auf, perspektivisch eigenartig
verzerrt.
    Sie erblickte die kraftvollen Muskeln unter der fahlgelben
Bauchpartie, die ihr zugewandt war. Von der Seite her dunkelte der
Leib des namenlosen Etwas nach und wurde grau, dunkelblau,
schließlich blau-schwarz, beinahe stählern wie der
ausladende Fischkopf.
    Dann kamen Hände auf sie zu. Brenda Sitgens fühlte sich
gepackt und irgendwohin gerissen. Wohin vermochte sie nicht zu
sagen.
    Ihr Geist schaltete ab.
     
    *
     
    Er brauchte nicht zu atmen, denn er hatte keine Lungen.
    Er besaß einen Ätherkörper. Es war Björn
Hellmarks Zweitleib, unverletzbar und alles durchdringend, ob
Feuer‚ Wasser, Luft oder Erde.
    Macabros war auf der Suche nach den Schwarzen Wassern und Oceanus,
dem Herrn in der Tiefe.
    Das Bermuda-Dreieck war als besonders wichtig im Zusammenhang mit
den Dingen angekündigt worden, die ihn derzeit in Atem
hielten.
    Al Nafuur, sein geheimnisvoller, unsichtbarer Freund, hatte ihm
leider nur wenige Hinweise geben können.
    Aber die Zeit drängte!
    Im Halbschlaf spürte Hellmark, der zur gleichen Zeit einige
tausend Meilen entfernt im Palais Richard Patricks lag, wie schwer es
ihm fiel, seinen Doppelkörper aktiv zu halten, wieviel
Kräfte es ihn kostete. Ununterbrochen hatte er sich heute
betätigt, hatte fast ständig das »Majavi Rupa«
aufrecht erhalten. Dies bedeutete, daß zur gleichen Zeit seine
beiden Körper voll aktiv und lebendig gewesen waren.
    Dennoch gönnte er sich auch jetzt, im Schlaf, noch keine
Ruhe. Sein Unterbewußtsein war hellwach, und es bekam alles
mit, was Macabros, sein Zweitkörper, erlebte und wahrnahm.
    Dunkles Wasser… er tauchte wie ein Fisch ein in die Tiefe. Er
ahnte nicht, daß nur zehn Seemeilen entfernt im gleichen
Augenblick eine kleine Jacht auf den Wellen tanzte und daß zwei
Menschen zwischen Leben und Tod schwebten.
    Dies war ein Vorstoß ins Ungewisse, ziellos scheinbar und
nur möglich mit Hilfe seines Zweitkörpers.
    Macabros stieß in zweihundert Meter Tiefe vor, in
dreihundert… vierhundert Meter… hier war normalerweise
schon der Druck für einen Menschenkörper tödlich, wenn
er sich außerhalb einer schützenden Stahlhülle
bewegte.
    Ein Ätherkörper aber wurde durch die Tiefseebedingungen
in keiner Weise beeinträchtigt.
    Er drang ein in die Schwärze, und es kam ihm so vor, als
bewegten sich schwarze Berge aus einer noch tieferen Tiefe auf ihn
zu.
    Er stutzte.
    Da war etwas Rundes… wie eine Kuppel…
    Wie tief war er schon eingedrungen in die See? Dreitausend Meter,
viertausend?
    Wie kam die Kuppel hierher?
    Er wollte näher heranschwimmen, um den Umfang zu ertasten. Zu
sehen war sowieso nicht allzuviel.
    Plötzlich war da ein Sog. Etwas zog ihn fauchend und gurgelnd
an.
    Im gleichen Augenblick fühlte auch er etwas anderes,
Gefährliches.
    Das aber betraf nicht ihn, sondern Björn Hellmark.
    Hellmark spürte unbewußt, daß er sich in
tödlicher Gefahr befand.
    Da platzte Macabros wie eine Seifenblase, und im nächsten
Augenblick war er verschwunden, als hätte es ihn nie
gegeben.
    Genau in dieser Sekunde öffnete Björn Hellmark die
Augen.
    Dunkelheit… er ahnte die Umrisse des Zimmers mehr, als er sie
sah.
    Aber da bewegte sich ein riesiger, unheimlicher Schatten direkt
auf sein Bett zu.
    Rot und scharf glühten die Augen in dem Pilzkopf.
    Ein Leichenpilz befand sich im Zimmer.
    Sofort war er hellwach. In all den Monaten, in denen er
ständig mit den ungeheuerlichsten Dingen konfrontiert wurde,
hatte er gelernt, auch eine Gefahr im Schlaf rechtzeitig zu
registrieren.
    Er schlief tief und fest und erholte sich – und doch
registrierte sein Unterbewußtsein jede noch so geringe
Veränderung in seiner unmittelbaren Umgebung.
    Die Feinde, die Richard Patrick und seine Mitarbeiter gegen ihren
Willen rufen konnten und mußten, waren wieder aktiv.
    Es ging also wieder los!
    Björn warf die Decke zurück. Er hätte keine Sekunde
später erwachen dürfen. Der massige Leichenpilz, der bis
auf zehn Zentimeter unter die drei Meter hochreichende Decke ragte,
füllte das Blickfeld vor ihm aus, und ließ seine
puddingartigen Lamellenschleier wie Tentakel los. Peitschenartig
schwirrten sie durch den Raum.
    Björn reagierte blitzartig.
    Er warf sich zur Seite und tauchte unter den gut gezielten
Tentakeln einfach durch.
    Er durfte sich nicht von dem Pilz berühren lassen!
    In der abseits gelegenen Farm, in die Patrick ihn gelockt hatte,
war ihm

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