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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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den er entwurzeln
wollte, auf die Seite.
    Der echsenhafte Rachedämon aus Shimba-Loos grauenhaften Reich
peitschte wild mit dem Schwanz, schlug um sich und zuckte. Schlammige
Erde wurde aufgewirbelt, Zweige und Äste schossen wie Hornissen
durch die Luft, und der peitschende Schwanz zerfetzte Büsche wie
Strohgeflechte.
    Es wurde ein kurzer, erbitterter Kampf, in dem Frank Morell alle
seine Dyktenkräfte einsetzte, um als Sieger hervorzugehen.
    Er schleifte das Untier trotz dessen massiver Gegenwehr über
den Pfad Richtung Moor. Eine tiefe Schleifspur zeichnete sich ab wie
von einem Trecker.
    Die Echse warf wild den Kopf hin und her, riß die
Klauenhände empor und versuchte das lästige Anhängsel
an ihrem Hals zu packen. Doch Frank Morell war schneller und wendiger
und entging geschickt den Zugriffen.
    Es gelang ihm das Monster bis zum Pfadende zu ziehen, anzuheben
und dann mit einer gewaltigen, blitzschnellen Drehung in die Luft zu
schleudern.
    Der Gigant flog hundert Meter durch die Luft, ehe er in den Sumpf
klatschte. Schlammfontänen spritzten empor. Die Echse schlug um
sich und versuchte sich von dem zähen Morast zu befreien.
    Durch ihre heftigen Bewegungen trat genau das Gegenteil ein. Sie
sank immer tiefer. Das Hinterteil des massigen Körpers rutschte
weg. Nur noch die heftig wedelnde Schwanzspitze war zu sehen und etwa
ein Drittel des Oberkörpers mit den muskelbepackten, schuppigen
Armen. Der riesige Kopf schwang hin und her, und aus dem weit
aufgerissenen Maul drang urwelthaftes Brüllen.
    Der Körper sackte weiter ab. Bald ragten nur noch der Kopf
und die Klauen aus dem Sumpf.
    Mirakel schwebte innerhalb seiner kosmosbiologischen Aura etwa
einen Meter über dem Geschehen.
    Da – der grüne, schuppige Schädel, die wild
glühenden Raubtieraugen und das riesige, aufgerissene Maul
veränderten sich! Ebenso die Klauenhände, die wie
verkrampfte, zitternde Zweige aus dem Morast ragten…
    Sie nahmen die Farbe menschlicher Haut an und schrumpften
blitzschnell. Aus den Klauen wurden Finger. Schöne, schlanke,
weibliche Finger. Aus dem Schädel formte sich das hübsche,
von blondem Haar umrahmte Gesicht einer faszinierenden Frau.
    Lorette Mallory!
    Schlagartig begriff Frank Morell alias Mirakel alles, was sich
hier abspielte und in was er hineingezogen werden sollte! Shimba-Loo
hatte den Rachedämon geschickt, um ihn und vor allem sich selbst
zu bekämpfen, ohne dies vielleicht zu wollen. Aber das böse
Ich, das in jenem fernen Reich, das doch so nahe war, voll aktiv war,
hatte ihm gar keine andere Wahl gelassen.
    Die schöne Lorette – nur eine Maske, nur eine Farce!
    Im Augenblick der höchsten Not schien sie noch anzunehmen,
daß die Verwandlung Morells Herz erweichen könnte.
Schließlich versank vor seinen Augen keine furchtbare Echse
– sondern ein Mensch, eine junge, schöne und begehrenswerte
Frau!
    Ein Trugbild des Teufels, wie es sich Sekunden später wieder
bewies.
    Dem Rachedämon aus Shimba-Loos Reich entglitt die Kontrolle
über die magischen Fähigkeiten. Ein heftiger Wechsel im
Aussehen zwischen menschlicher Frau und furchteinflößendem
Echsenschädel fand statt. Hände wurden zu Klauen…
Klauen zu Händen…
    Noch eines der drei Hörner auf dem Kopf der Echse ragte aus
dem Sumpf versank dann auch… Der Schlamm glättete sich
wieder.
    Das Moor war der Echse Grab geworden.
    Der Kampf war zu Ende.
     
    *
     
    Zu Ende?
    Noch nicht!
    Mirakel warf sich in die Luft. Die Schwerkraft der Erde war
für ihn bedeutungslos.
    Das Ziel der Kugeln, die aus dem magischen Gefängnis befreit
worden waren, war auch sein Ziel. Er folgte der Richtung, die sie
eingeschlagen hatten, und erreichte die alte Turmruine in dem
Augenblick, als die Dinge dort ihrem Höhepunkt entgegenstrebten
und er nichts mehr am Lauf eines schrecklichen Schicksals ändern
konnte.
     
    *
     
    Der Turm wackelte und beugte sich nach vorn. In dem alten
Gemäuer knirschte und krachte es. Steine und Mörtel brachen
heraus. Donnernd fiel der Turm zusammen, und der Boden unterhalb hob
sich, als ob ein Ungeheuer aus dem Schoß der Erde kroch.
    Es war ein Ungeheuer, das sich dort aus der Erde schälte!
    Von seiner Größe her mußte es den Zeugen dieses
Ereignisses wie ein Ungetüm erscheinen.
    Es war – Shimba-Loo, der einst vor ferner Zeit für sein
Tun bestrafte Riese.
    Er richtete sich zur vollen Größe auf. Der
zusammengebrochene, morsche Turm war nur noch eine kleine Schutthalde
hinter ihm.
    Die wachhabenden Soldaten reagierten in

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