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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wie ein Pfeil in den nächtlichen Himmel. Innerhalb der
schimmernden, ihn schützenden kosmobiologischen Aura jagte er
empor in die höchsten, dünnen Luftschichten der Erde,
passierte die Stratosphäre, die Ionosphäre und durchbrach
schließlich die Grenze zum Weltall, wo keine Sauerstoffspuren
mehr nachzuweisen waren.
    Er spürte nichts von der Kälte des Alls, vom Fehlen des
Sauerstoffs, wenn wie in einem Raumanzug hatte er praktisch seine
eigene Atmosphäre.
    Frank war überzeugt, daß Beverley Summer und Dr. Stone
nicht auf jenem Planetoidenrest zwischen Erde und Mars gestanden
hatten, sondern daß sie sich in der sicheren Umhüllung der
Nebelkugeln, die sie auch als »Hüter des Lichts«
bezeichnet hatten, befanden und am Bewußtseinsinhalt des guten
Ichs Shimba-Loos teilnahmen.
    Für ihn aber war diese Reise in das All Wirklichkeit. Wie ein
Mensch sich im Sauerstoff wohl fühlte, wie ein Fisch im Wasser
– so war für Morell der luftleere Raum ein natürliches
Element. Das Volk der Dykten hatte die Urenergien des Kosmos entdeckt
und für sich voll nutzbar gemacht.
    Frank Morell konzentrierte sich auf den Planetoidengürtel
zwischen Erde und Mars. Hunderte, Tausende, Zehntausende von kleinen
und kleinsten Gesteinsbrocken befanden sich hier in einer Laufbahn um
die Sonne. In einer fernen Zeit, so vermuteten Wissenschaftler, hatte
sich zwischen Erde und Mars ein weiterer Planet befunden, der durch
kosmische Katastrophen untergegangen war.
    Hatte eine solche kosmische Katastrophe etwas mit Shimba-Loo und
seinem Wirken zu tun?
    Seine Sinne und seine Konzentration waren auf die zahllosen, durch
das All wirbelnden, steinernen Brocken ausgerichtet. Wenn da etwas
war, was er mit seinen überempfindlichen Dyktensinnen orten
konnte, und da war etwas! Er spürte es ganz deutlich.
    Dunkel und zerklüftet, wie seltsam geformte Felsnadeln,
kreiste eine etwa siebzig Quadratmeter große, abgeplattete
Felseninsel unter seinen Füßen.
    Es war kein totes Gestein. Darin lebte etwas! Geist…
    Das von den »Hütern des Lichts« abgetrennte, gute
Ich Shimba-Loos war hier für alle Zeiten gefangen. Eine
unsichtbare, magische Sphäre hüllte den Gesteinsbrocken
ein.
    Und nur diese Sphäre hatte bisher verhindert, daß der
Stein wie die anderen Meteoriten zuvor auf die Erde stürzen
konnte.
    Damit aber war alles, was bisher in Gang gekommen war, sinnlos,
denn – so hatte er schon in Shimba-Loos dämonischem Reich
erfahren – sieben »Hüter des Lichts« waren
notwendig, um das Siegel des Geheimnisses zu brechen. Der Mann mit
dem roten Dyktengewand und dem siebenstrahligen Wunderkristall auf
der Brust, innerhalb der schimmernden, schützenden
Kräfteaura, landete sicheren Fußes auf der Miniaturwelt
zwischen den Planeten.
    Und da ging in Erfüllung, was die Weisen der »Hüter
des Lichts« in einer unvorstellbar fernen Zeit vorgesehen
hatten: Sie gaben Shimba-Loo die Chance, die anfangs als ewig
erachtete Strafe in eine zeitlich begrenzte umzuwandeln. Der
Körper des Riesen war längst vergangen. Aber seine
getrennten Ichs, Geist, der zu Materie geworden war, existierte seit
jenen Tagen seit Beginn der Strafe weiter.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß jemand, ein Dykte, der die
kosmobiologischen Kraftströme mit sich trug, diesen
Gesteinsbrocken berühren würde, stand eins zu einer
Milliarde. Aber die Wahrscheinlichkeit war eingetreten, und so war
das andere nur noch ein logischer Fortgang. Die unsichtbare, magische
Sphäre löste sich auf. Ein Vibrieren zog unter Mirakels
Füßen hinweg. Es erschütterte die gesamte steinerne
Welt, auf der er stand. Risse und Spalten zeigten sich. Die
Felsnadeln wurden brüchig und fielen lautlos wie dicker,
mehrfach übereinander geschichteter Staub auseinander.
    Aus den Rissen und Spalten lösten sich grau schimmernde,
pulsierende Kugeln.
    Die »Hüter des Lichts«! Sie waren ein Teil
Shimba-Loos selbst!
    Die großen Kugeln entwichen lautlos wie Blasen dem
auseinanderplatzenden Felsen. Wie Dykten, so schnell konnte sich
dieser geformte Geist frei und gefahrlos durch das All bewegen. Sein
Ziel war die blau schimmernde, wie ein Edelstein geschliffene Kugel,
die schwerelos vor ihnen im All hing: die Erde.
    Sieben Kugeln, sieben »Hüter des Lichts« bewegten
sich durch Nacht, Nebel und Luft, und ihr Ziel war die alte
Turmruine, unter der Shimba-Loos Skelett lag.
    Die wachhabenden Soldaten spürten, daß im wahrsten Sinn
des Wortes etwas in der Luft lag. Die Nebel bewegten sich und die
Luft schlug

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